Qualität der einzelnen Meridiane

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  • #4097
    Kientalerhof
    Administrator

    Hallo Ihr Lieben,

    mich beschäftigt immer wieder die Frage nach der Qualität der Meridiane.

    Darunter verstehe ich folgendes: Wie merke ich, ob ich genau auf dem Meridian bin, den ich gerade meine? Damit meine ich nicht die physische Lage die ich vom Kopf her weiß, auch nicht Kyo/Jitsu sondern die Qualität der einzelnen Meridiane.

    Spürt sich z.B. die Lunge für Euch anders an als die Leber? (abgesehen davon dass sie an unterschiedlichen Orten sind?). Oder Magen und Dickdarm?

    Habt Ihr dazu deutliche Bilder entwickelt bzw. Unterschiede erkannt sodass Ihr blind wisst, auf welchen Meridan Ihr Euch befindet?

    Ich habe einmal bei einem Seminar vor langer Zeit gelernt, dass sich jeder Meridian anders anspürt, z.B. Blase wie ein abfallender Wasserfall etc. oder Lunge eher kalt etc, wobei da jeder für sich andere Bilder findet. Wir haben damals auch so Meridianspür-Übungen gemacht, wo wir blind zu einem Meridian geführt wurden und gesagt haben, auf welchen wir uns befanden.

    Mein Shiatsu Praktiker sagt auch manchmal so Dinge wie: Ah, da weicht der Meridian aber ab. Eigentlich klingt das logisch, denn wir haben ja z.B. auch alle die gleichen Organe, aber die sind unterschiedlich in Größe und nicht auf den Millimeter genau gleich verortet.

    Ist es Euch möglich, die Meridiane plus die Verlängerungen zu erspüren – so auf die Art „Auja! Jetzt bin ich ganz deutlich auf der Lunge, ich spüre diese besondere Metall Qualität“.

    Den Vergleich zwischen Yin und yand Meridian finde dabei noch sehr deutlich. Aber mir geht es bei meiner Frage um die deutliche Identifizierung der einzelnen Meridiane nur über das Gespür. Ist das überhaupt möglich nach Eurer Erfahrung nach?

    Grund meiner Frage ist, dass ich gerne exakter arbeiten möchte. Ich frage mich, ob das „nur“ über das Gespür funktionieren kann oder ob ich mich doch nochmals mit dem Shiatsu Atlas hinsetzen muss und jedes Knöchelchen und jede Sehne auswendig lernen \“muss\“.

    Ich wäre dankbar für Eure Meinungen!

    Liebe Grüße aus Wien,
    Olivia

    Beitrag geändert von: Olivia, am: 2010/02/15 15:42

    #4272
    Kientalerhof
    Administrator

    Hallo,

    komisch, kenn mich nicht ganz aus mit diesem Forum, die interssante Antwort, die ich auf diesen Beitrag erhalten habe, ist hier nicht mehr zu sehen sondern nur unter \“aktuelle Beiträge\“?

    LG
    Olivia

    P.S. ah, jetzt hab ich sie wieder gefunden, ist in der Abteilung \“Fragen an Lehrer\“ hingerutscht.

    Beitrag geändert von: Olivia, am: 2010/02/25 15:04

    #4274

    Liebe Olivia,

    Meike hatte ihre Antwort unter \“Fragen an die Lehrer\“ ins Forum gestellt. Darum hast du sie nicht direkt gefunden. Ich habe sie für dich hierhin kopiert.(Ich verstehe selber nicht ganz warum es hier zwei verschiedene Unterforen für Shiatsu-Fragen gibt. Ich denke wir sollten das ändern.)
    Wilfried

    und hier Meikes Antwort:

    Liebe Olivia,

    vielen Dank für Deine interessante Frage. Ich habe daraufhin untersucht, wie ich Meridianverläufe finde.

    Als erstes brauche ich einen Eindruck in welchem energetischen Zustand sich ein Meridian befindet. Diese Auskunft erhalte ich über die Diagnosezonen im Hara oder Rücken oder in mir vertrauten Meridianabschnitten. So empfinde ich z.B. dass sich Magen am Oberarm sehr ähnlich anfühlt wie Magen am Oberschenkel oder Blase am Oberarm wie Blase 1 am Rücken.
    Damit habe ich eine Orientierung was die Meridianqualität angeht. Ich arbeite also nicht mit Bildern, so wie Du es beschrieben hast.

    In der Regel gibt es Unterschiede innerhalb eines Meridianverlaufs. Der Meridian ist nicht überall gleich. Dies hat einerseits mit kyo und jitsu zu tun und auch mit den anatomischen Strukturen. Der Meridian beeinflusst Muskeln, Gewebe, Knochen …., weil er darin schwingt und sie belebt. Es gibt also eine Meridianqualität, die Du in den unterschiedlichen anatomischen Strukturen wiederfinden und mit der Du in Kontakt bleiben kannst.
    Um diese Wahrnehmung zu schulen, gibt es die Verlaufsbeschreibungen mit ihren anatomisch definierten Orientierungspunkten.

    Aus meiner Sicht brauchst Du sowohl ein Gefühl oder einen Kontakt zu einer Meridianqualität, als auch eine anatomische Orientierung, um Deine Wahrnehmung zu überprüfen und weiterzuentwickeln. Dazu musst Du nicht jedes Knöchelchen auswendig lernen, aber ich empfehle Dir zumindest die Übergänge an den großen Gelenken und den Verlauf an großen Muskeln zu kennen. Wenn Du z.B. weißt, ob ein Meridian am medialen oder lateralen Muskelrand entlang zieht und wo die Übergänge an den Gelenken sind, dann hast Du eine gute Orientierung.

    Dies kann eine sehr spannende Beschäftigung sein, weil Du so ein Bild vom Inneren des Körpers entwickelst. Im Laufe der Zeit und Erfahrung entsteht ein anderes Verständnis von der Einheit des Körpers, Zusammenhänge werden erfahrbar und die Fähigkeit die Aufmerksamkeit im Körperinneren ruhen zu lassen, z.B. beim Ganzkörperscanning wird klarer und konkreter.

    Über die anatomischen Strukturen erfährst Du auch etwas über das energetische Organ, bzw. den Meridian, den es gibt Gründe warum sich die Meridiane dort befinden, wo sie sich befinden.
    Ich wünsche Dir viel Freude bei diesem Abenteuer.

    Meike

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