Lumbago nach Shiatsu

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    Cynthia Renggli
    Teilnehmer

    Lieber Wilfried

    Letzte Woche besuchte mich eine Klientin, die sich zur Zeit ziemlich erschöpft fühlt und etwas \“tanken\“ wollte. Sie erlitt im Januar einen schweren Schicksalsschlag in der Familie (Suizid der Mutter), der mir noch nicht verarbeitet erschien, was sie mir auch bestätigte. Der Zugang zur Trauer scheint noch nicht möglich zu sein (Schock?). Sie ist Momentan immer auf trab, schäft nicht gut und fühlt sich innerlich angetrieben.
    Ausserdem hat sie starke Blähungen, die ihr sehr unangenehm sind.

    Die Hara-Diagnose zeigte ein starkes Jitsu in Herz und Perikard, Kyo in Milz und Leber. Ich habe mich für die Milz entschieden. Die rechte Seite (Arm und Bein) fühlte sich sehr bedürftig und kyo an, die linke im allgemeinen eher jitsu, wobei auch beide Oberschenkel sehr kyo waren. Der gesamte Meridian war ziemlich druckempfindlich. Ich habe auch am Blasen-Meridian gearbeitet und habe versucht, das jitsu im oberen Rücken mit dem kyo in der LWS und Oberschenkel zu verbinden.

    Zwei Tage später erhalte ich die Nachricht, das sie einen akuten Lumbago erlitt (zum 3. Mal in ca. 2 Jahren) und bestellte sie in die Praxis. Der Schmerzpunkt war auf der rechten Seite bei BL 26 und stahlte leicht ins Becken aus. Im Zentrum des Schmerzes war Wut wahrnehmbar. Ich habe sie daraufhin mit Akupunktur, Moxa und Schröpfen behandelt, was ihr wenig Erleichterung verschaffte.

    Nun meine Frage:
    Hätte ich diesen Vorfall verhindern können? Was habe ich übersehen? Siehst du einen Zusammenhang mit der Geschichte? Und könnte man bei einem akuten Lumbago auch mit Shiatsu arbeiten?

    Fühle mich irgendwie etwas schuldig, obwohl die Klientin tiefere Zusammenhänge erahnt. Ich wäre sehr dankbar für deine Meinung zu diesem Thema.
    Herzlichen Dank und liebe Grüsse
    Cynthia

    #4277

    Liebe Cynthia,

    Du hättest dieses Geschehen wahrscheinlich nicht verhindern können. Es hätte wahrscheinlich auch stattgefunden, wenn du sie nicht behandelt hättest. In deinem Bericht sehe ich keinen Hinweis darauf, dass du die akute Lumbago-Attacke durch einen Fehler in deiner Behandlung verursacht hättest.

    Allerdings bringt natürlich eine Shiatsu-Behandlung das energetische Gefüge in Bewegung (was ja auch die eigentliche und erwünschte Wirkung von Shiatsu darstellt); in der Folge einer solchen Veränderung könen auch Ereignisse wie akute Lumbago auftreten. Die Beschewerden könen also durchaus eine Folge deiner Arbeit sein, jedoch nicht im Sinne einer falschen vorgehensweise sondern als Ausdruck einer positiven Bewegung im energetischen Gefüge. Meistens reagieren solche Beschwerden, wenn sie in Reaktion auf eine Shiatsu-Behandlung aufgetreten sind, gut und rasch auf eine erneute Shiatsu Behandlung.

    Ja, man kann Ereignisse wie akute Lumbago sehr gut mit Shiatsu behandeln. Allerdings behandelst du dann nicht nur die Lumbago, sondern den ganzen Menschen, der diese Schmerzattacke erlebt. Da mag in der Tat der noch nicht verarbeiteter Verlust der Mutter ein Rolle spielen. Allerdings ist es sehr hilfreich, weiter zu schauen und eine Ahnung davon zu bekommen, warum dieser Mensch den Tod der Mutter ggf. noch nicht verarbeitetn konnte. Das heißt, welches sind andere relevante Erfahrungen dieses Menschen, die zusammen mit weiteren Faktoren den Hintergrund bilden, vor dem deine Klientin den Suizid ihrer Mutter verarbeitet?

    Insgesamt kann dies eine interessante und sehr befriedigende Arbeit sein.

    Einen lieben Gruß,

    Wilfried

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