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Wilfried RappeneckerModerator
Lieber Amitab,
Deinen Wunsch nach einen Unterforum kann ich gut verstehen.
Ich befürchte nun, dass ein solches Unterforum, zu dem nur die Teilnehmer einer bestimmten Ausbildungsgruppe (sei es nun eine Gruppe der ISS Kiental, der Schule für Shiatsu Hamburg oder einer anderen Shiatsu-Schule) Zugang haben, nicht möglich sein wird. Der Zugang zum Forum geht über die Registrierung zum Kientalerhof, d.h. für Kientalerhof-Website und für das Forum gibt es ein und dasselbe Registrierungsprozedere. Wer sich also für die Website des Kientalerhofes registriert hat, hat automatisch auch Zugang zum Forum – und umgekehrt.
Es tut mir leid, dass wir zur Zeit im Shiatsu-Forum eine solche Plattform für eure Gruppeninterne Kommunikation nicht einrichten können.
Weiterhin steht das Forum aber natürlich für eure Fragen an LehrerInnen oder andere erfahrene PraktikerInnen bereit.
Liebe Grüße aus Hamburg,
Wilfried
Wilfried RappeneckerModeratorLiebe Ramona,
leider ist der Online-Shop auf der Kientalerhof Website zur Zeit geschlossen. Er wird wohl erst wieder geöffnet, wenn wie geplant die Website neu gestaltet wird. Ich kann dir im Augenblick aber nicht sagen, wann das genau sein wird.
herzliche Grüße,
Wilfried
Wilfried RappeneckerModeratorLiebe Christine,
auf dem letzten Europäischen Shiatsu Kongress in Kiental 2007 war Shiatsu mit Multiple Sklerose Patienten eines der Themen. Du findest die Artikel der beiden Dozenten zu diesem Thema im Kongressheft, welches mit allen Beiträgen des Kongresses veröffentlicht wurde. Dieses Kongressheft 2007 kannst du beim Kientalerhof in der Schweiz bestellen: 0041-33-676 26 76 oder info@kientalerhof.ch.
Du kannst die beiden Lehrer des Kongresses 2007 auch direkt kontaktieren:
Peter von Blarer: peter_vonblarer@heilpraktikerschule.ch
und Alan Taylor(UK): alan.taylor@actually-uk.infoIm Internet kannst du zudem einen (englischen) Artikel zum Thema Shiatsu und Multiple Sklerose herunterladen, wenn du diese beiden Begriffe googelst. (Leider konnte ich diesen Beitrag nicht an diese Antwort anhängen.)
Viel Glück!
Wilfried
Beitrag geändert von: Wilfried_R, am: 2010/08/01 17:54
Wilfried RappeneckerModeratorLieber Beat,
Ich verstehe deine Frage so, dass du dich zu Beginn deiner Fallstudie vergewissern wolltest, keine Fehler in der Behandlung dieses Klienten mit einem Herzinfarkt in der Vergangenheit zu machen. Inzwischen scheinen sich deine Behandlungen positiv auszuwirken. Darum bleibt mir nicht viel, was ich schreiben könnte.
Grundsätzlich ist ein Herzinfarkt keine Kontraindikation für Shiatsu, auch nicht, wenn er gerade erst statt gefunden hat. Erleidet ein Klient die Symptome eines Herzinfarktes in der eigenen Praxis, so ist es natürlich absolute Priorität, dass der betroffene Mensch sofort in die Klinik kommt. (Dazzu muss man natürlich mit den entsprechenden Symptomen vertraut sein, was für einen Shiatsu-Therapeuten allerdings eine Selbstverständlichkeit sein sollte.)
So lange man auf den Notarzt wartet, sollte man den Klienten so lagern, wie er sich unter den gegebenen Umständen am wohlsten fühlt. Dann kann man beispielsweise den Herzmeridian am Arm behandeln – u.U. eine interessante Erfahrung, weil er sich deutlich anders anfühlen kann als sonst, z.B. blockiert mit vielen Knoten, die man mit Berührung „glätten“ kann. Die Berührung des Shiatsu kann auch die Angst mildern, die neben Schmerzen häufig mit einem Herzinfarkt einhergeht.
Wenn man Klienten nach einem Herzinfarkt in der Klinik besucht, kann man die behandelnden Ärzte fragen, ob man den Patienten im Krankenbett einfache Shiatsu-Behandlungen geben darf. U.U. gehr das sogar auf einer Intensivstation, wo Herzinfarkt-Patienten zuerst hinkommen. Das kann es dem Menschen erleichtern, zu entspannen. Menschen, die einen Herzinfarkt erlitten haben, zeigen häufig eine große Anspannung und eine Getrieben Sein, nicht zur Ruhe Kommen, was die Heilung erschweren kann.
In den Monaten und Jahren nach einem Herzinfarkt bestehen keine Kontraindikationen für Shiatsu.
Zu deinem Klienten: welche Medikamente erhält er denn, und inwiefern tragen sie deiner Ansicht nach zu Schlafstörungen und häufigem Wasserlassen bei?
Herzliche Grüße,
Wilfried
Wilfried RappeneckerModeratorLiebe Sisi,
Meinst du Lingen / Ems bei Münster? Dann frag doch mal beim Europäischen Shiatsu Institut (ESI) Münster an; Tel. 0251 43765; die haben vielleicht Absolventen oder fortgeschrittene StudentInnen in der Nähe.
Die GSD-Website gibt GSD-anerkannte PraktikerInnen nur in einiger Entfernung von Lingen an (z.B. Osnabrück und Umgebung). Nela Uphus in Bissendorf kann ich dir persönlich empfehlen: 0175-9 65 00 40. Schau aber selber mal auf diese Seite: http://www.shiatsu-gsd.de/PraktikerInnen
Schließlich findest du, wenn du „Lingen Shiatsu“ in eine der Suchmaschinen eingibst, den Hinweis auf Dagmar Tylinski: http://www.gesunder-mensch.de/9056_dagmar-tylinski-lingen.html Über die Qualität ihres Shiatsu kann ich allerdings keine Aussage machen; mir erscheint die Anzahl der von ihr angebotenen Methoden eher dagegen zu sprechen. Das beweist aber nichts und man müsste es ausprobieren.
Viel Glück bei deiner Suche und für deinen Cousin!
Wilfried
Wilfried RappeneckerModeratorLieber Sonnenschein, das bedaure ich, da deine Frage bestimmt für viele von großem Interesse war. Ich wollte sie eben beantworten.
Einen lieben Gruß,
WilfriedWilfried RappeneckerModeratorLieber Condor,
die Sache mit dem „[b:2p9nf729]Kontrollzwang[/b:2p9nf729]“ ist tatsächlich eine psychische Erkrankung, auf die wir mit Shiatsu kaum Einfluß nehmen können. Das gehört in die Hände eines Psychotherapeuten.
Was die [b:2p9nf729]frühkindliche Entwicklung[/b:2p9nf729] angeht, ist ein anderes Thema. Wir entwickeln uns im Laufe unseres Lebens ständig weiter. Es gibt Lebensbereiche, in denen wir stark sind und diese Bereiche werden uns im Erwachsenenleben auch keine Probleme bereiten. In anderen Bereichen brauchen wir Schutzräume, weil wir uns nicht sicher fühlen. Um das unsichere ICH zu schützen, bauen wir im Laufe der Zeit einen Schutzpanzer, den sog. Energiepanzer auf. Klienten, die mit einem solchen Schutzpanzer zu uns ins Shiatsu kommen, können diesen Energiepanzer, den wir in der Regel als „Energieblockaden“ wahrnehmen, öffnen und so an das ursprüngliche Thema gelangen, das zum Aufbau des Energiepanzers geführt hat.
Wenn auch die Klienten im Shiatsu-Setting achtsam sind für die Bewegung in ihrem Körper, wird sich der Energiepanzer nach und nach lösen. Die Klienten erleben dann den Zugang zu Körpersensationen, zu Gefühlen, zu Bildern, die das Wiedererleben der frühen Situation erlauben. Dann ist es möglich, auf der Ebene des Erwachsenen-Ich eine Änderung im Verhalten zu erlernen, das einem gesunden Persönlichkeitsstatus entspricht.
Es geht also
1. um das Bewußtwerden des Energiepanzers,
2. um die Achtsamkeit der inneren Bewegung und
3. um das Wahrnehmen der Reaktion (Bilder, Gefühle etc.)
Dies geschieht mittels Achtsamkeit im Shiatsu-Prozess und erlaubt ein genaues Beobachten des inneren Erlebens. In der Beobachterrolle entsteht ein innerer Freiraum, eine freie Entscheidung für eine Veränderung. Gewohnheitsmuster, unter denen wir leiden, können wir dann leichter bearbeiten. Und auch hier hilft Shiatsu, die Energie zu stärken, die die Kraft für die Veränderung bereit hält.Bei weiteren Fragen erreichst Du mich unter der Email: gaby.falk@gmx.de
Liebe Grüße von Gaby
Diese Antwort hat Gaby Falk mir zugeschickt, weil sie gerade nicht ins Forum hinein kam, um ihre Antwort dort selber hineinzustellen. Wilfried Rappenecker
25. April 2010 um 16:25 Uhr als Antwort auf: Was hat sich in meinen Behandlungen verändert, wie kann ich mich besser schützen/ vorbereiten #4278Wilfried RappeneckerModeratorLiebe Ramona,
Danke für deine Mail und deine Frage. Deine Schilderung hat mich sehr berührt. Du hast eine sehr intensive Resonanz-Erfahrung gemacht. Ähnliche Erfahrungen habe ich des Öfteren gehabt, wenn auch bisher nicht in solcher Intensität, wie du es hier erlebt hast.
Ich glaube nicht, das du etwas falsch gemacht oder hättest besser machen können. Deine Erfahrung zeigt dir, was Resonanz bedeuten kann. Resonanz kannst du nicht vermeiden, im Gegenteil, sie ist Voraussetzung für eine tiefere Wirkung von Shiatsu. Möglicherweise wirst du nach dieser Erfahrung allerdings nicht mehr so leicht von einem ähnlichen Ereignis überrumpelt werden können. Du wirst in Zukunft klarer und eher mit fester eigener innerer Struktur reagieren können.
Das Wichtigste ist hierbei meiner Ansicht nach, dass du deinen eigenen inneren Raum klar strukturierst in dem Sinne, dass du weißt, wer du bist, was zu dir gehört und was nicht zu dir gehört. Wenn du das von Beginn an klar spüren kannst, wird es für dich möglich sein, die u.U. sehr unangenehmen Einflüsse des energetischen Feldes eines Klienten leicht durchziehen zu lassen (\“Das sind nicht deine Empfindungen…setz dich ruhig und entspannt in deinem inneren Sessel zurück und schau ruhig zu.\“). Hierzu braucht es Wissen und Mut, Mut dich zu öffnen und es den Einflüssen auf diese Weise zu erleichtern, deinen Körper und dein Feld wieder zu verlassen. Wenn du in einer ähnlichen Situation keine Angst mehr empfindest, bist du einen großen Schritt weiter.
Entscheidend ist also meiner Ansicht nach, wie du mit dir selber umgehst, wie du in deinem Raum reifst und wächst. Dafür kannst du viel tun. die Shiatsu-Praxis selber, Übungen und Meditation u.ä. bieten gute Trainingsmöglichkeiten.
Der nächste Schritt ist dann, dir darüber Gedanken zu machen, was dir diese deine Empfindungen über diesen Klienten sagen, über seine Lebenssituation, seine Stärken und seine Belastungen. In diesem Fall hast du sehr konkrete Informationen über Belastungen erhalten, unter denen dieser Menschen steht.
All dies wird dazu führen, dass solche Ereignisse zwar immer noch nicht sehr angenehm, aber doch gut zu ertragen sind. Du wirst weiter Wege finden, wie du dich und dein Feld stärken und eindeutiger werden lassen kannst. Dazu gehören Übungen und Meditation ebenso wie Beobachtungen, wie du mit anderen Menschen und mit dich belastenden Situationen umgehst und was du darin verbessern kannst.
Dass die beiden Stimmen von Meike und mir zum richtigen Zeitpunkt auftauchten, zeigt mir übrigens auch, dass du auf einem guten Shiatsu-Weg bist, denn du hast dir intuitiv die nötige Unterstützung geholt.
Einen lieben Gruß,
Wilfried
Beitrag geändert von: Wilfried_R, am: 2010/04/25 18:28
Wilfried RappeneckerModeratorLiebe Cynthia,
Du hättest dieses Geschehen wahrscheinlich nicht verhindern können. Es hätte wahrscheinlich auch stattgefunden, wenn du sie nicht behandelt hättest. In deinem Bericht sehe ich keinen Hinweis darauf, dass du die akute Lumbago-Attacke durch einen Fehler in deiner Behandlung verursacht hättest.
Allerdings bringt natürlich eine Shiatsu-Behandlung das energetische Gefüge in Bewegung (was ja auch die eigentliche und erwünschte Wirkung von Shiatsu darstellt); in der Folge einer solchen Veränderung könen auch Ereignisse wie akute Lumbago auftreten. Die Beschewerden könen also durchaus eine Folge deiner Arbeit sein, jedoch nicht im Sinne einer falschen vorgehensweise sondern als Ausdruck einer positiven Bewegung im energetischen Gefüge. Meistens reagieren solche Beschwerden, wenn sie in Reaktion auf eine Shiatsu-Behandlung aufgetreten sind, gut und rasch auf eine erneute Shiatsu Behandlung.
Ja, man kann Ereignisse wie akute Lumbago sehr gut mit Shiatsu behandeln. Allerdings behandelst du dann nicht nur die Lumbago, sondern den ganzen Menschen, der diese Schmerzattacke erlebt. Da mag in der Tat der noch nicht verarbeiteter Verlust der Mutter ein Rolle spielen. Allerdings ist es sehr hilfreich, weiter zu schauen und eine Ahnung davon zu bekommen, warum dieser Mensch den Tod der Mutter ggf. noch nicht verarbeitetn konnte. Das heißt, welches sind andere relevante Erfahrungen dieses Menschen, die zusammen mit weiteren Faktoren den Hintergrund bilden, vor dem deine Klientin den Suizid ihrer Mutter verarbeitet?
Insgesamt kann dies eine interessante und sehr befriedigende Arbeit sein.
Einen lieben Gruß,
Wilfried
Wilfried RappeneckerModeratorLiebe/r Nicht-LehrerIn aus Wien,
es wurde wirklich Zeit, dass sich mal jemand anderes als die betreueden Lehrer traut, zu antworten. Wir wünschen uns noch viele solcher Beiträge wie dieser von dir! Danke, dass du den Mut dazu hattest.
Frühlingsgrüße (vorsichtige) von Berlin nach Wien,
Wilfried
Wilfried RappeneckerModeratorLiebe Olivia,
Meike hatte ihre Antwort unter \“Fragen an die Lehrer\“ ins Forum gestellt. Darum hast du sie nicht direkt gefunden. Ich habe sie für dich hierhin kopiert.(Ich verstehe selber nicht ganz warum es hier zwei verschiedene Unterforen für Shiatsu-Fragen gibt. Ich denke wir sollten das ändern.)
Wilfriedund hier Meikes Antwort:
Liebe Olivia,
vielen Dank für Deine interessante Frage. Ich habe daraufhin untersucht, wie ich Meridianverläufe finde.
Als erstes brauche ich einen Eindruck in welchem energetischen Zustand sich ein Meridian befindet. Diese Auskunft erhalte ich über die Diagnosezonen im Hara oder Rücken oder in mir vertrauten Meridianabschnitten. So empfinde ich z.B. dass sich Magen am Oberarm sehr ähnlich anfühlt wie Magen am Oberschenkel oder Blase am Oberarm wie Blase 1 am Rücken.
Damit habe ich eine Orientierung was die Meridianqualität angeht. Ich arbeite also nicht mit Bildern, so wie Du es beschrieben hast.In der Regel gibt es Unterschiede innerhalb eines Meridianverlaufs. Der Meridian ist nicht überall gleich. Dies hat einerseits mit kyo und jitsu zu tun und auch mit den anatomischen Strukturen. Der Meridian beeinflusst Muskeln, Gewebe, Knochen …., weil er darin schwingt und sie belebt. Es gibt also eine Meridianqualität, die Du in den unterschiedlichen anatomischen Strukturen wiederfinden und mit der Du in Kontakt bleiben kannst.
Um diese Wahrnehmung zu schulen, gibt es die Verlaufsbeschreibungen mit ihren anatomisch definierten Orientierungspunkten.Aus meiner Sicht brauchst Du sowohl ein Gefühl oder einen Kontakt zu einer Meridianqualität, als auch eine anatomische Orientierung, um Deine Wahrnehmung zu überprüfen und weiterzuentwickeln. Dazu musst Du nicht jedes Knöchelchen auswendig lernen, aber ich empfehle Dir zumindest die Übergänge an den großen Gelenken und den Verlauf an großen Muskeln zu kennen. Wenn Du z.B. weißt, ob ein Meridian am medialen oder lateralen Muskelrand entlang zieht und wo die Übergänge an den Gelenken sind, dann hast Du eine gute Orientierung.
Dies kann eine sehr spannende Beschäftigung sein, weil Du so ein Bild vom Inneren des Körpers entwickelst. Im Laufe der Zeit und Erfahrung entsteht ein anderes Verständnis von der Einheit des Körpers, Zusammenhänge werden erfahrbar und die Fähigkeit die Aufmerksamkeit im Körperinneren ruhen zu lassen, z.B. beim Ganzkörperscanning wird klarer und konkreter.
Über die anatomischen Strukturen erfährst Du auch etwas über das energetische Organ, bzw. den Meridian, den es gibt Gründe warum sich die Meridiane dort befinden, wo sie sich befinden.
Ich wünsche Dir viel Freude bei diesem Abenteuer.Meike
Wilfried RappeneckerModeratorLieber Stefan,
Ja, es stimmt, dass du mit dem Klienten in Resonanz gehst, wenn du dich öffnest. Und das Öffnen ist gleichzeitig Voraussetzung dafür, dass du in Resonanz gehst und wahrnimmt auf der energetischen Ebene. Wenn ich mich öffne, setze ich mich auch dem Energiefeld des Empfängers aus mit allen seinen Problemen. Solche Probleme können mich beeinflussen, auch im unerwünschten Sinne.
Ich habe in meiner eigenen Ausbildungs-Zeit viele Lehrer kennen gelernt, die viele unterschiedliche Methoden vorschlugen, wie man sich da schützen kann. Da gibt es die Vorstellungen von schützenden Lichtglocken oder Kugeln resp. Kreisen, mit der ich mich umgeben kann, oder das Waschen der Hände mit kaltem Wasser, ggf. auch mit Salz nach jeder Behandlung. Wenn du dich umhörst, wirst du sicher noch viele andere Methoden finden, die alle eines gemeinsam haben, nämlich der eindeutigen Vorstellung, mich zu schützen.
Ich selber mache es so: ich öffne mich so weit ich kann, schütze mich so wenig wie möglich. Wenn ich dann spüre, dass ich “etwas eingefangen habe”, dann nehme ich das erstens bewusst wahr, zweitens ich stelle fest, dass das was ich da eingefangen habe, nicht meins ist, und drittens öffne ich mich noch weiter, mache mich noch durchlässiger und beschließe, dass es meinen Körperraum verlässt.
Das wirkt fast immer, innerhalb von max. 30 Minuten spüre ich nichts mehr davon. Wenn nicht, dann gehe ich davon aus, dass das Muster des Klienten auf ein eigenes von mir gestoßen ist, und dieses aktiviert hat. Dann muss ich mich mit meinem eigenen Muster auseinander setzen.
Wichtig ist, keine Angst vor dem zu haben, was da geschehen kann. Es ist grundsätzlich gutartig, insofern ich mir meiner selbst bewusst bin und auch die Kraft habe zu beschließen, dass es mich verlassen soll (oder eine andere Entscheidung, mich nicht beeinflussen zu lassen).
Einen lieben Gruß,
Wilfried
Wilfried RappeneckerModeratorLieber Condor,
Nein, ich verdrehe die Augen nicht. Bei den vielfältigen Möglichkeiten der Diagnose, welche Shiatsu bietet, kann man zu Beginn sicherich leicht den Überblick verlieren. Und du hast uns in der Tat nicht ganz richtig verstanden.
Immer wenn wir im Verlauf der Ausbildung eine der drei Körperdiagnoseformen Yu-Punkt-, Hara- bzw. Rückendiagnose im Unterricht vorgestellt haben, fordern wir euch auf, diese eine Diagnoseform für die kommenden Monate ausschließlich zu praktizieren, um die nötige Erfahrung damit zu gewinnen. Erst in den Monaten vor dem Abschluss der Ausbildung könnt ihr frei wählen, welche der drei Diagnoseformen ihr in einer Behandlung anwenden möchtet. Hier raten wir euch aber, immer nur eine dieser drei Formen einzusetzen, einfach weil ihr sonst ggf. zu viele und u.U. widersprüchliche Informationen erhaltet, die es sehr schwer machen können, einen einfachen und klaren Fokus in der Behandlung zu finden.
In allen drei Körperdiagnoseformen spielt allerdings die Betrachtung von Kyo und Jitsu eine wichtige Rolle bzw. kann eine wichtige Rolle spielen.
Das Beachten der Körpersprache (Bo Shin), die Informationen aus dem Wahrnehmen des gesamten Körperraumes (sog. Ganzkörper-Scannen) und all die anderen Eindrücke, die du von deinem Klienten erhältst, lassen sich sehr gut mit der Körperdiagnoseform, die du in einer Behandlung wählst verbinden. Das kann am Anfang ebenfalls verwirrend sein. Darum zeige ich im „Diagnoseprozess“ (im Kiental in Stufe 4 A, in Hamburg im ersten Kurs der Fortgeschrittenen Stufe), wie man das macht. Danach braucht es sicherlich viel Praxis, um darin sicherer zu werden.
Die Zuordnung nach Yin und Yang oder nach den Fünf Wandlungsphasen sind eher theoretischer Natur. Sie helfen uns, die gewonnenen Eindrücke in ein theoretisches Modell einzuordnen und dadurch Zusammenhänge besser zu verstehen. Die oben erwähnten zahlreichen Eindrücke – auch aus den drei Körperdiagnoseformen – werden mit Hilfe dieser Theorien besser verstanden. Sie stellen darum keinen widerspruch zu den Körperdiagnoseformen dar, sondern sind willkommene Ergänzungen und Bereicherungen.
Wird es auf diese Weise verständlicher für dich?
Ich wünsche dir viel Freude und auch Erfolgserlebnisse mit diesen Möglichkeiten. Geh es langsam und Stück für Stück an. Wenn etwas unübersichtlich ist, dann kann es ratsam sein, einen Kurs zu wiederholen – wir haben das Wiederholen in beiden Schulen sehr preiswert gemacht, und ich möchte es dir wie allen anderen in jedem Fall sehr ans Herz legen, selbst wenn keine Schwierigkeiten bestehen. Man profitiert immer sehr davon.
Einen lieben Gruß aus Seevetal,
Wilfried
Wilfried RappeneckerModeratorLiebe Andrea,
Deine Klientin scheint wirklich sehr krank zu sein, wenn ihr beide Lungen transplantiert wurden. In solch einer Situation finde ich es immer gut, wenn die behandelnden Ärzte informiert sind, dass du ihr Shiatsu gibst.
Ich möchte dir darum vorschlagen, deine Klientin darin zu bestärken, ihre Ärzte zu informieren. Wenn sie dass selber nicht tun möchte, kannst du das mit ihrem Einverständnis für sie tun. Wenn du Unterstützung dafür haben möchtest, dann kannst du dich an einen deiner LehrerInnen oder auch an mich wenden.
Darüber hinaus wird Shiatsu ihre Immunkräfte im Sinne einer Abwehrreaktion weder stärken noch schwächen. Gegen die Medikamente, die sie erhält, wird dein Shiatsu nicht ankommen; und das muss es auch nicht. Was Shiatsu hier erreichen kann, ist v.a. dass die Klientin sich in ihrem Körper wohler fühlt und dass die vielen energetischen Blockaden und Gegensätze, die vor und auch als Folge der Operationen entstanden sind, sich abschwächen. Davon kann sie sehr profitieren.
Einen lieben Gruß,
Wilfried
Wilfried RappeneckerModeratorLiebe Andrea,
Es freut mich dass es dir besser geht. Zu deiner Frage: erlebst du selber solche heißen Punkte wenn du behandelt wirst oder nimmst du sie in deinen Behandlungen an anderen Menschen wahr? (Ich selber erlebe solche Phänomene übrigens in meinen Behandlungen nur sehr selten.)
Wie dem auch sei, solche heißen Punkte sind für sich nicht so sehr wichtig – es sei denn sie sind der Ort lokaler Beschwerden und treten aus diesem Grund ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Von diesem Sonderfall abgesehen ist es empfehlenswert, sie im Zusammenhang mit dem ganzen energetischen Körperraum des Klienten zu sehen und entsprechend mit ihnen zu arbeiten. Das bedeutet, das sie zwar ggf. auch lokal behandelt werden sollten, vor allem aber sollten sie in den Zusammenhang mit den anderen auffälligen Mustern gestellt werden, d.h. es ist hilfreich, sie mit anderen relevanten Bereichen und Punkten zu verbinden oder z.B. in die Meridianarbeit einzubinden.
Sind solche heißen Punkte allerdings Ausdruck einer lokalen Entzündung, dann sollten sie nicht oder in erster Linie nur energetisch, d.h. mit der Aufmerksamkeit berührt werden.
Ein langes Halten bis die Hitze abklingt wird auch dann, wenn die Punkte am Ort lokaler Beschwerden liegen, nur im Ausnahmefall sinnvoll sein. Ein solcher Ausnahmefall tritt ein, wenn du als Behandlerin feststellst, dass das Halten des Punktes kontinuierlich energetische und manchmal auch physische Veränderungen im ganzen Menschen auslöst. Du hältst dann aber nur so lange wie Du solche Veränderungen wahrnehmen / erahnen kannst. Danach gehst du weiter.
Arbeite also mit solchen Punkten aber lass sie bei all ihrer Wichtigkeit in aller Regel nicht zu wichtig werden.
Einen lieben Gruß aus dem sonnigen Kiental,
Wilfried
Beitrag geändert von: Wilfried_R, am: 2009/08/05 12:16
Beitrag geändert von: Wilfried_R, am: 2009/08/05 12:17
Wilfried RappeneckerModeratorLiebe Jacqueline,
bist du sicher, dass sie ihr Hara schützen möchte? Oder hat sie dich mit dieser Geste vielleicht darauf hingewiesen, dass sie dort mit besonderer Aufmerksamkeit berührt werden möchte? Beides ist möglich. Frage sie doch einfach beim nächsten Mal, ob sie dort berührt werden möchte und wenn ja in welcher Weise am liebsten.
Grundsätzlich beeinflussen sich die Elemente und Meridiane beständig gegenseitig. Darum kann sich eine auffällige Situation im Holz oder Wasser sehr gut auf den Dickdarm auswirken. Interesant ist nicht die Antwort auf die Frage, ob ein solcher Zusammenhang möglich ist, sondern was bei dieser Person geschehen ist bzw. geschieht (z.B. als Folge deiner Behandlungen).
In Stufe 3 A der Kientaler Ausbildung, und mehr noch in 3 B und 4 A, wirst du viele technische Möglichkeiten kennen lernen, wie du mit solchen Fällen umgehen kannst.
Einen lieben Gruß,
Wilfried
Wilfried RappeneckerModeratorLieber Wilfried,
habe die Klientin nun zweimal behandelt und ich danke dir für den heißen Tipp den Fokus auf die Frage zu legen: welche Kräfte haben den Buckel wachsen lassen.
Auch wenn ich Themenmäßig noch keine Ahnung habe, so habe ich doch einen guten Eindruck bekommen, welche unglaubliche Kraft sie in ihrem Holzelement zu haben scheint.
Wie Vojia bereits schrieb, ist es in der Tat so, dass im Hara mir vor allem Niere auffällt(mit einer Spannung wie ich sie noch nie gefühlt habe) und am Rücken das extreme Ungleichgewicht der Kräfte zwischen (luftigem) Buckel und (trägem und überhitztem) Kreuzbein.
In den Gesprächen taucht permanent das Holzelement auf – selbst ihr Gang hat etwas Hölzernes. Sie läßt sich auf die Behandlung ein – kontrolliert sich aber sehr stark dabei.
Ich danke euch beiden herzlich für eure Antworten – ich habe sie wirklich angstfrei und mit gutem Gefühl behandeln/kennenlernen können.
Liebe Grüße
SonnenscheinLieber Sonnenschein,
Danke für deinen Bericht. Ich freue mich immer, wenn Nachrichten zu Fragen kommen, die zuvor im Forum angesprochen wurden. Informationen zum Verlauf sind für mich und sicherlich auch für andere Leser sehr interessant.
Ich wünsche dir viel kreative Feude dabei, gute Kommunikationsmöglichkeiten für die Gegensätze im Rücken – und für die in der ganzen Person – zu finden.
einen lieben Gruß,
Wilfried
Wilfried RappeneckerModeratorLiebe Jacqueline,
Es kann durchaus sein, dass die Behandlung des Dickdarm-Meridians direkt mit den Krämpfen zusammen hängt. Es kann aber auch sein, dass als Folge deiner Berührung der energetische Körper deiner Klientin sich in den Beinen verschloss, um so das energetische System in der Balance zu halten. Z.B. muss, um die Balance zu wahren, das energetische System sich umstellen wenn du mit den Orten arbeitest, in denen sich ihr Stress und ihre Verspannungen am deutlichsten zeigen.
Es handelt sich bei solchen Krämpfen in aller Regel nicht um ein krankhaftes Ereignis, sondern in den meisten Fällen um eine regelhaft ablaufende Reaktion des Körpers. Ein möglicher Faktor, die eine Krampfbereitschaft fördern kann, ist z.B. eine relative Leere (auch Kälte) im Wasser-Element, die es in der Behandlungssituation erforderlich machen kann, dass das energetische Feld in der Entspannung unter Kontrolle gehalten wird und sich nicht durch die Beine über die Grenzen des Körpers hinaus ausweitet. Die Neigung zu Krämpfen kann auch gefördert werden durch eine übergroße Spannung im Holz, das dann schon bei kleinen Reizen mit übergroßer Kontrolle und Anspannung reagiert.
Auch können in der Behandlung angesprochene emotionale Faktoren eine solche Reaktion auslösen. Die Arbeit mit dem Bauchraum berührt z.B. auch einen wichtigen emotionalen Ort. (Darüber hinaus können Krämpfe in den Füßen und Beinen gelegentlich auch Ausdruck eines Mangels (z.B. von Elektrolyten) im Körper sein.) Sicherlich ist es immer ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren.
Typisch für solche Krämpfe ist übrigens, dass sie nicht immer schlimmer werden bis zu einem nicht mehr aushaltbaren Maximum. Vielmehr hat ein Krampf in der Regel einen Beginn, einen Höhepunkt, und dann ebbt er wieder ab und lässt nach – wenn er in diesem natürlichen Ablauf nicht gestört wird.
Für deine Vorgehensweise in den Behandlungen bedeutet dies, dass du durchaus so weiter arbeiten kannst wie bisher. Schau dir dabei an, wie sich die Spannung im Holz präsentiert. Schau nach der Verfassung der Wasser-Energie und nachmöglichen emotionalen Faktoren. Halte aber auch Ausschau nach evtl. weiteren Faktoren, die dir auffällig erscheinen, und die dich das Geschehen vielleicht besser verstehen lassen. Wenn die Krämpfe wieder auftreten, dann arbeite nicht dagegen, sondern unterstütze sie in ihrem Ablauf. Es ist in Ordnung, über Dehnung oder Druckpunkte den Ablauf zu beschleunigen.
Fordere die Klientin auf, in den betroffenen Bereich und den Schmerz hinein zu atmen. Sprich ihr Mut zu und versprich ihr, dass der Krampf gleich vorbei gehen wird. Und mach klar, dass diese Reaktion etwas ziemlich normales ist.
Ich wünsche dir viel Freude in deinen Behandlungen,
Wilfried
Wilfried RappeneckerModeratorLiebe/r Gitsul,
du hast völlig Recht – die Antwort auf diese Prüfungs-Frage soll zum einen lauten, dass es sich nach westlicher Vorstellung um einen Bandscheibenvorfall handeln könnte, und dass man vor einer Behandlung von dem Klienten eine schulmedizinische Untersuchtung fordern soll und sich vom Arzt /Ärztin bestätigen lassen soll, dass gegen Shiatsu-Behandlungen in dieser Situation nichts einzuwenden ist. Man sollte aus Gründen der eigenen rechtlichen Absicherung in dieser Weise vorgehen.
Nun zu deiner eigentlichen Frage: Ja, man kann sehr gut mit Menschen arbeiten die – mit oder ohne Schmerzen – einen Bandscheibenvorfall haben oder hatten. Shiatsu kann in solchen
Situationen sogar sehr effektiv sein. [b:ux6ecgcy]Was man beachten sollte, findest du in einem Artikel, den ich vor einiger Zeit zu diesem Thema geschrieben habe (Shiatsu bei Rückenschmerzen)[/b:ux6ecgcy]. Du kannst diesen Artikel auf der Webseite des Kientalerhofes bzw. der Schule für Shiatsu Hamburg finden und herunterladen.Als am wichtigsten sei hier herausgehoben, dass man wenn die lokalen Schmerzen im unteren Rücken sehr stark sind, wenn das Kyo oder die Anspannung im unteren Rücken sehr ausgeprägt sein sollte oder wenn der Schmerz eine sehr deutliche emotionale Komponente hat, und dass man in all diesen Fällen und wenn man sich unsicher fühlt, den schmerzenden Bereich des unteren Rückens gar nicht oder nur leicht z.B. flächig berührt. Die gezielte Arbeit mit den auffälligen Kyo-Jitsu-Mustern anderer Bereiche des Rückens, mit auffällige strukturellen Mustern, mit den Beinen und Fußgelenken, mit dem Hara und den Leisten usw. wird dabei in aller Regel effektiv genug sein und den unteren Rücken selber erreichen und energetisch ausgleichen.
Lies dir doch mal den Artikel durch. Wenn du dann noch weitere Fragen hast, dann melde dich noch mal.
Einen lieben Gruß,
Wilfried Rappenecker
Wilfried RappeneckerModeratorLieber Sonnenschein,
In Antwort auf diese Frage gilt nahezu alles, was ich dir zum Menschen mit dem Buckel geschrieben habe.
Hier ist die Frage, was bedeutet Sozialkontaktstörung eigentlich (es kann ja alles und nichts bedeuten)? Wer hat denn diese Diagnose gestellt? Möglicherweise gilt seine Störung als nicht so gravierend, da die psycholische Betreuung inzwischen beendet und dem Menschen Massage empfohlen wurde (Massage selber ist relativ unspezifisch und wird im Gegensatz zu Shiatsu selten mit therapeutischer Intention angewandt).
Versuch auch hier dir dein ganz persönliches Bild von diesem Menschen zu verschaffen. Stell ihm Fragen zu seinem Leben, wie es in der Schule war und in Beruf, Fragen zu Elternhaus und Geschwistern, zu Krisen und Highlights in seinem Leben und lass ein Bild in dir entstehen, ein Verständnis, warum dieser Mensch so ist wie er ist und warum er diese Beschwerden entwickelt haben könnte. (Bechwerden sind immer ein Lösungsversuch des energetischen Systems in einer schwierigen Situation.) Frage auch danach, was diesem Menchen die größte Freude macht!
[b:1s494q73]Wichtig scheint die Angabe zu sein, dass körperliche Berührung schlechte Gefühle in ihm auslöst.[/b:1s494q73] Hier könntest du beispielsweise deinen Klienten ermutigen, seine Reaktionen auf unterschiedliche Arten von Berührung durch dich zu untersuchen. Achte seine Grenzen, vermeide Grenzen zu überschreiten, habe aber auch keine Angst, wenn du in die Nähe einer solchen Grenze kommst.
Wenn emotionale Themen sich zeigen sollten, dann scheue nicht vor ihnen zurück, forciere sie aber auch nicht. Gib deinem Klienten das Gefühl, das dein Behandlungsraum der richtige Ort ist, um solche Themen zu zeigen und zu erleben, wie sie sich auflösen oder weniger wichtig werden.
Finde für jede Behandlung ein klares Thema entsprechend deinem Gesamteindruck (Gespräch, Ganzkörperscannen) und/oder Hara-Diagnose und gehe so vor, wie du es in der Ausbildung gelernt hast.
Wieder ist es wichtig zu beobachten, wie dein Klient auf deine Behandlungen reagiert, was sich auch im Kleinen verändert.
einen lieben Gruß,
Wilfried Rappenecker
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