Wilfried Rappenecker

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  • als Antwort auf: Angst und Panikzustände #4235

    Liebe Susanne,

    es ist etwas schwierig, auf deine Frage zu antworten. Angst- und Panikzustände können nämlich sehr Unterschiedliches bedeuten.

    Hier noch ein paar Fragen von meiner Seite: Sind es kurze Attacken oder länger andauernde Zustände, unter denen dein Klient leidet? Seit wann leidet er darunter? Was sind typische Auslöser bzw. Situationen dafür? Gab es ein Ereignis, dass diese Zustände zuerst ausgelöst hat? Was geschieht, wenn er in einen solchen Zustand gerät? Spürt er die Angst auch physisch in seinem Körper und wenn ja, wo in seinem Körper und in welcher Weise? Was hat er bisher konkret therapeutisch unternommen, um mit seinen Problemen eine Lösung zu finden? Wer hat gesagt, er sei ein therapieresistenter Fall? Befindet er sich zur Zeit noch in einer wie auch immer gearteten Therapie? Nimmt er Medikamente gegen seine Angstzustände ein? Kannst du etwas davon ahnen oder hast du Hinweise aus seiner Biographie, warum er sich in diesem von dir beschriebenen Daueralarmzustand befindet?

    Sind seine Attacken stark, so stark dass sie ihn vielleicht gefährden könnten, so solltest du in jedem Fall darauf drängen, dass er neben dem Shiatsu auch eine psychotherapeutische Betreuung erfährt. Darüber hinaus kann es sehr sinnvoll sein, eine Anlaufstelle für evtl. während der Behandlungsserie auftretende Krisen zu haben, die ihn (und damit dich) unterstützen kann. Möglicherweise hat er eine solche Stelle bereits, an die er sich in einem solchen Fall wenden kann. Wenn er eine solche Stelle nicht hat, dann solltest du dich umhören, wohin du ihn ggf. im Krisenfall weiterleiten kannst. Das wird dir in deiner Arbeit die nötige Sicherheit geben.

    Davon abgesehen hast du aber genau richtig begonnen, als du in der ersten Behandlung zurückhaltender warst. Es ist wichtig, diesen Menschen und seine Reaktion auf deine Berührung erst kennenzulernen, bevor du das ganze Repertoire von Shiatsu anwendest.

    Deine Vorgehensweise, das Jitsu des Oberkörpers mit dem Kyo des unteren Körpers zu verbinden, ist wohl grundsätzlich gut und richtig. Ziel ist es ja in jedem Fall, die spezifischen Muster dieses Menschen wahrzunehmen, mit ihnen direkt zu arbeiten und sie auch zu verbinden. Auf diese Weise kann es dann \“ganz von selber\“ zu Lösungen kommen.

    Dieses Zittern ist wahrscheinlich eine Lösung von übergroßer Spannung als Folge deiner Behandlung. In diesem Sinne würde ich es erst einmal positiv bewerten. Was hat er denn selber dazu gesagt? War es ihm unangenehm, neutral oder angenehm? Hat es ihm Angst gemacht? Was meinst du, fühlt er sich schon etwas sicher bei dir oder ist es noch nicht so weit (letzeres wäre das normale)?

    Du siehst, ich habe eine Menge Fragen. Ich vermute aber, dass du auf dem richtigen Weg bist. In jedem Fall benötigt es sicherlich einige Zeit, bis sich Dinge verändern. Die Antworten auf meine obigen Fragen brauchst du für diese Arbeit auf jeden Fall.

    Liebe Grüße,

    Wilfried

    als Antwort auf: Gallenblasenentfernung #4233

    Liebe WuWeiShiatsu,

    Die operative Entfernung der Gallenblase bewirkt in der Regel keine große Störung im energetischen Körper. Natürlich stellen die (recht kleinen) Schnitte und die Entfernung des anatomischen Organs einen Eingriff in das energetische Feld des Körpers dar. Diesen kann der energetische Körper jedoch meistens gut integrieren und ausgleichen.

    Gedanken machen solltest du dir aber wohl darüber, was deine Gallenblasenprobleme (seien es Gallensteien, sei es eine Entzündung) überhaupt hervorgerufen hat. Diese energetische Konstellation ist ja mit der Entfernung des anatomischen Organs nicht behoben. Es kann auch sein, dass einige der Beschwerden, die du vor der Operation hattest, gar nicht in erster Linie durch die Gallenblase selber als durch die Funktionsstörung des Verdauungstraktes als Folge der energetischen Störungen verursacht wurden. Aus diesem Grund treten ja auch nach der operativen Entfernung der Gallenblase (Cholezystektomie) nicht so sehr selten Druckgefühl oder auch Schmerzen im rechten Obverbauch und Verdauungsstörungen auf (sog. Postcholezystektomiesyndrom).

    Bei den Ursachen für die energetische Imbalance spielt z.B. die Ernährung eine wichtige Rolle, aber auch andere Lebensgewohnheiten, deine berufliche Situation, Verhaltensweisen etc. Ich möchte dir empfehlen, hier eine Verbesserung der Situation anzustreben – ggf. mit professioneller Hilfe von Shiatsu und/oder den Möglichkeiten der TCM.

    Vielleicht haben andere Leser noch andere Erfahrungen gemacht?

    Liebe Grüße,

    Wilfried Rappenecker

    als Antwort auf: Probleme mit Kälte, Finger schwillen an, Roter Ausschlag #4224

    Lieber Axel,

    Nach allem was ich weiß, sind die von dir beschriebenen Symptome keine bekannten Nebenwirkungen von Tamoxifen. Trotzdem sollte diese Frage mit den behandelnden Ärzten besprochen werden. Ggf. könnte die Therapie auf ein anderes Präparat umgestellt werden. Es kann sehr gut sein, dass die Beschwerden durch das Medikament ausgelöst wurden.

    Sicherlich habt ihr schon das Internet durchstöbert, um Antworten auf diese Frage zu finden. Wenn nicht, dann macht das mal, dort findet ihr viele Menschen, die in einer ähnlichen Situation sind wie ihr, und die viele Tips haben.

    Shiatsu-mäßig würde ich schauen, wie es deiner Frau geht, was die Hara-Diagnose und dein Eindruck von der ganzen Person dir sagen und dann entsprechend deiner Eindrücke arbeiten.

    Shiatsu ist kein Instrument, um direkt mit so etwas wie einer Kälteallergie oder auch anderen Diagnose zu arbeiten, Shiatsu arbeitet mit dem ganzen Menschen. Lass dich also nicht ablenken von dem was Shiatsu wirklich kann, indem du evtl. nur daran denkst, wie du deiner Frau diese Breschwerden nehmen kannst.

    Ich wünsche dir und deiner Frau alles Gute,

    Wilfried

    als Antwort auf: Phantomschmerzen #4223

    Liebe Ursula,

    da ich selber keine Erfahrungen in der Arbeit mit Menschen habe, denen eine Extremität amputiert wurde, habe ich deine Frage an die anderen Lehrer des Forums weiter geleitet. Leider hat jedoch bisher niemand deine Frage beantwortet. Wahrscheinlich liegt das daran, dass unter den von mir angesprochenen Personen niemand bisher selber solche Erfahrungen machen konnte. Darum will ich dir jetzt antworten, was mir dazu einfällt.

    Wenn es diesem Mann so geht, dass er eine ganz lebendige Beziehung zu seinem Bein hat, es bewegen und ausschütteln kann, dann ist das Bein nicht nur in der Einbildung dieses Menschen dort, sondern sehr real (wenn auch nicht materiell). Aus diesem Grund sollte man so arbeiten, als läge das Bein physisch dort. Dein Gefühl, dort nicht hinzuknien ist also sehr verlässlich.

    In den Kursen mit mir hast du oft erfahren, wie man mit dem energetischen Raum arbeiten kann. Diese Techniken kannst du jetzt anwenden. Die Wahrnehmung im energetischen Raum sollte in diesem Fall genauso funktionieren wie bei einem physisch vorhandenen Bein, und es sollten auch energetische Muster wahrnehmbar sein. So kannst du einen sehr zuverlässigen Eindruck z.B. von den Orten erhalten, in denen er den Schmerz in seinem Bein verspürt.

    All die energetischen und Inneren Techniken, die du kennst kannst du hier wahrscheinlich mit Gewinn einsetzen. Von deinem Klienten wirst du rasch Feedback erhalten, ob deine Arbeit wirklich sein Bein berührt oder ob nicht.

    Es ist natürlich nicht völlig auszuschließen, dass deine Arbeit die Häufigkeit der Schmerzattacken dieses Mannes vorübergehend verstärkt. Es ist aber recht unwahrscheinlich; und wenn, dann wäre es als ein Hinweis darauf, dass deine Arbeit etwas bewegt, positiv zu sehen. Ich würde dies mit dem Mann besprechen und mit seiner Erlaubnis mit ihm und seinem Bein weiter arbeiten.

    Mich interessiert sehr, wie deine Arbeit mit diesem Menschen weiter geht. Bitte halte uns über das Forum auf dem Laufenden!

    Liebe Grüße,

    Wilfried

    Beitrag geändert von: Wilfried_R, am: 2008/09/28 18:08

    Beitrag geändert von: Wilfried_R, am: 2008/09/28 18:12

    als Antwort auf: dahlbeck defekt #4222

    Hallo Öntsche,

    Ich bin kein Facharzt für Hämatologie; ich musste mich selber erst im Internet kundig machen, um mich zu erinnern, um welches schulmedizinisches Krankheitsbild es sich bei der familiären APC-Resistenz handelt. Ich habe selber keine Erfahrung mit Menschen, die von dieser Thrombophilie betroffen sind, kann dir deshalb dazu keine Tips geben. Es macht wenig Sinn, ohne eigene fundierte Kenntnisse und Erfahrungen in diesem Bereich konkret beraten zu wollen.

    Ich weiß selber nicht, wie groß das Risiko durch eine Schwangerschaft bei ihr wirklich ist, und ob ihr entsprechend zu einer Fortführung der zum Abbruch der Schwangerschaft geraten werden sollte. Schulmediziner mit entsprechenden Kenntnissen können das eher einschätzen (und auch da bleibt vieles ungewiss). Ich würde ihr in Ermangelung eigener Erfahrungen empfehlen, dass sie den sie behandelnden Medizinern Vertrauen schenken soll. Das heißt keineswegs, dass sie sich nicht selber fachkundig machen soll oder dass sie keine anderen Fachleute z.B. der Naturheilkude, der TCM oder ähnliches zurate ziehen soll. Weder du noch ich sind jedoch fachkundig und sollten darum auch nicht beraten.

    Auch empfehlen wir Shiatsu-Lernenden, sich darüber im Klaren zu sein (und auch ihren Klienten gegenüber keine Zweifel daran aufkommen zu lassen), dass sie keine Alternativmediziner sind noch solche sein werden. Auch um sich selber zu entlasten und ihren Shiatsu-Werdegang nicht zu belasten und zu erschweren, ist es sinnvoll, weder Krankheiten im Sinne der Schulmedizin zu behandeln noch Klienten medizinische Empfehlungen zu geben – es sei denn jemand verfügt über einschlägige berufliche Fachkenntnisse. (Davon abgesehen arbeiten wir im Shiatsu nicht mit Erkrankungen im Sinne der Schulmedizin, sondern mit dem ganzen Menschen und seinen jeweils aktuellen energetischen Mustern. Ich nehme an, dass du das bereits erfahren hast und dass du es auch so siehst.)

    Ich empfehle dir, deiner Bekannten zu sagen, dass du keine Kenntnisse über diese Erkrankung hast und ihr leider keine Tipps geben kannst.

    Sollten andere Besucher des Forums zu diesem Thema einschlägige Erfahrungen haben, so freue ich mich, wenn sie zu dieser Diskussion beitragen könnten.

    Liebe Grüße aus Hamburg,

    Wilfried

    als Antwort auf: Trigeminusneuralgie #4217

    Lieber Sonnenschein,

    Ich kann dir keine endgültige Antwort auf deine Frage geben, weil die Wirksamkeit von Shiatsu natürlich auch davon abhängt, ob hier auch ein morphologischer, also physischer Schaden am Nerven vorliegt oder ob es sich lediglich um eine Störung der Funktion im Bereich des fünften Hirnnerven handelt.

    Ich vermute ja, dass das letztere vorliegt. Dann würde sich ein Versuch mit Shiatsu (und ggf. auch Akupunktur) lohnen. Funktionelle Schäden sind (wie natürlich auch morphologische Schäden) grundsätzlich energetisch bedingt. Im Gegensatz zu Schäden in der anatomischen Struktur können Störungen, die sich nur in der Funktion zeigen, jedoch rasch auf Interventionen reagieren, die das energetische Feld beeinflussen (hierzu zählt ja Shiatsu).

    Es könnte allerdings sein, dass die reine Meridianarbeit hier nicht ausreicht, sondern dass auch sehr konkret lokal im Bereich der Schmerzen und der näheren und weiteren Umgebung gearbeitet werden muss (wie ich es z.B. in dem Kurs \“Spuren des Ki\“ zeige).

    Ich bin sehr interessiert daran, mehr über den weiteren Verlauf zu erfahren. Bitte halte mich / uns über das Forum auf dem Laufenden!

    Liebe Grüße aus Hamburg,

    Wilfried

    als Antwort auf: Polyarthritis: #4212

    Lieber Rütti,

    Persönlich habe ich nicht viel Erfahrung mit der Behandlung von Menschen mit Polyarthritis. Nach meinem theoretischen Verständnis ist es eine Mischung aus lokalen Blockaden in und um die betroffenen Gelenke, die verursacht bzw. gefördert werden durch eine systemische Störung im Wasser kombiniert mit Blockaden im Mittleren Wärmer (sowohl Erde als auch Holz, auch wenn eines von beiden im Vordergrund stehen wird, vornehmlich die Erde).

    In der Behandlung kommt es zum einen darauf an, die am stärksten betroffenen Gelenke zu \“deblockieren\“ durch lokales Shiatsu wie ich es z.B. in den \“Spuren des Ki\“-Kursen zeige.

    Was die systemische Behandlung angeht, so ist die obige theoretische Vorstellung sicherlich eine gute Orientierung. Gespräch, Ganzkörper-Scannen und Hara-Diagnose geben aber ggf. noch ganz andere Hinweise. Ich persönlich folge immer dem, was der Körper des Klienten mir erzählt. Also keine Kochrezepte. Wichtig kann z.B. die Behandlung des Feuers (wo ist die Freude im Leben dieses Menschen?), des Wassers (Angst) oder des Metalls (Hoffnung) sein.

    Shiatsu kann die Beschwerden einer chronischen Polyarthritis deutlich lindern. Ich würde einem Klienten aber immer empfehlen, sich auch mit den Möglichkeiten der TCM behandeln zu lassen bzw. was die Naturheilkunde anbietet. Zu letzterem habe ich selber wenig Wissen und Kenntnisse.

    Liebe Grüße,

    Wilfried

    als Antwort auf: Menstruationsbeschwerden #4210

    Liebe Tanja,

    In der Arbeit mit Migräneklienten sind zwei Situationen zu unterscheiden: zum einen der Umgang mit bzw. die Behandlung eines akuten Migräneanfalls, zum anderen die Behandlung der Neigung zu Migräne im schmerzfreien Intervall. Ich habe deine Frage so verstanden, dass du Unterstützung bei der Behandlung der Neigung deiner Klientin zu Migräne in Verbindung mit ihrer Monatsregel haben möchtest.

    Hier ist das energetische Muster, das eine Migräne auslöst, ein Stau im Holz, meistens verbunden mit einem manchmal noch größeren Imbalance in der Erde, v.a. Magen verbunden mit lokaler Blockademuster im Schulter-Nacken-Kopf-Bereich. Beides muss behandelt werden: sowohl der lokale Bereich als auch das Muster des gesamten Systems, das die Migräne-Attacken immer wieder auslöst.

    Man kann sagen, dass sich in einem Migräneanfall Energie anstaut, die mit der Schmerzattacke und er damit verbundenen mitunter massiven Einschränkung der Alltagsleistungsfähigkeit gelöst wird. Der weibliche Zyklus ist aus energetischer Sicht betrachtet ebenfalls ein zyklisches sich Anstauen und dann mit der Regel Lösen von Ki.

    Es sind jedoch nicht nur die Energien des Mittleren Wärmers (Holz und Erde) an einem Migränemuster beteiligt. Häufig spielt das Wasser eine bedeutende Rolle, ebenso die Energien des Brustkobs wie Herz/Perikard oder Lunge. Was im Einzelfall zu tun ist, zeigt das Zusammenspiel von Eindrücken im Gespräch, aus der Betrachtung des ganzen Körpers der KlientIn (u.a. Ganzkörper-Scannen) und aus der Hara- oder Rückendiagnose.

    Shiatsu kann bei Migräne eine große Hilfe sein und zu einer deutlichen Verminderung der Frequenz von Schmerzattacken, ggf. sogar zu einer Beendigung der Migräneneigung führen. Wichtig und hilfreich können hier auch strukturelle Techniken und Beratungen zur Ernährung sein. Auch kann es sinnvoll sein, Shiatsu-Behandlungen und Therapie nach der TCM (Akupunktur und Kräuter) parallel laufen zu lassen.

    In der Behandlung einer Migräneneigung muss man u.U. Geduld haben. Manche Migränemuster sind recht therapieresistent. Dann ist Erfahrung und Kreativität sehr wertvoll.

    Wenn du ausführlicher über Shiatsu bei Kopfschmerzen nachlesen möchtest, dann schau doch einfach mal in die Website des Kientalerhofes (http://forum.kientalerhof.ch/cms01/index. … &Itemid=46) Hier findest du neben anderen auch einen Artikel von mir zum Thema Shiatsu bei Kopfschmerzen.

    Liebe Grüße,

    Wilfried

    als Antwort auf: Herzinfarkt #4208

    Liebe Karuna,

    Bei Schwerkranken Menschen, dazu gehören auch Menschen, die gerade einen Herzinfarkt überstanden haben, kann und sollte man zum Wohle der Klienten Shiatsu anwenden.

    Dazu muss man wissen, dass das energetische System eines schwerkranken (oder auch sehr alten) Menschen verletzlicher ist als das eines gesunden Menschen. Stärkere Impulse die von außen kommen (und hierzu kann u.U. auch die Berührung des Shiatsu zählen), können das eher fragile Gleichgewicht eines solchen Menschen stören und so die Genesung bzw. die Gesundheit gefährden.

    Gleichzeitig aber kann Shiatsu auch sehr segensreich für den Heilungsprozess bei schwerer Krankheit sein. Darum sollte man Shiatsu solchen Menschen keinesfalls vorenthalten.

    In der Behandlung ist es wichtig, den Zustand des Patienten zu berücksichtigen und darauf zu achten, wie er auf die Berührung reagiert. Man sollte so wie du es beschrieben hast eher zurückhaltend vorgehen, weniger tief einsinkend, weniger Druck ausübend, und dabei den eigenen Inneren Resonanz-Raum einsetzen.

    Wenn sich etwas nicht gut anfühlt oder der Patient negativ reagiert (z.B. mit in dem Fall deines Bekannten hätten das Schmerzen im Brustkorb, oberen Rücken oder Oberbauch, stärkeres Unwohlsein, u.ä. sein können), dann sollte man sich noch weiter zurücknehmen, ggf. nur mit den Handflächen leicht berühren, auf das Geschehende achten und ggf. auch die Behandlung beenden.

    Vor allem in den ersten 3 Behandlungen sollte man so vorgehen. Meist weiß man dann schon nach der ersten Behandlung, wie dieser Klient auf die Berührung des Shiatsu reagiert und kann seine Behandlung entsprechend ausrichten.

    Wenn du so vorgehst, wirst du den Patienten nicht gefährden, sondern ihm eine Hilfe sein.

    Um so zu arbeiten, braucht es praktische Erfahrung. Darum empfehlen wir, dass Shiatsu-StudentInnen, die sich noch in der Ausbildung befinden oder gerade erst abgeschlossen haben, nicht mir Schwerkranken oder sehr alten Menschen arbeiten sollten, es sei denn sie werden dabei durch eine erfahrene Perrson unterstützt.

    Du hast in dieser aufmerksamen und achtsamen Weise mit deinem Bekannten gearbeitet (das entnehme ich deiner Schilderung). Seinem Bericht kannst du entnehmen, dass deine Behandlung ihm sehr gut getan hat, dass sie sein System ausgeglichen hat und amit seine Genesung unterstützt.

    Liebe Grüße aus dem Hohen Norden,

    Wilfried

    als Antwort auf: Öffnungs-und Zuordnungspunkte #4207

    Liebe Elli,

    Ich will versuchen, dir eine zufriedenstellende Antwort auf deine Frage zu geben.

    Ob diese Punkte wichtig sind, hängt ganz von dir selber ab. Man kann nämlich Shiatsu auf verschiedene Weise betreiben. Im Zen-Shiatsu werden im Allgemeinen keine definierten Punkte der Akupunktur/Akupressur gezielt behandelt. Wie du selber schreibst, werden hier vor allem die Meridiane behandelt. Meiner eigenen Erfahrung nach ist das eine gute und wirksame Sache. Die für die Behandlung wichtigen Punkte (auch solche abseits der definierten Punkte) werden dir mit zunehmender Erfahrung immer häufiger und deutlicher ins Auge springen, so dass du deiner Wahrnehmung folgend direkt mit ihnen arbeiten kannst. Zen-Shiatsu ist kein TCM.

    Es gibt aber auch Shiatsu-Lehrer und Schulen, die Shiatsu mehr als eine Art TCM mit den Händen verstehen, vielleicht wie eine Art erweitertes Tuina (im Tuina werden die Punkte der Akupunktur mit den Händen (Handballen, Finger, Daumen) stimuliert anstatt mit Nadeln). Will man diesem Verständnis folgen, so braucht es Techniken, mit denen man die Punkte stiumulieren kann, z.B.die Techniken des Tuina u.ä. Darüber hinaus braucht es eine klare Theorie, nach der man die zu behandelnden Punkte auswählt, z.B. die verschiedenen Theorien der TCM und Akupunktur; Theorien, die sagen, welche Punkte zu stimulieren sind, um den energetischen Zustand eines Klienten positiv zu beeinflussen z.B. Yin und Yang auszugleichen oder krankhafte Zustände wie Hitze, Kälte, Wind, Schleim, Feuchtigkeit, Trockenheit usw. in den verschiedenen Strukturen und Flüssigkeiten des Körpers zum beeinflussen.

    Die Punkte, die du angesprochen hast, beziehen sich auf die außerordentlichen Meridiane. Das ist noch mal eine ganz eigene Wissenschaft, sehr interessant. Daneben gibt es aber auch im Verlauf der ordentlichen Meridiane viele interessante Punkte, z.B. die Fünf Elementen Punkte oder Antiken Punkte, die man zur Beeinflussung des Gleichgewichtes von Yin und Yang usw. gezielt stimulieren kann.

    Man kann auch das Zen-Shiatsu mit der Stimulierung einzelner, ausgewählter Punkte verbinden, wann immer die in ein Behandlungskonzept hinein passen, einer quasi \“abgespeckten\“ TCM-Theorie folgend.

    Du hast in deiner Shiatsu-Ausbildung bisher nicht viel davon erfahren, weil es für die Wirksamkeit eines guten Zen-Shiatsu nicht unbedingt erforderlich ist. Mindestens ebenso wichtig wie die Theorie der Punkte ist hier deine Behandlungserfahrung und Intuition – persönlich denke ich sogar, dass dies wichtiger und wirksamer ist.

    Menschen sind aber unterschiedlich. Es gibt nicht wenige, die sind mehr befriedigt, wenn sie ihr Handeln nach traditionellen Regeln und Gesetzen
    (z.B. der TCM) ausrichten. Andere brauchen mehr Freiheit und vor allem ihr Gefühl, um gut arbeiten zu können.

    Du sieht, wenn dich diese Welt interessiert, kannst du ganz tief eintauchen und viel lernen. Entscheide du also selber, ob du tiefer in die TCM, ggf. auch in die Arbeit mit den außerordentlichen Meridianen einsteigen willst. Wenn dich das interessiert, dann findest du in der Literatur der TCM reichlich Quellen, die du studieren kannst. Interesaant ist es alle Male. Wichtig ist es dann, wenn es dir wichtig ist.

    Jetzt bin ich gespannt, ob du in die TCM einsteigst. So habe ich es selber früher gemacht, weil ich das Gefühl hatte, ich hätte nicht genug gelernt; es gäbe noch mehr Wichtiges, was mir nicht gesagt worden war. Dann bin ich jedoch zum reinen Shiatsu zurück gekehrt. Hätte ich diesen \“Umweg\“ aber nicht gemacht, hätte ich mich nicht mit ganzem Herzen für das intuitive Shiatsu entscheiden können. Es war also keine verlorene Zeit für mich.

    Viel Glück und Freude auf deinem Weg!

    Liebe Grüße,

    Wilfried Rappenecker

    als Antwort auf: Artikel von Wilfreid in „Shiatsu-Austria.at“ #4203

    Liebe Ruth,

    du kannst den Artikel \“Was ist Gesundheit\“ auf der Seite der Hamburger Schule für Shiatsu http://www.schule-fuer-shiatsu.de, und dort unter \“Veröffentichungen\“ lesen, ausdrucken und als PDF herunterladen. Solltest du ihn als Word-Datei benötigen, dann schick mir einfach eine Email, und ich maile ihn dir gerne zu.

    Es freut mich sehr, dass er dir wichtig ist. Auch mir ist es sehr wichtig, Gesundheit und Krankheit anders und besser zu verstehen.

    Liebe Grüße,

    Wilfried

    als Antwort auf: ADS #4202

    Liebe Marlies,

    ich habe Gabriele Kaechele aus Hamburg (mail@shiatsu-zum-leben.de) gebeten, eine Antwort zu schreiben. Sie hat von ihrem beruflichen Hintergrund her eine größere Erfahrung zu dem Thema als ich. Hier ist ihre Antwort. Wilfried Rappenecker

    ADS – eine d e r Unannehmlichkeiten unserer Zeit – kann man meiner Erfahrung nicht beikommen mit isolierten Maßnahmen, wobei jede einzelne sicher gut ist und zu Teilerfolgen führt.

    Ich sehe es so, dass wir mit regelmäßigen Shiatsu-Behandlungen, die bewusst Bezug nehmen auf den Tiefensinn, Kindern mit ADS gut, nein sogar sehr gut, helfen können, wenn die Bezugspersonen sich in die Verantwortung für dies Problem einklinken und gleichzeitig den Lebensstil so gut es eben geht auf kindgemäße Entwicklung ausrichten (die eigene Kreativität unterstützen; Bewegung und Sinneserfahrungen fördern; draußen sein; echte Begegnungen und viel Liebe ermöglichen; klare Grenzen erfahrbar machen; entwicklungsgemäße Verantwortung geben und einfordern; die Ernährung auf menschliche Bedürfnisse einrichten – z.B. den Zucker und chemisch behandelte Nahrungsmittel so weit wie möglich reduzieren; Nährstoffanalysen durchführen).

    Die eben genannten Faktoren sind nicht nach Wichtigkeit geordnet, sie sind alle wichtig, allerdings schwer zu realisieren. Das Problem, an dem wir mit den Eltern ansetzen sollten, ist immer wieder, dass es nur hilft, wenn die Eltern/Bezugspersonen auch für sich selber die Bedeutsamkeit dieser Dinge erkannt haben. Das Kind „nach draußen zum sich Bewegen“ zu schicken ist eine Lachnummer, wenn man selber die Frischluft fürchtet.

    Die alte Weisheit, dass wir nur das von anderen erwarten können, das wir selber praktizieren, trifft auch auf uns Shiatsu-Praktiker zu. Kümmern wir uns um unsere eigenes Wohlergehen auf breiter Front (Ernährung, Bewegung und Atmung, Einstellungen….), werden wir auf andere den gebührenden Eindruck machen, auch auf die Bezugspersonen der Kinder, die wir mit Shiatsu behandeln.

    Natürlich gibt es Eltern/Bezugspersonen, die nicht daran interessiert sind, irgendetwas Grundlegendes zu verändern. Dann können wir das Kind mit Shiatsu (tiefensinnbetont) als isolierter Maßnahme behandeln, wenn keine anderen Interventionen möglich sind und werden hoffentlich feststellen, dass das Kind ruhiger wird und sich besser konzentrieren kann.
    Das ist die Erfahrung aus meiner langjährigen Praxis mit wahrnehmungsgestörten Kindern.

    Besser ist natürlich, einige andere Dinge ließen sich auch noch verändern, z.B. der Zuckerkonsum. Ich habe immer wieder an Kindern, auch meinen eigenen, beobachtet, dass sie nach Zuckerkonsum, besonders wenn sich nicht daran gewöhnt sind, ganz besonders „aufdrehen“, unkonzentriert / unruhig werden. Shiatsu ist nicht D I E Maßnahme, aber für ein „ADS-Kind“ auf jeden Fall eine recht wichtige und wirksame, wenn es tiefensinnbetont durchgeführt wird.

    Liebe Grüße von Gabriele Kaechele

    als Antwort auf: Restless Legs Syndrom #4200

    Liebe Karuna,

    Ich habe leider nicht so viel Erfahrungen mit dem RLS. Die wenigen, die ich habe, zeichnen folgendes Bild: betroffen sind Menschen, die in unterschiedlichen energetischen Zusammenhängen eine starke Yang- Tendenz im Holz haben, die sie – wenn nicht in sicheren Bahnen laufend – durchaus auch aus der Bahn werfen könnte. Um diese starke Energie zu kanalisieren und für ihre Arbeit zu nutzen, kontrollieren sie diese ebenso stark wie ihre Holz-Power ist. Wenn sie schlafen wollen, lässt diese Kontrolle partiell nach.

    Von einem RLS sind zumindest auch solche Menschen mit einem oben beschriebenen Muster betroffen, die starke Blockaden im Leistenbereich aufgebaut haben. Wenn nachts die Blockade in diesem Bereich nachlässt, fangen die Beine an zu springen. Arbeit im Leistenbereich, bzw. an entsprechenden Blockaden im unteren Hara, in den Oberschenkeln oder Knien (und natürlich mit Kyos in vielleicht ganz anderen Teilen des Körpers) kann hier zusammen mit Behandlungen zur besseren Einbettung und Harmonisierung der überstarken Holz-Energie hilfreich sein. Manchmal geht das sehr gut, manchmal lässt das System der betroffenen Person eine solche Lösung nicht zu – Kontrolle zu stark, oder die entscheidenden Seiten nicht erreicht.

    Entspannungsübungen sind m.E. keineswegs kontraindiziert, die Frage ist nur, welche Übungen die Person macht. Es müssen solche sein, die den Menschen nicht dazu animieren, auch diese Übungen mit übergroßer Kontrolle und starkem Willen zu machen. Shiatsu kann genau das richtige sein, ebenso aber auch ein körperbetontes Yoga. Meditation u.ä. hingegen kann u.U. gar nicht funktionieren.

    Wenn du dieser Powerfrau ein gutes tief gehendes – und wahrscheinlich auch physisches – Shiatsu gibst, kann ich mir vorstellen, dass sie sich dir anvertrauen kann, was wahrscheinlich eine Voraussetzung für einen Erfolg sein dürfte. Aber das ist natürlich eine Annahme aus der Ferne ohne sie zu kennen.

    Liebe Grüße,

    Wilfried

    als Antwort auf: Ruhelose Beine #4194

    Liebe Ina,

    Ja, du darfst deinen Klienten behandeln. Seine Geschichte und auch die aktuellen Symptome, so auch das RLS (Restlees Legs Syndrom) sprechen für eine übergroße Spannung im Holz. Shiatsu wird ihm wahrscheinlich schon deswegen gut tun, weil er dabei ein wenig entspannen kann. Schau, wo überall in seinem Körper und auch in seiner Person / in seinem Verhalten du die Holzspannung spüren bzw. \“sehen\“ kannst. Ringe aber nicht mit seinem Holz, es ist viel zu stark. Geh statt dessen damit in offenen Kontakt und biete Resonanzräume an.

    Schau auf jeden Fall auch nach der Situation des Herzen in seinem Brustkorbraum. Vielleicht liegt dort einer der Gründe, warum Holz so powern muss. Für die \“restless legs\“ könnte die Verbindung vom Hara / Rumpf in die Beine von Bedeutung sein, vielleicht in der Leiste eine große Dichte und Anspannung oder auch interessante Kyos im unteren / oberen Hara oder in den Beinen (auch im Oberschenkel, dicht unterhalb der Leiste oder um die Fußgelenke herum – dies sind nur Möglichkeiten, schau selber genau hin). Shiatsu kann bei RLS recht erfolgreich sein.

    Eine Frage noch: nimmt er Nacom nur wegen des RLS oder leidet er auch an Parkinson (Nacom ist auch ein Parkinson-Medikament)?

    Mit Freunde mit deinem neuen Klienten,

    Wilfried

    Beitrag geändert von: Wilfried_R, am: 2008/02/29 13:22

    als Antwort auf: Shiatsu bei Psychose? #4189

    Liebe Katrin,

    ich freue mich, dass Gaby eine solche differenzierte Antwort geschrieben hat. Ich habe selber daraus gelernt.

    Du hast die Antwort auf deine Frage erhalten: wenn die Klientin zu dir kommt, und sich die Situation für dich gut anfühlt, dann darfst du ihr auch Shiatsu geben.

    Nun liest sich deine Frage so, als sei deine neue Klientin in einer anderen Situation als die Patienten, von denen Gaby berichtet. Schließlich kommt sie ja zu dir und möchte Shiatsu von dir erhalten, möchte von dir berührt werden. Beachte trotzdem alle Hinweise, die Gaby in ihrer Antwort gegeben hat. Mach klar, am besten im Gespräch vor der ersten Behandlung, falls es nötig erscheint auch später immer wieder, dass deine Klientin zu jedem Zeitpunkt die Kontrolle darüber hat, ob , wo und wie du sie berührst. Du kannst durchaus in Tiefenkontakt gehen, es ist aber noch wichtiger als sonst, dass du darauf achtest, wie sie darauf reagiert. Evtl. auftretende Angst kann sich z.B. auch in der Weise zeigen, dass sie ganz still und starr vielleicht auch angespannt wird.

    Achte auch auf dich selber. In der Arbeit mit Psychose KlientInnen habe ich selber die Erfahrung gemacht, dass die Nebenwirkungen auf die behandelnde Person mitunter stärker sein können als in der Arbeit mit anderen KlientInnen, vor allem wenn man nicht mit dieser Thematik vertraut ist. Ich empfehle dir darum, besonders darauf zu achten, dass du vor, während und nach der Behandlung gut zentriert bist, d.h. deinen eigenen Raum in dir wahrnimmst, dich mit dir gut fühlst.

    Liebe Grüße,

    Wilfried Rappenecker

    als Antwort auf: Gelähmter Arm nach Schlaganfall #4186

    Lieber Sonnenschein,

    Weißt du irgend etwas über die Ursache seines Schlaganfalles (der in dem Alter ja sehr ungewöhnlich – aber dann wieder auch nicht so selten ist)?

    Ist der betroffene Arm denn in irgendeiner Weise über die Lähmung und Gefühllosigkeit hinaus auffällig? Wenn das nicht der Fall sein sollte, kannst du ihn einfach fragen, ob er an dem Arm auch berührt werden möchte. Wahrscheinlich wird es das bejahen und dann kannst du dort normal und mit normalem Druck arbeiten. Normal bedeutet auch, achtsam zu arbeiten und etwaige Reaktionen des Klienten wahrzunehmen und seine Behandlung danach auszurichten.

    Über diese Antwort hinaus empfehle ich dir sehr, in der Geschäftsstelle der GSD anzufragen. Dort existiert nämlich eine Datenbank, die Shiatsu-PraktikerInnen mit besonderen Erfahrungen in unterschiedlichsten Arbeitsbereichen auflistet, u.a. auch etlichen, die besondere berufliche Erfahrungen mit Klienten nach einem Schlaganfall haben. die Tel.Nr. der GSD: +49-40-85 50 67 36.

    Dir wünsche ich auch schöne Weihnachten,

    Wilfried Rappenecker

    als Antwort auf: Was gehört zum Thema? #4185

    Hallo bodyworklady,

    Deine Frage besteht aus 2 Punkten. Zum einen wundert es dich, dass dein Klient seine Rückenschmerzen an immer ein wenig anderen Orten beschreibt. Nun, das ist nicht verwunderlich, gerade am Rücken werden Blockaden oft jeden Tag (und vor allem nach Shiatsu-Behandlungen) ein wenig anders wahrgenommen. Trotzdem sind sie bisher ja doch immer in der gleichen Region, oder?

    Deine eigentliche Frage aber bezieht sich auf deine Verwirrung, womit du mit diesem Menschen denn eigentlich arbeiten sollst. Die Antwort hast du auch gleich mitgeliefert:\“Wahrscheinlich ist es bloß eine Entscheidungsfrage, sich für ein Ding entscheiden, arbeiten und schauen was raus kommst, oder?\“

    Ich finde es nach deiner Beschreibung gut, dass du dich für den Schmerzbereich im Rücken als Fokusbereich entschieden und damit lokal gearbeitet hast. Hierzu gehört auch die Arbeit mit Blsse am Rücken.

    Dann wird die Frage wichtig, womit der lokale Schmerz im ganzen Körper und Leben dieses Menschen noch zu tun haben könnte (sonst könnte man in eine rein symptomatische Arbeit verfallen). Eine Unterstützung im Versuch, da mehr zu verstehen, stellt die Rückendiagnose (oder Hara-Diagnose) dar. Sie macht dir quasi Vorschläge, woran du in Zusammenhang mit dem Thema Rückenschmerzen noch denken und arbeiten könntest.

    Du hast dich für Lunge entschieden, weil es sich richtig anfühlte und auch mit Angaben des Klienten zusammen passte. Hätte ich auch gemacht. Als du mit Lunge gearbeitet hast, hat denn da der Schmerzbereich im Rücken darauf reagiert, z.B. mit einer gewissen Entspannung oder Harmonisierung oder in noch anderer Weise? Hattest du das Gefühgl, dass Lunge und Milz-Pankreas bzw. der Bereich der Schmerzen miteinander verbunden sind?

    Schau, ob er beim nächsten Mal von einer Änderung seiner Rückenschmerzen berichtet. Wenn es dich nicht zufrieden stellt, dann mach mal den Versuch mit Milz-Pankreas (oder dem Dreifachen Wärmer oder was dann in der Rückendiagnose genannt wird). Arbeite aber nicht mit zu vielen Themen in einer Behandlung. Wenn das Ergebnis nicht zufriedenstellend sein wollte, kannst du beim nächsten Mal ja immer mit einem der anderen Themen arbeiten, die sich dann anbieten. Du hast Zeit, experimentiere. Mit der Zeit und zunehmender Erfahrung wird es für dich klarer spürbar sein, was im konkreten Fall uisammen gehört und für dich am ehesten zu tun ist.

    Also: Entscheide dich für \“[u:1xa1bhzm]ein[/u:1xa1bhzm] Ding\“ und schaue, was dabei rauskommt. Lass es nicht kompliziert werden mit den ganzen Gedanken, was alles noch richtig und wichtig sein könnte. Entscheide dich und schau dann was geschieht. Sonst kann es passieren, dass man vor lauter Diagnose den Menschen übersieht.

    Schöne Weihnachten!!

    Wilfried

    Beitrag geändert von: Wilfried_R, am: 2007/12/23 18:16

    als Antwort auf: Schilddrüse #4183

    Lieber Tosch,

    Ich freue mich, dass du unsere Antworten so gut annehmen konntest. Neomercazol ist übrigens ein Medikament zur Behandlung von Schilddrüsen[u:l0dluqke]über[/u:l0dluqke]funktion. Darauf hättest du aber auch selber kommen können, wenn du diesen Namen einfach bei Google oder ähnlichen Suchmaschinen eingegeben hättest.Dann hast du sofort Klarheit.

    Wie bereits gesagt empfehle ich dir, nicht zu versuchen, eine Erkrankung im Sinne der Schulmedizin zu behandeln. Wir haben im Shiatsu andere sehr wertvolle Möglichkeiten.

    Die Hinweise, die Alex dir gegeben hat, sind treffend und sehr wichtig.

    Ich würde dir empfehlen, bei einer Überfunktion der Schilddrüse mit Schwellung im Halsbereich den geschwollenen Bereich weiträumig nicht zu berühren. In deiner Behandlung an anderen Bereichen kannst du den Halsbereich aber mit deiner Aufmerksamkeit aus der Ferne \“berühren\“. Einfach nur berühren, nicht versuchen, zu \“kurieren\“

    Viel Freude in deinem Shiatsu.

    Wilfried Rappenecker

    als Antwort auf: Schilddrüse #4181

    Liebe(r) Tosch,

    Verstehe ich dich richtig, dass du mehr über die Behandlung von Menschen mit einer Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion) wissen möchtest?

    Deine Angaben zu deiner Klientin sind ein wenig ungenau. Hypothyreose ist eine Krankheitsdefinition der Schulmedizin – ist diese Diagnose bei ihr gestellt worden? Ist die Schwellung ihres Halses schulmedizinisch abgeklärt worden? Welche sind die Medikamente, die sie einnimmt?

    So wie du sie beschreibst, wirkt sie auf mich als Arzt erstmal nicht wie eine Frau mit einer Schilddrüsenunterfunktion. Eine hypothyreote Frau würde typischerweise nicht viel Sport machen und auch nicht ständig lachen. Für den geschwollenen Hals kommen auch andere Ursachen infrage.

    Dann ist dazu auch noch zu sagen, dass meiner Ansicht und Erfahrung nach die Stärke von Shiatsu nicht darin liegt, Erkrankungen im Sinne der Schulmedizin zu behandeln. Shiatsu behandelt besser den ganzen Menschen. Die Symptome, Beschwerden und Hinweise dieses Menschen nutzen wir, um seine energetische Situation z.B. nach der Theorie der Fünf Elemente, Yin und Yang oder ähnlichem zu verstehen. Ich kann dir also wenig sagen über die Behandlung eines Menschen mit einer Hypothyreose. Wenn du aber das Gefühl hast, dass sie ernsthaft krank ist, dann solltest du ihr empfehlen, einen Arzt aufzusuchen (wenn sie nicht bereits in Behandlung sein sollte).

    So wie du sie beschreibst, könnte es vielleicht sein, dass sie eine junge Frau ist, die emotional nicht sehr stabil ist und sich Unterstützung und Stabilität von dir verspricht. In diesem Fall ist es richtig, dass du sie unterstützt, indem du dich zurückhältst, ansonsten deine gute Shiatsu-Arbeit machst und wartest, wie sie darauf bis zur nächsten Woche reagiert. Dränge sie keinesfalls, emotionale Anliegen „rauszulassen“, die kommen von selber hervor, wenn es an der Zeit ist.

    Die Arbeit mit ihrem Hals und Brustkorb könnte z.B. weiterhin Thema der nächsten Behandlungen sein. Ich würde aber nicht zu viel lokal in diesem Bereich arbeiten, sondern vor allem mit den Meridianen an den Extremitäten. Dabei eine gute Verbindung hinunter in die Beine und Füße zu schaffen, kann hier wichtig sein. Genaueres kann ich dir leider nicht sagen, weil ich diese Klientin ja nicht kenne.

    Erlaube mir zum Abschluss noch drei Fragen an dich: wie alt bist du selber, wo machst du deine Shiatsu-Ausbildung und wie weit bist du da fortgeschritten? Solltest du dich noch in einer Shiatsu-Ausbildung befinden, dann sollte deine Klientin dies wissen. Ich nehme aber auch an, dass du ihr dies mitgeteilt hättest / hast.

    Ich freue mich, an dieser Stelle weiter von dir zu hören.

    Liebe Grüße,

    Wilfried Rappenecker

    als Antwort auf: Andauernde Schmerzen nach einer Behandlung #4178

    Liebe Ursula15,

    Ich denke, du solltest in jedem Fall weiter mit ihr arbeiten.

    Es kommt gar nicht so selten vor, dass Klienten vor allem nach einer der ersten 3 Behandlungen stärkere Beschwerden entwickeln. In solchen Fällen hilft Shiatsu oft sehr gut. Also dran bleiben. Am besten wäre es gewesen, wenn du sie gleich hättest weiter behandeln können. Jetzt nach 4 Wochen wird die Sache evtl. nicht so schnell reagieren. Aber alles ist möglich.

    Verstehen kann man das so, dass sie gut auf deine Berührung reagiert hat. Ihr energetisches System hat einen Schritt getan, ist dann jedoch stehen geblieben. Auch Menschen, die scheinbar überhaupt kein Interesse daran haben, sich selber und ihre Situation anzuschauen, können so reagieren. Und übrigens kann nach einigen Behandlungen dieses Interesse durchaus entstehen. Vielleicht ist ihre erneute Anfrage ja ein Hinweis in diese Richtung.

    Mach in deiner nächsten Behandlung den Ort der Beschwerden zum Fokus deiner Arbeit. Lass dir dazu genau beschreiben, wo genasu es jetzt schmerzt bzw. die Beschwerden sitzen. Wende die Techniken des lokalen Shiatsu ein (einschließlich der Berührung mit der ruhigen Reinen Aufmerksamkeit.) und verbinde den Fokusbereich dann mit dem ganzen Körper, z.B. indem du die Meridiane der Haradiagnose einsetzt. (Ich würde dir übrigens empfehlen, nicht beide energetischen Organe / Meridiane gleich berechtigt zu behandeln, sondern einen von beiden als ersten Zugang anzusehen. Das führt zhu mehr Übersicht und Klarheit in der Behandlung.)

    Ihre Anspannung in Gallenblase ist sicherlich eines ihrer wichtigen Themen. Verbeiß dich aber möglichst nicht darin. Die Arbeit mit dem Kyo-Gegenstück wie Blase kann u.U. wichtiger sein. Du schreibst außerdem in deinem Bericht, ihr Körper habe eine \“irgendwie undefinierte, lose Struktur, trotz ihrer Körperfülle\“. Wie geht es denn ihrem Milz-Pankreas? Hast du dort irgend entwas auffälliges gefunden?

    Vielleicht spürst / ahnst du in den Behandlungen, welche tieferen Themen sie beschäftigen, was ihre Not ist, ihre Angst. Dann versuchst du vielleicht, in deinen Berührungen mit diesen Seiten von ihr in Kontakt zu treten. Nicht, um diese für sie zu lösen, eher um sie anzuerkennen.

    Bleib also dran, lass dich nicht entmutigen. Mach ihr klar, dass die erste Reaktion positiv zu sehen ist im Sinne von \“Es ist gleich beim ersten Mal etwas in Bewegung gekommen\“. Ich freue mich über deinen Verlausbericht.

    Liebe Grüße,

    Dein Wilfried

    Beitrag geändert von: Wilfried_R, am: 2007/11/25 14:47

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