Keilbeinhöhlenentzündung

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  • #4145
    Ika Meisner
    Teilnehmer

    Hallo,

    habe eine neue Klientin die teilweise unter starken Schmerzen leidet, seit einigen Jahren leidet sie unter einer Keilbeinhöhlenentzündung, die vor einem Jahr operiert (der Eiter und Flüssigkeit wurden rausgezogen). Danach ging es ihr relativ gut.
    Seit Anfang diesen Jahres ist die Keilbeinhöhle wieder gefüllt,die Klientin klagt über Schlafstörungen, Gleichgewichtsstörungen, Nervenschmerzen, Antibiotika schlagen nicht an ( 7. tes Mittel seit Anfang des Jahres) Kortison zeigt keine Wirkung ausser Gewichtszunahme.

    Gibt es gute Möglichkeiten der Behandlung mit Shiatsu oder Erkenntnisse/Erfolge mit dieser Erkrankung?
    Auf Behandlung des Nackens spricht sie sehr gut an, allerdings scheinen alle Meridiane bei dieser Erkrankung involviert zu sein.

    bin jetzt neu in diesem Forum als Fragende, freue mich über eine Antwort
    Ika

    #4369

    Liebe Ika,

    Es ist durchaus möglich, dass du deiner Klientin mit Shiatsu helfen kannst. Hier ein paar Tipps:

    Betrachte die Beschwerden deiner Klientin nicht primär als eine Folge der Keilbeinentzündung, sondern versuche zu verstehen, welche energetischen Muster zu diesen Symptomen führen können. So sprechen Schlafstörungen und Gleichgewichtsstörungen für ein aufsteigendes Yang der Leber, ggf. auch einer Schwäche der Nieren-Energie. Gefühle von Druck und Nervenschmerzen (wo?) sind Ausdruck einer energetischen Stagnation. Versuche zu verstehen, welche solcher Muster eine chronische Dichte im Bereich der Keilbeinhöhle entstehen lassen können.

    Das wichtigste ist aber, dass du nicht der Versuchung erliegst, gegen die Symptome deiner Klientin anzuarbeiten. Sieh die Symptome und die Keilbeinhöhlenentzündung als Ausdruck der Lebenssituation deiner Klientin, die es ein wenig zu verstehen gilt. Mit welchen anderen Besonderheiten im Leben deiner Klientin könnten die Beschwerden z.B. in Zusammenhang stehen? Gab oder gibt es besondere Belastungen in ihrem Leben in Beziehung, Familie, Beruf o.a.?

    Eine genaue Befragung kann dir ggf. wertvolle Hinweise liefern. Die Hara-Diagnose sagt dir, was im Augenblick als erstes behandelt werden sollte.

    Mit den meridianfreien Techniken des lokalen Shiatsu (z.B. Berühren mit Reiner Aufmerksamkeit) kannst du sanft und sehr fein lokal im Bereich des Keilbeins arbeiten, auch wenn es tief im Kopf liegt. Nimm dir selber die Zeit, den Kopf deiner Klientin mit leichtem Geist in deinen Händen zu halten und hineinzuspüren. Orientiere dich, wo die Keilbeinhöhle sich im Kopf befindet und schau, wie der Raum des Kopfinneren sich dort anfühlt / wie er dort aussieht. Vielleicht fallen dir aber auch andere Muster im Inneren des Kopfes auf, die dir ebenso wichtig erscheinen wie das Muster der Keilbeinhöhle. Berühre das was, dir wichtig erscheint / was dich anzieht, mit nichts als deiner Reinen Aufmerksamkeit und beobachte, wie es sich unter dieser Berührung verändert. Schau auch welche Stelle an der Oberfläche des Kopfes, des oberen Halses/Nackens am ehesten direkten Kontakt zum Ort der Keilbeinhöhle hat und berühre dort in einer Weise, die sich richtig für dich anfühlt. Beobachte, was sich dabei im Inneren des Kopfes verändert.

    Die Arbeit am Nacken ist sicherlich von großer Bedeutung, weil viele Probleme im Bereich der Stirn- und Nebenhöhlen und des Gesichtes allgemein mit einer verstärkten Anspannung / mit Blockaden vor allem im oberen Nacken einhergehen. Ist z.B. auch die Kaumuskulatur chronisch verspannt?

    Dann schau nach Resonanzbereichen im Körper, die mit dem Bereich der Keilbeinhöhle in Verbindung stehen könnten. Solche Resonanzbereiche mögen überall im Körper liegen, besonders aber in den Orten, die am weitesten entfernt liegen, z.B. in Handgelenken, Füßen/Fußgelenken, im Hara oder im unteren Rücken.

    Du siehst, es gibt kein Kochrezept für diese Beschwerden. Statt dessen ist Neugierde und echtes Interesse wichtig. Ich kann dir nicht sagen, wie erfolgreich deine Arbeit sein wird. Vor allem: wie will man den Erfolg messen? Sind Behandlungen nur dann erfolgreich, wenn die Beschwerden sich auflösen oder sind sie auch als erfolgreich anzusehen, wenn Beschwerden sich verringern? Oder ist es ein Erfolg, wenn die Kientin versteht, in welchem Zusammenhang ihre Erkrankung entstanden ist und sie beginnt, wichtiges in ihrem Leben zu verändern?

    Ich wünsche dir viel Neugierde, Freude und Erfolg bei deiner Arbeit.

    herzliche Weihnachtsgrüße,

    Wilfried Rappenecker

    Beitrag geändert von: Wilfried_R, am: 2011/12/21 22:45

    Beitrag geändert von: Wilfried_R, am: 2011/12/22 10:29

    #4370
    Ika Meisner
    Teilnehmer

    vielen Dank für die umfassende Antwort, hier noch ein paar Details

    in gewisser Weise behandele ich schon so, mit energetischer Präsenz auf die Keilbeinhöhle, wenig symptombezogen, nur um zu verstehen.

    Nervenschmerzen sind vorhanden, zyklusabhängig zumeist auf der Seite der Keilbeinentzündung, an besonders schlechten Tagen am gesamten Körper, die Klientin beschreibt dies mit einem „Gefühl von offenen Zahnhälsen am gesamten Körper“.
    Besonderheiten Symptombezogener Sicht:
    Strepptokokken Infektion im Alter von 20, Entzündung der Gebärmutterschleimhaut und Operation vor 3 Jahren, die Klientin sagt „die Keilbeinentzündung fing nach der OP an“ als ob die Symptome sich über etwas anderes fortsetzten.
    Nach der OP der Keilbeinhöhle treten Symptome wieder auf nach Aussage der Ärzte liegt die an einem Fremdkörper in der Keilbeinhöhle, eine weitere Operation kann nicht stattfinden, die Klientin hatte vor einigen Monaten einen Herzinfarkt.

    Bei Berührung KG 17 empfindet die Klientin ein starkes Druckgefühl, kribbeln im Kopf und Nervenschmerzen. Bei meiner Behandlung des Wassers, insbesondere die Punkte BL 41, 60, Ni 1/ 3/ 6 hat sie eine starke Verbindung zum Kopf und Zuckungen die sie wie Blitze beschreibt (als unwinding sehe ich dies nicht an).
    Der Brustkorb der Klientin ist sehr dicht, insbesondere die Rückendiagnosezonen LE/GB/3E/MA, ich würde dies als emotionalen Panzer beschreiben.
    LE und GB Meridiane sind jitsu, die Klientin scheint stark übersäuert.
    Damit kann ich gut arbeiten.
    Die Haradiagnose scheint indifferent, LE jitsu, Ni kyo, die Leber ist leicht angeschwollen.
    HR/HE wird warm enthält aber nicht das größte jitsu. Der gesamte Bauchbereich fühlt sich etwas aufgeschwämmt und gebläht an.
    Die Kaumuskulatur ist wie schon vermutet chronisch verspannt, energetisch nicht gänzlich undurchlässig, selbiges gilt auch für den Nacken.
    Am MA Meridian kann ich selbst an MA 3 arbeiten, ebenso am Kiefergelenk, dort arbeite ich weniger punktuell sonder viel mit Halten und gedachten Bewegungen.
    Der Nacken der Klientin reagiert gut auf punktuelle Arbeit, sie empfindet die Arbeit mit Shiatsu als wohltuend und entspannend. Sie kann meist in den darauffolgenden Nächten schlafen, nach etwa 3 Tagen tritt eine Verschlechterung ein.
    Die Lebenssituation meiner Klientin scheint vordergründig nicht so schwierig zu sein, dies natürlich nur von meiner Bewertungsebene aus.
    Als Ausdruck energetischer Stagnationen die in der Keilbeinhöhle manifest werden, verstehe ich ein großes Mass an Unterdrückung auf verschiedenen Ebenen (nur mal grob ausgedrückt). V“ll auch ein zuviel an emotionaler Verausgabung, kümmern, tragen und in der Selbstverwirklichung als auch Selbstwahrnehmung zurückbleiben.
    Auf Besonderheiten werde ich vermehrt achten, bei so viel Symptomen muss ich aufpassen nicht den Menschen zu verlieren.

    herzliche Grüße von Ika

    #4371

    Liebe Ika,

    Mir scheint, dass du gut und differenziert vorgehst. Ich wünsche dir viel Freude bei dieser Arbeit. Vielleicht berichtest du einmal, wie es weiter gegangen ist?

    herzliche Grüße,

    Wilfried

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