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Wilfried RappeneckerModerator
Lieber Condor!
Es liest sich aber so, als solltest du weiter mit Shiatsu mit dieser Kientin arbeiten. Es liest sich auch so, als würde sie in den Shiatsu-Behandlungen alte Themen aufarbeiten (die auch deutlich länger als 20 Jahre zurück liegen können), wovon der Husten wahrscheinlich ein Ausdruck ist. Heftiger Husten – ohne eine akute Erkrankung wie eine Erkältung – ist oft Ausdruck von frei werdendem und über lange Zeit stagnierendem Leber-Ki.
Nach dem was du beschreibst, möchte ich dir empfehlen, dich für eine gewisse Zeit, z.B. 3, 5 oder 7 Behandlungen (je nach Verlauf), auf das Wasser-Element, den Unterkörper, die Beine, und v.a. Füße und Fußgelenke, ggf. Hände und Handgelenke zu konzentrieren. Das Hara und den Oberkörper einschließlich Lunge würde ich in diesen Behandlungen nur quasi nebenbei berühren, zum einen um diese Bereiche sachte anzusprechen, zum anderen auch um zu sehen, wie sie inzwischen auf Berührung reagieren. Das Hara ist wichtig, aber du musst es auch respektieren, wenn es nicht berührt werden möchte.
Offensichtlich fällt es deiner Klientin schwer, die Berührung am Hara und am Oberkörper in eine harmonische energetische Bewegung einfließen zu lassen. Wahrscheinlich ist es notwendig, mit „vertrauensbildenden Maßnahmen“ die Grundlage dafür zu legen, dass sie nicht in dieser Weise wie du es beschreibst quasi krampft und kämpfen muss, weil ihr Körper noch nicht weiß, wie er mit dem sich befreienden Ki umgehen soll. das kannst du z.B. mit der Arbeit mit dem Wasser tun.
Deine Wahrnehmung von ihrer Angst ist wichtig. Es kann auch hilfreich sein, darauf zu achten, welche tiefen Bedürnisse du ahnen kannst, die nicht einfach erfüllt werden können. Was in deiner Klientin verhindert die Erfülluung solcher Bedürfnisse? Aus diesem Vorgehen können dir noch andere wichtige Aspekte und zu behandelnde Körperbereiche ins Auge springen.
Erleichterung und Leichtigkeit am Ende einer Behandlung sind etwas Schönes. Wenn sie für eine gewisse Zeit nicht auftreten, ist das jedoch kein Ausdruck davon, dass du etwas nicht richtig gemacht hast. Es kann auch einfach der Ausdruck eines schwierigeren Prozesses sein, durch den deine Klientin gerade geht.
Bitte halte uns auf dem Laufenden, wie es weiter geht.
herzliche Grüße,
wilfried
Beitrag geändert von: Wilfried_R, am: 2012/04/19 11:02
Wilfried RappeneckerModeratorLiebe Bodyworklady,
Shiatsu wird deiner Klientin wahrscheinlich gut tun, darum würde ich ihr zuraten, Shiatsu in Anspruch zu nehmen.
Bei einer Fibromyalgie kommt es oft vor, das Menschen sehr berührungsempfindlich sind. Eine Bindegewebsmassage und ähnliches kommt also nicht infrage, zumindest jetzt zu Anfang nicht, möglicherweise niemals. Auch anderer starker Druck ist für sie wahrscheinlich viel zu stark, unerträglich und führt zu Abwehr und Verspannung. Darum wirst du am Anfang wohl nicht dein gewohntes Shiatsu anwenden können.
Ich empfehle dir zu Beginn leichten Kontakt und überwiegend flächiges Arbeiten. Frage sie, welche Art von Kontakt für sie angenehm und akzeptabel ist und folge ihren Wünschen. Es kann gut sein, dass sie schon bald eine andere Berührung tolerieren kann; es muss aber nicht sein. Ansonsten arbeitest du nach den gleichen Prinzipien wie auch sonst im Shiatsu.
Stärkeren Druck und stärkere Manipulation werden nur möglich sein, wenn sie das möchte. Mit ihrem Schmerz ist sie wahrscheinlich schon genug in Kontakt gekommen. Der normale Mechanismus, dass der Schmerz sich auflöst, wenn man durch den Schmerz geht, funktioniert bei ihr in der Form wahrscheinlich nicht.
Du wirst viel Geduld mit ihr brauchen – und deine ganze Kreativität:-)
Viel Freude und Erfolg mit dieser Klientin,
Wilfried
Beitrag geändert von: Wilfried_R, am: 2012/04/17 07:19
Wilfried RappeneckerModeratorLiebe Anne-Sophie,
Pamela Ferguson, who is an internationally reknown Shiatsu teacher and years ago has suffered from breats cancer (and defeated it), said she will answer your question in a few days. Do you know that she is teaching a workshop on exactly this topic this coming weekend in Kiental?
with love,
Wilfried
Wilfried RappeneckerModeratorLiebe Stefanie,
Wie alt ist dein Bechterew-Klient? Wie oft erlebt er sonst Kniegelenksschwellungen – oder ist dies das erste Ereignis solcher Art? Könnten irgendwelche anderen Gründe eine solche Schwellung verursacht haben (z.B. ein leichtes Trauma)? Ist die Schwellung während der Behandlung aufgetreten oder wenig resp. viel später? Besteht die entstandene Schwellung jetzt immer noch? Ist sie mit Rötung und Überwärmung des Knies oder mit Druckschmerz bzw. Bewegungsschmerz verbunden (z.B. als Ausdruck einer Entzündung)?
Du siehst, ich habe da eine ganze Menge Fragen, die alle wichtig sind.
Mal angenommen, die Schwellung ist gleich nach der Behandlung aufgetreten, ist nicht druckschmerzhaft und auch nicht gerötet und überwärmt, er hat eine solche Schwellungen des Knies bisher noch nicht erlebt und die Schwellung ist inzwischen abgeklungen, [b:2ctlmyhr]dann[/b:2ctlmyhr] würde ich die vorübergehende \“gutartige\“ Schwellung als eine gesunde Reaktion auf deine Behandlung verstehen und dir raten, in der bisherigen Weise weiter zu behandeln einschließlich der Behandlung des Knies.
Wenn die Sache anders ist, dann bitte ich dich, mir genauere Informationen entsprechend meiner obigen Fragen zu geben. Dann ist vielleicht eine andere Vorgehensweise sinnvoll.
herzliche Grüße,
Wilfried
Beitrag geändert von: Wilfried_R, am: 2012/02/04 12:24
Wilfried RappeneckerModeratorLieber Condor,
Was du beschreibst hört sich nach Asthma an. Aber das ist natürlich aus der Ferne schlecht zu beurteilen. Wenn ja, dann wurde das alte Asthma in den Behandlungen wieder belebt. Das ist grundsätzlich etwas Positives, weil ihr Organismus sich jetzt mit diesem Muster auseinander setzen kann; so lange es blockiert und vergraben ist, geht das nicht!
Allerdings ist auch Achtsamkeit angesagt, weil es nicht völlig auszuschließen ist, dass sich dieses nun freigewordene Muster verfestigt, wenn die begonnene Bewegung nicht fortgesetzt wird. Mit Shiatsu kannst du sie darin sehr unterstützen! Achtsamkeit bedeutet, dass du deine Klientin wach begleitest, Veränderungen unter oder nach einer Behandlung wahrnimmst und in deiner Arbeit darauf eingehst. Du siehst, du kannst jetzt alles, was du in deiner Ausbildung gelernt hast, gut gebrauchen.
Mir fehlen noch ein paar Infos. Wie alt ist die Klientin, in welchen sozialen Zusammenhängen lebt sie? Was macht sie beruflich? In welcher Lebenssituation hat sie damals vor 20 Jahren die Asthmaanfälle gehabt? Besteht jetzt vielleicht eine besondere Belastungssituation? Will sich etwas mit Macht in ihrem Leben verändern? Gibt es andere wesentliche Erkrankungen? Nimmt sie Medikamente ein?
Du hast gar nicht von dem Gegenpol zur superangespannten Lunge berichtet! Wo ist ein tiefes Kyo (bei dieser Anspannung u.U. schwer zu entdecken – vielleicht aber auch nicht)? Wo ist Leere, Bedürftigkeit Im Körper? Im Unteren Rücken? Im Hara? Im Wasser, in der Erde? In welchem Zustand sind Niere und Erde, v.a. Milz-Pankreas? Beide beeinflussen die Lu-Energie u.U. stark, besonders im Falle von Asthma. Also: sieh den ganzen Menschen, nicht nur die Anspannung in Lunge oder Blase und nicht nur das aktuelle Problem.
Welcher Natur ist ihre große Anspannung in der Lunge? Möglicherweise ist es das Wasser, welches die Lunge in diesen Zustand versetzt – dafür würden die Schmerzen und die maximale Anspannung im unteren Rücken sprechen. Oder liegt die Ursache mehr im Holz – dafür würde der Husten sprechen, der wenn er während einer Shiatsu-Behandlung auftritt oft Ausdruck von freiwerdendem stagnierenden Leber-Ki ist.
Was kann man tun? Lunge am Arm herausarbeiten hat schon etwas beruhigt, ist also gut. Stelle aber auch eine lebendige Verbindung zum unteren Pol des Körpers und damit zum Wasser her; das ist wichtig, um die Spannung in ihren Körper zu integrieren und um die Lungenenergie mit dem Wasser zu verbinden. Schau was sonst noch da ist in der Erde, im Holz, im Metall! Vielleicht gibt es große emotionale Belastungen, mit denen du arbeiten kannst? Was immer du findest, versuche nicht, deine Klientin zu ‚kurieren’, sondern berühre das was dir entgegen kommt und schaue zu, wie deine Berührung wirkt.
Du siehst, ich habe mehr Fragen als Antworten. Aber vielleicht helfen sie dir, genauer hinzuschauen und einen hilfreichen Zugang zu dieser Person zu finden. Geh in jedem Fall immer von dem aus, was du findest. Das führt dich auch zu einem Verständnis von dem, was in dieser Klientin geschieht.
Noch etwas: denke in dem recht unwahrscheinlichen Fall, dass es deiner Klientin andauernd schlechter gehen sollte, auch daran, ihr die Konsultation einer Ärztin / eines Arztes zu empfehlen.
Berichte bitte wieder im Forum, wie es weiter gegangen ist.
Wilfried
Wilfried RappeneckerModeratorLiebe Ika,
Mir scheint, dass du gut und differenziert vorgehst. Ich wünsche dir viel Freude bei dieser Arbeit. Vielleicht berichtest du einmal, wie es weiter gegangen ist?
herzliche Grüße,
Wilfried
Wilfried RappeneckerModeratorLiebe Ika,
Es ist durchaus möglich, dass du deiner Klientin mit Shiatsu helfen kannst. Hier ein paar Tipps:
Betrachte die Beschwerden deiner Klientin nicht primär als eine Folge der Keilbeinentzündung, sondern versuche zu verstehen, welche energetischen Muster zu diesen Symptomen führen können. So sprechen Schlafstörungen und Gleichgewichtsstörungen für ein aufsteigendes Yang der Leber, ggf. auch einer Schwäche der Nieren-Energie. Gefühle von Druck und Nervenschmerzen (wo?) sind Ausdruck einer energetischen Stagnation. Versuche zu verstehen, welche solcher Muster eine chronische Dichte im Bereich der Keilbeinhöhle entstehen lassen können.
Das wichtigste ist aber, dass du nicht der Versuchung erliegst, gegen die Symptome deiner Klientin anzuarbeiten. Sieh die Symptome und die Keilbeinhöhlenentzündung als Ausdruck der Lebenssituation deiner Klientin, die es ein wenig zu verstehen gilt. Mit welchen anderen Besonderheiten im Leben deiner Klientin könnten die Beschwerden z.B. in Zusammenhang stehen? Gab oder gibt es besondere Belastungen in ihrem Leben in Beziehung, Familie, Beruf o.a.?
Eine genaue Befragung kann dir ggf. wertvolle Hinweise liefern. Die Hara-Diagnose sagt dir, was im Augenblick als erstes behandelt werden sollte.
Mit den meridianfreien Techniken des lokalen Shiatsu (z.B. Berühren mit Reiner Aufmerksamkeit) kannst du sanft und sehr fein lokal im Bereich des Keilbeins arbeiten, auch wenn es tief im Kopf liegt. Nimm dir selber die Zeit, den Kopf deiner Klientin mit leichtem Geist in deinen Händen zu halten und hineinzuspüren. Orientiere dich, wo die Keilbeinhöhle sich im Kopf befindet und schau, wie der Raum des Kopfinneren sich dort anfühlt / wie er dort aussieht. Vielleicht fallen dir aber auch andere Muster im Inneren des Kopfes auf, die dir ebenso wichtig erscheinen wie das Muster der Keilbeinhöhle. Berühre das was, dir wichtig erscheint / was dich anzieht, mit nichts als deiner Reinen Aufmerksamkeit und beobachte, wie es sich unter dieser Berührung verändert. Schau auch welche Stelle an der Oberfläche des Kopfes, des oberen Halses/Nackens am ehesten direkten Kontakt zum Ort der Keilbeinhöhle hat und berühre dort in einer Weise, die sich richtig für dich anfühlt. Beobachte, was sich dabei im Inneren des Kopfes verändert.
Die Arbeit am Nacken ist sicherlich von großer Bedeutung, weil viele Probleme im Bereich der Stirn- und Nebenhöhlen und des Gesichtes allgemein mit einer verstärkten Anspannung / mit Blockaden vor allem im oberen Nacken einhergehen. Ist z.B. auch die Kaumuskulatur chronisch verspannt?
Dann schau nach Resonanzbereichen im Körper, die mit dem Bereich der Keilbeinhöhle in Verbindung stehen könnten. Solche Resonanzbereiche mögen überall im Körper liegen, besonders aber in den Orten, die am weitesten entfernt liegen, z.B. in Handgelenken, Füßen/Fußgelenken, im Hara oder im unteren Rücken.
Du siehst, es gibt kein Kochrezept für diese Beschwerden. Statt dessen ist Neugierde und echtes Interesse wichtig. Ich kann dir nicht sagen, wie erfolgreich deine Arbeit sein wird. Vor allem: wie will man den Erfolg messen? Sind Behandlungen nur dann erfolgreich, wenn die Beschwerden sich auflösen oder sind sie auch als erfolgreich anzusehen, wenn Beschwerden sich verringern? Oder ist es ein Erfolg, wenn die Kientin versteht, in welchem Zusammenhang ihre Erkrankung entstanden ist und sie beginnt, wichtiges in ihrem Leben zu verändern?
Ich wünsche dir viel Neugierde, Freude und Erfolg bei deiner Arbeit.
herzliche Weihnachtsgrüße,
Wilfried Rappenecker
Beitrag geändert von: Wilfried_R, am: 2011/12/21 22:45
Beitrag geändert von: Wilfried_R, am: 2011/12/22 10:29
Wilfried RappeneckerModeratorLiebe Anna,
ich selber habe keine Erfahrung in der Shiatsu-Arbeit mit querschnittsgelähmten Klienten.
Gerne will ich deine Frage an erfahrene Shiatsu-PraktikerInnen weiterleiten. Dazu müsste ich allerdings wissen, welche Information du im Besonderen brauchst.
herzliche Grüße und schöne Weihnachten,
Wilfried
25. November 2011 um 19:34 Uhr als Antwort auf: Ist Shiatsu bei Morbus Bechterew Kontraindiziert? #4363Wilfried RappeneckerModeratorLiebe Stefanie,
Shiatsu bei einem akuten Schub eines Morbus Bechterew ist keinesfalls kontraindiziert.
Arbeite mit diesem Menschen, vermeide es aber, gegen den M. Bechterew anzukämpfen. Schau vielmehr, wie die generelle Situation und Verfassung deines Klienten ist und arbeite damit, sei es über die Organe und Meridiane, sei es mit den energetischen Mustern seines Körperraumes. Evtl. schmerzhafte Bereiche kannst du meistens durchaus mit leichter Berührung und Ki-Projektion oder Inneren Techniken behandeln. Arbeite dort jedoch nicht mit leichterem oder stärkerem Druck.
Dein Klient kann von deinen Behandlungen u.U. sehr profitieren, sei es dass die Beschwerden nachlassen, sei es, dass er ein anderes positiveres Verhältnis zu seinem geschundenen Körper findet.
Ein Problem kann sich immer dann ergeben, wenn ein Mann von seiner Ehefrau zum Shiatsu geschickt wird. Schau also, ob dieser Mensch selber motiviert ist und Shiatsu erhalten möchte.
Bitte berichte uns von deinen Erfahrungen in der Arbeit mit diesem Klienten!
herzliche Grüße,
Wilfried
Beitrag geändert von: Wilfried_R, am: 2011/11/26 13:58
Wilfried RappeneckerModeratorHallo Stefan,
Danke für den Link zu deiner Wikispaces-Seite! Für alle Beswucher des Forums: es lohnt sich da reinzuschauen, auch wegen der Masunaga-Videos.
herzlich
Wilfried
Wilfried RappeneckerModeratorFür alle die diese Unterhaltung verfolgen: Paul Lungberg hat auf Stefans Frage im Oprne Forum von Shiatsuspace.net
(http://shiatsuspace.net/mod/forum/discuss.php?d=100)
folgende Antwort geschrieben:Hello Stefan, Inka and all,
I rarely post here, but your entries caught my eye.
The Internal meridians are by convention a specific representation of the discrete functions of each channel and collectively express the more general truth about yin-yang relationships in the body system(s). This is no different from the superficial pathways – the part of each channel that runs on the surface that we usually study. They are linked.
In my book (The Book of Shiatsu) I included the internal pathways in my meridian diagrams because they are part of the traditional view. They help to explain the energetic (Ki) functions of many points and indeed the meridian itself.
The general laws of yin and yang reinforce our understanding of the body nature – the inside is related to the outside; the centre is related to the extremities, above with below etc. There is flow in both directions whether we look at the blood system, the nervous system, muscle trains, or feelings in relation to actions. All this is understood in terms of Ki flow in Eastern Medicine.Each specific meridian reflects these generalities in its own way – when you connect with the bladder meridian on the feet the superficial pathway carries impulses to the back, neck, eyes or whatever; the deeper pathways connect with the bladder itself, the kidneys and the brain. Of course you will be touching the feet locally too, and the body (person) will know that. Sooner or later they may recognize and report changes that they can identify in respect of the Ki flow to distant parts. Normally in Shiatsu we work on the whole meridian, but this is often unnecessary. We can let the ki system work for itself, with a little discrete exploration and prompting.
We are looking to guide our touch. Our patient\’s bodies are the best guide.
But studying the internal channels, including the inner pathways of the central channel system, gives us practitioners a more complete or global image of the interconnecting possibilities of the living body – an imaging system on deeper realities. None of the meridians are just direct lines. Their paths and points all interconnect (you can study the large number of so called \“meeting points\“ in the classical system) and the charts simply help us to orient ourselves and point us to the strongest probabilities in relation to each organ and its functional field.
Some superficial phenomena are related to the superficial pathways only, but deeper disharmonies will always depend on the integrated yin-yang relationship for their resolution. In practice then, whichever meridian we are working through, our intention must be to go deep.Well, I hope I have helped on this occasion,
Best of luck,
Paul Lundberg.
Wilfried RappeneckerModeratorLieber Stefan,
ich freue mich über dein Interesse an der Natur von Meridianen und möchte dir darum auf das Modell antworten, das du entworfen hast. Meine Antwort wird nicht umfassend sein; vielmehr werde ich einfach 3 oder 4 Punkte anpsrechen, zu denen mir jetzt und hier etwas einfällt.
Auf dem Europäischen Shiatsu Kongress 2007 gab es das Thema: \“Was sind eigentlich Meridiane?\“, und es wurde für mein Gefühl viel zu konventionell im Sinne der Meridiantheorie der TCM besprochen. Mit deinem Erklärungsmodell für Meridiane gehst du deutlich darüber hinaus. Mir gefällt auch deine These, dass man Meridiane durch repetitiven Druck quasi erzeugen kann, die sich zumindest mit meiner Erfahrung (und These) deckt, dass wir durch unsere Arbeit und Berührung einen Input in das energetische System geben und so Phänomene entstehen lassen können, die als Meridianverläufe interpretiert werden könnten.
Wenn allerdings wie du schreibst Meridiane durch repetitiven Druck oder andere Berührung erst entstehen, dann müssten Meridiane ja bei verschiedenen Menschen recht unterschiedlich ausfallen, denn Menschen machen ja sehr unterschiedliche Berührungs-Erfahrungen in ihrem Leben. Das Meridianmodell nimmt jedoch für sich in Anspruch, dass es universell für die Menschen aller Rassen und Kulturen gilt. Natürlich ist es erlaubt darüber nachzudenken, ob dieser Anspruch denn durch die Erfahrungen in der Praxis-Realität gedeckt wird.
Wenn wir mal davon ausgehen, dass ein \’festes\‘ und konsistent beschreibbares Meridiansystem im menschlichen Körper existiert, welches sich wie allgemein angenommen in den ersten Lebensjahren herausbildet, dann müssen Kräfte am Werk sein, die kulturübergreifend bei allen Menschen in den ersten Lebensjahren wirksam sind. Die Entwicklungs-Modelle von Bill Palmer (Six Divisions) bzw. von Karin Kalbantner / Mike Mandl (Meridianfamilien) bieten solche Erklärungen. Sie haben aber nicht nur mit den im Kindesalter erlebten Berührungen zu tun, sondern mit den notwendigen körperlichen und seelischen Entwicklungen, die ein Kind in dieser Lebensphase durchläuft. Wie passt das in dein Modell?
Es ist ferner meine Erfahrung, dass die als Meridiane interpretierbaren Phänomene, die während einer Behandlung entstehen, wesentlich durch durch Berührung mit Aufmerksamkeit entstehen: Wenn man einen Meridian denkt, dann reagiert dieser Bereich des Körpers anders als wenn man den Meridian nicht denkt. Wenn die Aufmerksamkeit nicht in der Tiefe des berührten Tsubo präsent ist, dann fühlt sich der Empfänger deutlich weniger berührt als wenn sie dort ist. Wie würde das in dein Modell passen?
Vielleicht wird es ja wirklich einmal brauchbare physiologische Erklärungsmodelle ähnlich deinem für das Phänomen Meridiane geben. Allerdings steht zu erwarten, dass ein solches Modell recht blass bleiben wird im Vergleich zu den unmittelbaren Erfahrungen, welche BehandlerIn und KlientIn in einer Sitzung in der Berührung eines Meridians machen. Auch für psychische Prozesse gilt, dass die physiologisch-chemischen Erklärungen der Naturwissenschaften über die Natur psychischer Prozesse an deren (wahrer=erfahrbarer) Natur völlig vorbei geht. Die wissenschaftliche Erklärung hat mit der direkten Erfahrung nichts aber auch gar nichts zu tun – sie gehört quasi einem anderen Universum an.
Ich ziehe es vor, Meridiane direkt zu erfahren, dann spüre ich sie, dann spüre ich, wie sie und der Klient auf Berührung durch meine Hände und durch meine Aufmerksamkeit reagieren, dann sind sie real. Im Vergleich dazu greift ein naturwissenschaftlich begründetes Modell wie deines – und auch jedes andere – zu kurz.
Wie wäre es denn mit dieser These: Meridiane existieren objektiv gar nicht (auch weil eine Aussage unmöglich ist über das was objektive Realität ist). Meridianmodelle sind kuturelle Errungenschaften der fernöstlichen Kultur, die nur dort (zuerst in China) in dieser Weise entstanden sind, nicht jedoch in anderen alten Hochkulturen in Asien, Südamerika, Afrika oder Europa. (Auch in China sind zu unterschiedlichen Zeiten die Meridianverläufe teilweise sehr unterschiedlich beschrieben worden. Über die Meridianverläufe nach Masunaga schütteln viele Akupunkteure nur milde den Kopf… Es gibt hier also unterschiedliche Ansichten und Möglichkeiten.)
Meridiantheorien bringen unterschiedliche beobachtbare Phänomene und Beziehungen des energetischen und physischen Körpers und der Seele unter ein Dach, die bei genauer Betrachtung weder konsistent auftreten als auch von Mensch zu Mensch und Kultur zu Kultur in äußerst unterschiedlicher Weise.
Dadurch dass Meridiane als solche beschrieben worden sind, in der Vorstellung des Behandlers (der sie gelernt hat) existieren und in der Behandlung gedacht und berührt werden, entstehen entsprechende Bezüge und Verbindungen im energetischen Körper des Menschen, die dann auch therapeutisch nutzbar sind.
So weit meine Gedanken zu deiner interessanten These. Ich würde mich freuen, wenn auch andere Shiatsu-LehrerInnen, -PraktikerInnen und -StudentInnen sich an diesem verrückten Austausch beteiligen würden.
herzliche Grüße,
Wilfried
29. Oktober 2011 um 08:10 Uhr als Antwort auf: leichter Muskelkater und sonstige Symptome nach Behandlung #4354Wilfried RappeneckerModeratorLiebe Olivia,
Solcher Muskelkater tritt nach Behandlungen dann auf, wenn sich energetische Stagnationen im Bereich der betroffenen Muskeln gelöst haben. Wahrscheinlich ist die Reaktionm nach der zweiten Behandlung schon schwächer und verschwindet dann bald völlig.
Auf keinen Fall ist dies eine Folge davon, dass du vielleicht \“falsch\“ behandelt hast, ganz im Gegenteil.
Die Müdigkeit ist wie du schreibst Ausdruck der Müdigkeit, die der Klient auch vor der Behandlung schon in sich trug, die aber wahrscheinlich durch seine Ansdpannung und seine vielfältigen Aktivitäten überdeckt wurde. Durch die Behandlung kann sie sich zeigen, was eine positive Reaktion ist.
Auch die Rückenschmerzen sind wahrscheinlich nicht Ausdruck einer \“falschen\“ Behandlung, sondern zeigen, dass er müde und relativ erschöpft ist; seine Nieren-Energie ist eingeschränkt präsent. Hier sollte er beraten werden, wie er im Alltag besser mit seiner Kraft umgehen kann und auch dazu, was er für seinen unteren Rücken tun kann.
herzliche Grüße,
Wilfried
Wilfried RappeneckerModeratorLieber Stefan,
Walter Geiger, ein TCM-Therapeut aus Hamburg, schrieb mir folgendes:
Die beste Darstellung findet sich in \’Leitbahnen der Akupunktur\‘ von Giovanni Maciocia, bei Elsevier erschienen. liebe Grüße Walter Geiger
herzliche Grüße, Wilfried
Wilfried RappeneckerModeratorLieber Stefan, Mike Mandl aus Wien schreibt folgende Antwort:
Leider kennen wir keine Bücher, die wir an dieser Stelle empfehlen könnten. Vielleicht helfen dir unsere Beobachtungen dazu:
– Ich setze mich weniger mit den internen Verläufen der Meridian auseinander, weil nach meinem “Erfahren” und meinem “Spüren” erlebe ich viele der klassischen Meridiane als “inneren” Meridian. Den Nierenmeridian zum Beispiel: Der Verlauf wird an der Körperoberfläche definiert, ebenso die dazugehörigen Akupunkturpunkte, in Kontakt treten mit dem Nierenmeridian tue ich jedoch meist in der Tiefe, vor allem bei dessen Vorlauf im Bauch / Thoraxbereich. In der strukturellen Arbeit wird die Energetik des Nierenmeridians oft mit der Funktion der Psoasmuskulatur in Verbindung gebracht und in dieser Tiefe erleben ich den Nierenmeridian oft. Auch die Klassifizierung des Nierenmeridians als “kleinstes Yin”, als “innerstes Yin” geht in diese Richtung.
Von daher fällt es mir schwer, wirklich von inneren oder äußeren Verläufen zu sprechen bzw. diese zu definieren, obwohl es natürlich derartige Definitionen gibt. Meine Ansicht ist die, dass die TCM Meridiane oft mehr eine Punkteverbindung darstellen als einen lebendigen Meridianverlauf. In Rahmen dieser Punktverbindung kann es sein, dass Äste in Beschreibungen nach innen gezogen werden. Inwieweit das mit dem realen Energiefluss übereinstimmt, muss jeder selbst erfahren.
Das ist natürlich jetzt eine sehr subjektive Darstellung. Mehr können wir/ich aber nicht anbieten…
LG aus einem sehr sonnigen Wien
MikeWilfried RappeneckerModeratorLiebe Tanja,
ich habe keine Shiatsu-Erfahrungen mit Menschen die an [i:2fsh2nnb]Lupus Erythematodes[/i:2fsh2nnb] leiden. Ich kann aber folgendes sagen: Shiatsu ist keine im Sinne der Schulmedizin kurative Methode solcher Erkrankungen. Trotzdem können Shiatsu-Behandlungen bei vielen Autoimmunkrankheiten eine mitunter deutliche Verringerung der Symptomatik bewirken. Vielfach halten die positiven Wirkungen solcher Behandlungen jedoch wie du es auch beschreibst nicht lange an. Als Shiatsu-Therapeuten sollten wir also Begleitung und Unterstützung zusagen, nicht jedoch einen Weg versprechen, die Krankheit loszuwerden oder dass keine Krankheits-Krisen mehr auftreten werden (wie das bei Autoimmunerkrankungen häufig geschieht). Ich gehe davon aus, dass du in diesem Sinne mit deinem Klienten gesprochen hast.
In der Arbeit mit Menschen, die an anderen Autoimmunkrankheiten leiden (u.a. Multiple Sklerose und Sjörgen-Syndrom) habe ich selber jedoch auch die Erfahrung machen können, dass Shiatsu-Behandlungen eine tiefe persönliche Krise und Bewegung im Inneren des Menschen auslösen können, in deren Folge die Schwere der Erkrankung teilweise deutlich zurück ging. So etwas ist also im Einzelfall durchaus möglich; wir können es aber nicht versprechen.
Neben unserer hands-on Shiatsu-Arbeit spielt das begleitende Gespräch und die Beratung eine wichtige Rolle. Das Gespräch ermöglicht es dem Klienten beispielsweise, über seine Erfahrungen mit der Krankheit aber auch darüber hinaus zu berichten; das kann eine sehr wichtige Entlastung bedeuten. Beratung kann sich z.B. darauf beziehen, wie ein Mensch mit der Krankheit umgeht, wie er sie versteht und „sieht“, wie die Lebensfreude bewahrt oder wieder gefunden werden kann, aber auch Beratung zur Bewältigung des Alltags und Ernährungsbratung.
Schätze deine eigene Lebenserfahrung und Fähigkeit zu beraten nicht gering ein. Wertschätze aber auch die Lebenserfahrung deines Gegenüber, versuche nicht, ihn/sie von deinen Ansichten zu überzeugen, sondern unterstütze deine Klientin dabei, eigene für sie richtige Wege zu finden. Solche Gespräche erfordern Offenheit, Geduld und Mitgefühl, aber auch Klarheit – und Humor!! Es mindert das Leid drastisch, wenn kranke Menschen über sich selber lachen können. Der Humor des Therapeuten kann sie darin unterstützen, diese Fähigkeit wieder zu nutzen.
Was die wichtige Frage nach dem Umgang mit und nach dem Ertragens des u.U. immensen Leids anderer Menschen angeht, so gibt es für mich in der Shiatsu-Arbeit zwei wichtige Prinzipien: erstens „nicht kneifen“ und zweitens „bei mir bleiben“ bzw. „in mir sein“.
Mit „nicht kneifen“ meine ich, dass ich mich dem Leid des anderen Menschen aussetze. Ich weiß, dass solches Leid zum Lebens dazu gehören kann und dass es auch mich eines Tages betreffen kann. Wäre ich an seiner Stelle, wie würde ich dann damit umgehen können, welche Ressourcen und Lebensfreude habe ich selber? Ich signalisiere dem erkrankten Menschen, dass ich ihn und seine Erkrankung ertragen kann, dass ich ihn als ganzen Menschen durch die Erkrankung hindurch sehen kann. Nicht selten hat z.B. die Umwelt ein größeres Problem, mit der Erkrankung umzugehen als der betroffene Mensch selber.
„Nicht zu Kneifen“, sein Herz dem Leid anderer Menschen zu öffnen, ist ein Training. Der Wille zur Offenheit ist wichtig, jedoch kann man nicht per Beschluss das eigene Herz öffnen. Man kann es aber lernen. Ebenso kann man lernen, sinnvoll mit dem umzugehen, was dabei in mir selber geschieht.
Mindestens ebenso wichtig ist das zweite Prinzip des „In mir Seins“. Es bedeutet, dass ich mich dem Leid des anderen öffne, mich jedoch nicht damit identifiziere. Wenn es gelingt, kann ich mich selber in meinem Körper spüren; ich kann die Schönheit meines Lebens und des Lebens an sich sehen. Auch angesichts des großen Leids eines anderen Menschen darf es mir selber gut gehen! Ich darf genießen, was mir in meinem Leben Spaß macht. Je mehr ich in meiner Lebensfreude bin, umso besser und klarer kann ich den anderen sehen und unterstützen. Kein kranker Mensch erwartet, dass es seiner Behandlerin auch schlecht geht, im Gegenteil! Trotzdem kann auch mich das Leid des anderen erreichen, so dass ich mich beispielsweise so fühle wie du es beschreibst. Dann ist es da Beste, in seiner Mitte zu bleiben und zuzulassen; nicht abzuwehren sondern quasi als Beobachter solche Gefühle vorüber ziehen zu lassen.
Du fragst nach Übungen. Für mich selber ist die Meditation in diesem Zusammenhang sehr wichtig geworden. Regelmäßiges Meditieren zu einem festen Zeitpunkt im Tagesablauf stellt ein Training darin dar, bei sich zu sein und auch in Belastungssituationen zu bleiben. Das kann auch einfach ein Zeitpunkt im Laufe des Tages sein, an dem du eine halbe Stunde nur für dich hast, und den du für nichts anderes verwendest. Für mich selber ist morgens die beste Zeit, wenn Aktivitäten und Hektik des Tages noch nicht richtig begonnen haben. Vielleicht geht es für dich mit deinen Verpflichtungen aber zu einem anderen Zeitpunkt im Tagesablauf besser. In der Meditation kannst du untersuchen, was es eigentlich ist, dass es dir so schwer macht, das Leid deiner Klientin zu ertragen. Es lohnt sich, das genau anzuschauen; es ist nicht ausgeschlossen, dass du dabei zu anderen Ergebnissen kommst, als du im Augenblick denkst.
Sehr hilfreich sind auch regelmäßige Körperübungen wie z.B. Yoga, ebenso Feldenkrais, Qi Gong, Tai Qi u.ä., von denen du weißt, wie wichtig sie generell für Körperarbeiter sind. Alle diese Dinge funktionieren eigentlich nur, wenn man sie regelmäßig macht.
Jetzt bleibt mir nur noch, dir viel Freude in deinem Shiatsu auch mit dieser Klientin zu wünschen. Ich würde mich freuen, wenn du hier im Forum mal berichten würdest, wie es weiter gegangen ist.
Herzliche Grüße,
Wilfried
Wilfried RappeneckerModeratorLiebe Olivia,
als ich vor über 30 Jahren mit dem Yoga begann, habe ich oft erst eine halbe Stunde lang oder länger das Zimmer aufgeräumt und all die anderen dinge getan, die ich sonst nie getan habe. Das hat sich erst geändert, als ich die sofortige segensreiche Wirkung von Yoga auf meinen Körper oft genug erfahren hatte, so dass ich mich gerne auf die Matte begab, weil ich wusste, wie sich das gleich gut anfühlen wird.
Du siehst, du zeigst wahrscheinlich eine nicht ganz ungewöhnliche Reaktion. Warum wir das so machen? Wahrscheinlich ist es wirklich eine Art Zurückschrecken vor der Öffnung und den Veränderungen, die solche Übungen nach sich ziehen.
Also, bleib dran, gib nicht auf. Ein paar Mal kann man sch ruhig ein wenig auf die Matte zwingen, dann übernehmen der Körper und Psyche, die sich etwas so Gutes nicht entgehen lassen möchten…
herzliche Grüße,
Wilfried
Wilfried RappeneckerModeratorLiebe Renate,
bitte entschuldige die späte Antwort – es ist eben Ferienzeit…
Ja, du kannst mit Shiatsu und dem Hallux Valgus arbeiten. Es braucht allerdings u.U. viel Geduld, denn so ein hallux valgus hat sich meist auch über einen längeren Zeitraum entwickelt. Es ist schon ein Erfolg, wenn er sich unter der Behandlung nicht weiter entwickelt. Es ist aber auch möglich, dass solch ein Hallux Valgus sich unter Shiatsu zurück entwickelt.
Leber und Milz-Pankreas sind die beiden Meridiane, die hier direkt involviert sind; in der Regel in der Form, dass Leber eine erhöhte Spannung und Milz-Pankreas eine verminderte Spannung aufweist. Du kannst also mit diesen Meridianen arbeiten, besonders auch mit den meistens vorhandenen deutlichen Kyo-Stellen im Meridianverlauf oberhalb und unterhalb des vortreteneden Gelenkes. Die lokale Arbeit mit den auffälligen Mustern um das Gelenk herum wird ebenso wichtig sein. Schließlich sind natürlich auch andere energetische Organe entsprechend der Lebenssitutation und der Persönlichkeit dieses Menschen am Geschehen beteiligt. Hier hilft dir der Diagnoseprozess weiter, um zu sehen, was wichtig ist.
Schau dir auch die Situation der Füße des betroffenen Menschen genau an und gib ggf. Hinweise und Tipps, wie er seine Füße lebendiger werden lassen kann. Häufig sind die Füße ja durch hartes Schuhwerk und Laufen auf hartem Boden leblos und starr geworden. Z.B. kann er sich die Füße selber täglich massieren, auch die Stellen um den Halux Valgus herum. Sehr hilfreich kann ein kleiner Hartgummi-Ball von 3-4 cm Durchmesser sein (gibts z.B. in Spielzeugfachgeschäften), den man unter dem Fuß mit etwas Druck hin und her rollen und auf diese Weise die gesamte Fußsohle massieren und ausgleichen kann.
Viel Freude und Erfolg in deinem Shiatsu,
Wilfried
Beitrag geändert von: Wilfried_R, am: 2011/08/19 12:10
Wilfried RappeneckerModeratorLieber Beat,
ich möchte dich sehr ermutigen, diese Möglichkeit zu ergreifen und Erfahrungen in der Arbeit mit autistischen Menschen zu sammeln. Shiatsu ist in vielen Bereichen der Medizin und der Gesellschaft noch nicht angekommen, so dass es immer wieder geschehen wird, dass du ein Pionier bist.
Such dir einen erfahrenen Shiatsu-LehrerIn oder -PraktikerIn, die du bei Fragen in deiner Arbeit direkt ansprechen und ggf. um Unterstützung bitten kannst.
Hast du schon bei der SGS bzw. der GSD angefragt? Sicherlich macht es auch Sinn, in die Journale beider Verbände eine Suchanzeige zu setzen. Vielleicht gibt es je doch jemanden, der solche Erfahrungen bereits hat und der sich dann meldet.
Viel Glück und viel Freude in deinem Shiatsu,
Wilfried
Wilfried RappeneckerModeratorLiebe Stefanie,
ich ermute sehr, dass bei beiden Klienten die Verstopfung nicht durch Shiatsu verursacht wurde, sondern vorher schon bestanden hat. Hast du Klientinnen eingehender befragt, seit wann und unter welchen Umständen sie unter Verstopfung leiden, was ihnen hilft und zu welchen Hilfmitteln sie greifen, um den Stuhlgang zu ermöglichen?
Häufig liegt bei Menschen mit Verstopfung eine erhöhte Anspannung im ganzen Körper vor. Dann ist es hilfreich, nach den Orten solche Anspannung zu forschen, z.B. eine hohe Anspannung in der Leber-Gallenblase und/oder Magen-Energie, es kann auch der Nacken-Schulter-Raum sein, die Kaumuskulatur, die Hand- und Füßgelenke etc. Schau dir auch genau das Hara dieser Menschen an: zeigt sich dort normale Lebendigkeit oder ist dort erhöhte Spannung oder ein Tonusmangel?
Verstopfung kann natürlich auch Folge eines Tonus- und Kraftmangels sein. Wenn das so ist, wo zeigt sich der im Körper? Und natürlich: was sagt die Hara-Diagnose dazu?
Selbstverständlich sind Ernährungstiipps sehr wichtig. Dazu musst du die Klientin erst einmal eingehend zu ihren Ernährungs- und sonstigen Lebensgewohnheiten befragen und dann in deinen Empfehlungen kreativ und mit Einfühlungsvermögen den Ausgleich betonen.
Ich wünsche dir viel Glück mit deinen Klientinnen und viel Freude in deiner Arbeit,
Wilfried
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