Nervenzellenmodell für Meridiane

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    Kientalerhof
    Administrator

    Hallo ihr Lieben,

    ich habe einen Erklärungsansatz für die Meridiane und wundere mich wieso ich einen ähnlichen Erklärungsversuch noch nicht in einem Shiatsu-Buch gefunden habe. Für mich klingt er bisher recht plausibel.
    Was ist eure Meinung dazu?

    Ich behaupte/vermute folgendes:

    + Wenn Druck auf eine Körperstelle ausgeübt wird gibt es eine Reizübertragung ans Gehirn und dort werden Nervenzellen aktiviert.
    (Das könnte außer im Gehirn auch noch in anderen Netzwerken aus Nervenzellen geschehen, z.B. im Solarplexus.)

    + Im Laufe unseres Lebens entstehen durch den Input \“Landkarten\“ im Gehirn. Ein Bereich des Gehirns verarbeitet z.B. eher Signale die von einer Hand kommen, ein anderer Bereich verarbeitet Signale vom Rücken usw.

    + Diese Landkarten sind nicht \“in Stein gemeiselt\“. Wenn z.B. jemand lernt Klavier zu spielen gibt es viel Input von den Händen und dementsprechend wird sich die entsprechende \“Landkarte im Gehirn\“ verfeinern.

    + Siehe dazu auch dieses Video von Manfred Spitzer:
    [url:ow6ktaxf]http://www.youtube.com/watch?v=p_OP8pRYtRA[/url:ow6ktaxf]

    + Bei einem Reiz wird nicht nur eine einzelne Nervenzelle aktiviert, sondern auch umliegende Nervenzellen. (Ich stelle mir so eine Art Glockenkurve als Aktivierungspotential vor.) So oder so ähnlich könnten zwei Bereiche des Gehirns, die auf einer \“Landkarte\“ nahe beieinander liegen miteinander wechselwirken.

    + [b:ow6ktaxf]Für mich sind Meridiane diese Landkarten/Verknüpfungen im Gehirn![/b:ow6ktaxf]

    + Wenn ich Druck auf einen Punkt ausübe wechselwirke ich mit einem Bereich eines Netzwerkes aus Nervenzellen und dieser Bereich steht in Verbindung mit anderen Bereichen des Netzwerks, die wiederum mit weiteren Teilen des Körpers in Verbindung stehen.

    + Eine Landkarte könnte man im Gehirn \“eintragen\“ oder gleichbedeutend auf die Hautoberfläche projezieren.

    + Allerdings könnte eine kurze Verbindung im Gehirn durch diese Transformation dann auf der Hautoberfläche ziemlich kompliziert aussehen (oder umgekehrt).

    + Der Aktivierungszustand eines Meridians (kio/jitsu) entspräche dann dem Aktivierungszustand eines Teilnetzwerkes von Nervenzellen.

    + Ich behaupte dass man durch Shiatsu-Behandlungen Meridiane erzeugen kann: Wenn ich immer wieder Druck auf bestimmte Punkte in der gleichen Reihenfolge ausübe werden im Gehirn entsprechende Verknüpfungen erstellt.

    + Wenn im Gehirn zwei Bereiche \“verdrahtet\“ sind, die zwei bestimmte Körperstellen representieren kann ich vermutlich mit Druck auf eine Körperstelle die andere Körperstelle beeinflussen.

    + Durch dieses Modell wäre nachvollziehbar, wieso Meridiane bei vielen Menschen ähnlich verlaufen, es aber auch individuelle Unterschiede geben kann.

    Ich fände es spannend die Ergebnisse aus der aktuellen Gehinrforschung mit Shiatsu / der TCM zu verheiraten. Vielleicht sollten wir Manfred Spitzer mal fragen ob er eine Sendung über Shiatsu drehen möchte? <img decoding=“ title=“Smiley“ />

    Ob wohl die Gehirnbereiche für bestimmte Gefühle (z.B. Wut) mit den entsprechenden Gehirnbereichen für die \“passenden Körperstellen\“ (z.B. Gallenblasenverlauf an der Körperseite) verdrahtet sind?

    Mit so einem Zugang zum Shiatsu könnte bei manchen Menschen der Bedarf nach Spiritualität nicht mehr so gut erfüllt sein. Auf der anderen Seite würde etwas weniger \“Mystik\“ vielleicht viel mehr Menschen erlauben sich eine Shiatsu-Session zu gönnen.

    Sonnige Grüße,

    Stefan

    Beitrag geändert von: matameko, am: 2011/10/25 08:56

    #4356

    Lieber Stefan,

    ich freue mich über dein Interesse an der Natur von Meridianen und möchte dir darum auf das Modell antworten, das du entworfen hast. Meine Antwort wird nicht umfassend sein; vielmehr werde ich einfach 3 oder 4 Punkte anpsrechen, zu denen mir jetzt und hier etwas einfällt.

    Auf dem Europäischen Shiatsu Kongress 2007 gab es das Thema: \“Was sind eigentlich Meridiane?\“, und es wurde für mein Gefühl viel zu konventionell im Sinne der Meridiantheorie der TCM besprochen. Mit deinem Erklärungsmodell für Meridiane gehst du deutlich darüber hinaus. Mir gefällt auch deine These, dass man Meridiane durch repetitiven Druck quasi erzeugen kann, die sich zumindest mit meiner Erfahrung (und These) deckt, dass wir durch unsere Arbeit und Berührung einen Input in das energetische System geben und so Phänomene entstehen lassen können, die als Meridianverläufe interpretiert werden könnten.

    Wenn allerdings wie du schreibst Meridiane durch repetitiven Druck oder andere Berührung erst entstehen, dann müssten Meridiane ja bei verschiedenen Menschen recht unterschiedlich ausfallen, denn Menschen machen ja sehr unterschiedliche Berührungs-Erfahrungen in ihrem Leben. Das Meridianmodell nimmt jedoch für sich in Anspruch, dass es universell für die Menschen aller Rassen und Kulturen gilt. Natürlich ist es erlaubt darüber nachzudenken, ob dieser Anspruch denn durch die Erfahrungen in der Praxis-Realität gedeckt wird.

    Wenn wir mal davon ausgehen, dass ein \’festes\‘ und konsistent beschreibbares Meridiansystem im menschlichen Körper existiert, welches sich wie allgemein angenommen in den ersten Lebensjahren herausbildet, dann müssen Kräfte am Werk sein, die kulturübergreifend bei allen Menschen in den ersten Lebensjahren wirksam sind. Die Entwicklungs-Modelle von Bill Palmer (Six Divisions) bzw. von Karin Kalbantner / Mike Mandl (Meridianfamilien) bieten solche Erklärungen. Sie haben aber nicht nur mit den im Kindesalter erlebten Berührungen zu tun, sondern mit den notwendigen körperlichen und seelischen Entwicklungen, die ein Kind in dieser Lebensphase durchläuft. Wie passt das in dein Modell?

    Es ist ferner meine Erfahrung, dass die als Meridiane interpretierbaren Phänomene, die während einer Behandlung entstehen, wesentlich durch durch Berührung mit Aufmerksamkeit entstehen: Wenn man einen Meridian denkt, dann reagiert dieser Bereich des Körpers anders als wenn man den Meridian nicht denkt. Wenn die Aufmerksamkeit nicht in der Tiefe des berührten Tsubo präsent ist, dann fühlt sich der Empfänger deutlich weniger berührt als wenn sie dort ist. Wie würde das in dein Modell passen?

    Vielleicht wird es ja wirklich einmal brauchbare physiologische Erklärungsmodelle ähnlich deinem für das Phänomen Meridiane geben. Allerdings steht zu erwarten, dass ein solches Modell recht blass bleiben wird im Vergleich zu den unmittelbaren Erfahrungen, welche BehandlerIn und KlientIn in einer Sitzung in der Berührung eines Meridians machen. Auch für psychische Prozesse gilt, dass die physiologisch-chemischen Erklärungen der Naturwissenschaften über die Natur psychischer Prozesse an deren (wahrer=erfahrbarer) Natur völlig vorbei geht. Die wissenschaftliche Erklärung hat mit der direkten Erfahrung nichts aber auch gar nichts zu tun – sie gehört quasi einem anderen Universum an.

    Ich ziehe es vor, Meridiane direkt zu erfahren, dann spüre ich sie, dann spüre ich, wie sie und der Klient auf Berührung durch meine Hände und durch meine Aufmerksamkeit reagieren, dann sind sie real. Im Vergleich dazu greift ein naturwissenschaftlich begründetes Modell wie deines – und auch jedes andere – zu kurz.

    Wie wäre es denn mit dieser These: Meridiane existieren objektiv gar nicht (auch weil eine Aussage unmöglich ist über das was objektive Realität ist). Meridianmodelle sind kuturelle Errungenschaften der fernöstlichen Kultur, die nur dort (zuerst in China) in dieser Weise entstanden sind, nicht jedoch in anderen alten Hochkulturen in Asien, Südamerika, Afrika oder Europa. (Auch in China sind zu unterschiedlichen Zeiten die Meridianverläufe teilweise sehr unterschiedlich beschrieben worden. Über die Meridianverläufe nach Masunaga schütteln viele Akupunkteure nur milde den Kopf… Es gibt hier also unterschiedliche Ansichten und Möglichkeiten.)

    Meridiantheorien bringen unterschiedliche beobachtbare Phänomene und Beziehungen des energetischen und physischen Körpers und der Seele unter ein Dach, die bei genauer Betrachtung weder konsistent auftreten als auch von Mensch zu Mensch und Kultur zu Kultur in äußerst unterschiedlicher Weise.

    Dadurch dass Meridiane als solche beschrieben worden sind, in der Vorstellung des Behandlers (der sie gelernt hat) existieren und in der Behandlung gedacht und berührt werden, entstehen entsprechende Bezüge und Verbindungen im energetischen Körper des Menschen, die dann auch therapeutisch nutzbar sind.

    So weit meine Gedanken zu deiner interessanten These. Ich würde mich freuen, wenn auch andere Shiatsu-LehrerInnen, -PraktikerInnen und -StudentInnen sich an diesem verrückten Austausch beteiligen würden.

    herzliche Grüße,

    Wilfried

    #4357
    Kientalerhof
    Administrator

    Hallo Wilfried,

    danke für deine ausführliche Antwort. Ich weite die Diskussion vom Thema her auf und hoffe dass ich nachher wieder etwas konkreter werde. Der Text könnte etwas länger werden. <img decoding=“ title=“Smiley“ /> Ich trage zwei Seiten in mir, die meiner Meinung nach recht gut im Einklang stehen. Auf der einen
    Seite bin ich Naturwissenschaftler (forsche an Solarzellen) und auf der anderen Seite interessiere ich mich sehr für Watsu, Shiatsu, TaiChi usw.

    Seit ich mich mit Shiatsu beschäftige, habe ich von Anfang an
    einen scheinbaren Konflikt zwischen „westlicher Medizin“ und
    „östlicher Medizin“, zwischen „Naturwissenschaft“ und „Esoterik“ oder
    wie man es auch immer nennen mag erlebt. Das finde ich sehr schade.

    (Nebenbemerkung: In Deutschland gibt es pro Kopf glaube ich dreimal so viel Akupunkteure wie in China. Ist Akupunktur nun eine westliche oder eine östliche Medizin? <img decoding=“ title=“Smiley“ /> Wird Zeit dass ich mir alternative Begriffe überlege.)

    Vermutlich ist der Konflikt historisch gewachsen und es könnte mit der Entwicklung von Shiatsu in Japan zu tun haben. Wenn ich Texte von Masunage oder Ohashi lese habe ich manchmal den Eindruck sie möchten naturwissenschaftliche Methoden entwerten um dadurch ihre Methoden aufzuwerten. „Dort gibt es die und die Nachteile und meine Methode ist besser.“ Diese Argumente werden dann teilweise von Anhängern übernommen ohne selbst darüber nachzudenken. Ich hätte gerne gegenseitige Wertschätzung für beide Seiten.

    Meiner Meinung nach beruht ein Großteil dieses Konflikts auf Kommuniktionsproblemen. Teilweise werden die gleichen Worte verwendet, aber mit sehr unterschiedlicher Bedeutung. „Wenn eine Tafel
    Schokolade auf einem 1 m hohem Tisch liegt hat sie im Bezug auf den Boden
    eine potentielle [b:1tt8lwla]Energie[/b:1tt8lwla] von einem Joule“. Dieser Begriff der [b:1tt8lwla]Energie[/b:1tt8lwla] ist ein anderer als der Begriff der [b:1tt8lwla]Energie[/b:1tt8lwla], der manchmal als „Jokerwort“ / „Synonym“ für eine Vielzahl von Begriffen wie Esthetik, Harmonie usw. eingesetzt wird. Das hat zur Folge dass man
    schnell aneinender vorbei reden kann. Nachdem ich mir dieser beiden
    unterschiedlichen Sprachen bewusst bin fällt es mir viel leichter
    Menschen zuzuhören die über Energiearbeit sprechen. Vielelicht sollte man das Wort Energie sowohl in der Physik als auch in der Körperarbeit verbieten, oder es durch „Dings“ ersetzen. Dann gäbe es weniger Missverständnisse <img decoding=“ title=“Smiley“ />.

    Ich habe auch die wertvolle Erfahrung gemacht dass es mir sehr
    schwer gefallen ist in Worten auszudrücken was ich beim Shiatsu erlebt habe.
    Früher habe ich es etwas „belächelt“ wenn jemand von „Farben“ spricht um
    eine Berührungsqualität zu beschreiben. Nachdem ich die „Ausdrucksnot“ selbst
    erlebt habe bin ich dem gegenüber offener geworden und neugierig auf Sprache die innere Erfahrungswelten beschreibt. Wenn Menschen ähnliche Erfahrungen
    gemacht haben können sie gemeinsam Worte definieren um sich darüber auszutauschen. Wenn diese ähnlichen Erlebnisse fehlen kann die gemeinsame Sprachfindung allerdings schwierig bis unmögich sein.

    [quote:1tt8lwla]Menschen machen ja sehr unterschiedliche Berührungs-Erfahrungen in ihrem Leben. Das Meridianmodell nimmt jedoch für sich in Anspruch, dass es universell für die Menschen aller Rassen und Kulturen gilt.
    Sie haben aber nicht nur mit den im Kindesalter erlebten Berührungen zu tun, sondern mit den notwendigen körperlichen und seelischen Entwicklungen, die ein Kind in dieser Lebensphase durchläuft. Wie passt das in dein Modell?[/quote:1tt8lwla]

    Das passt super in mein Modell. Die Gehirnentwicklung läuft meiner Meinung nach grob gesehen bei allen Menschen ähnlich ab. Das mit dem mechanischem Druck habe ich als Beispiel genannt weil es leichter nachvollziehbar ist.
    Der homunculus passt glaube ich super zum Thema:
    homunculus1.jpeg

    [quote:1tt8lwla]Es ist ferner meine Erfahrung, dass die als Meridiane interpretierbaren Phänomene, die während einer Behandlung entstehen, wesentlich durch Berührung mit Aufmerksamkeit entstehen: Wenn man einen Meridian denkt, dann reagiert dieser Bereich des Körpers anders als wenn man den Meridian nicht denkt. Wenn die Aufmerksamkeit nicht in der Tiefe des berührten Tsubo präsent ist, dann fühlt sich der Empfänger deutlich weniger berührt als wenn sie dort ist. Wie würde das in dein Modell passen?[/quote:1tt8lwla]

    Das ist in dem beschriebenem Modell noch nicht enthalten. Was mir spontan
    dazu einfällt: Mit bildlichen Vorstellungen kann ich meinen Körper beeinflussen, wie es mir mit Einzelgedanken nicht möglich ist. Ich kann
    nicht gleichzeitig hundert Muskeln unter Kontrolle haben indem ich mir denke „du streckst dich etwas und du bewegst dich etwas dahin und du dorthin“. Mit einer bildlichen Vorstellung gelingt es mir aber so komplizierte Dinge wie einen Sprungaufschlag beim Beachvolleyball durchzuführen. Ähnlich kann ich mir sehr gut vorstellen dass eine „Innere Ausrichtung“ Auswirkungen auf die komplexen Zusamenhänge bei einem Shiatsukontakt hat.

    [quote:1tt8lwla]ein Modell … blass … im Vergleich zu Erfahrungen[/quote:1tt8lwla]
    Jedes Modell ist eben ein Modell und bildet nur Teilaspekte der Realität ab.
    Das ist ja gerade der Grund wieso wir Modelle verwenden.

    Modelle betrachte ich als Werkzeuge um Voraussagen über die Zukunft zu treffen: welche Strategie wähle ich um das Leben zu bereichern und meine Bedürfnisse zu erfüllen? Ob das nun ein physikalsiches Modell ist welches mir dabei hilft Solarzellen zu verbessern oder das Modell der fünf Wandlungsphasen das mir dabei hilft das Wohlbefinden während einer Shiatsusession zu steigern macht für mich keinen Unterschied. Modelle sind für mich um so wertvoller je besser ihre Voraussagen zutreffen und je einfacher sie anzuwenden sind. (Diese beiden Kriterien laufen öfters auseinander.) Wenn ein Modell keine Voraussagen trifft, die Auswirkungen auf mein Leben haben ist es für mich zunächst wertlos. Na ja, vielleicht erfüllt es meine Bedürfnisse nach Leichtigkeit, Struktur, Weiterentwicklung, Spiritualität ect. darüber zu diskutieren. Dies könnte man dann so interpretieren als ob das Modell wertvoll sei, auch wenn es sonst keinen lebensdienlichen Inhalt hat. Ein überholtes Modell kann durch seine Einfachheit auch dann noch sehr wertvoll sein wenn es manchmal falsche Aussagen trifft. (Vorausgesetzt es lässt sich eingrenzen wann es anwendbar ist und wann nicht.) Manchmal beschreiben Physiker z.B. Licht mit einem alten einfachen Teilchenmodell und manchmal mit einem alten einfachen Wellenmodell, obwohl das Licht eigentlich ein kompliziereres Wesen inne hat, das beide Arten von Eigenschaften enthält.

    [quote:1tt8lwla]Meridiantheorien bringen unterschiedliche beobachtbare Phänomene und Beziehungen des energetischen und physischen Körpers und der Seele unter ein Dach, die bei genauer Betrachtung weder konsistent auftreten als auch von Mensch zu Mensch und Kultur zu Kultur in äußerst unterschiedlicher Weise.

    Dadurch dass Meridiane als solche beschrieben worden sind, in der Vorstellung des Behandlers (der sie gelernt hat) existieren und in der Behandlung gedacht und berührt werden, entstehen entsprechende Bezüge und Verbindungen im energetischen Körper des Menschen, die dann auch therapeutisch nutzbar sind.[/quote:1tt8lwla]

    Diese Formulierungen gefallen mir. Für mich ist das Meridiankonzept auch alleine schon dadurch wertvoll, dass es mir dabei hilft die Realität detaillierter/differenzierter wahrzunehmen. Das ist so ähnlich wie wenn mich jemand fragt wie es mir geht und ich nur mit „gut“ oder „schlecht“ antworten könnte. Wenn ich meinen Gefühlswortschatz erweitere indem ich fünfzig Gefühlsworte lerne, kann ich meine Gefühlswelt anders/detaillierter erfahren. Das Erlernen eines Meridiankonzepts, der fünf Wandlungsphasen ect. ist für mich auch so etwas wie die Erweiterung eines Wortschatzes.

    Wenn ich den Körper in ein Netz von Käsekästchen aufteilen würde, könnte das meine Wahrnehmung auch schulen. Und das funktioniert unabhängig davon ob die Käsekästchen eine Existenz außerhalb meines Kopfes besitzen oder nicht. Eine Frage ist dann halt wie ich mit anderen Leuten über die für mich so wertvollen Käsekästchen sprechen kann, die mit der Zeit vielleicht ein Teil meiner inneren Erfahrungswelt geworden sind.

    Sonnige Grüße,

    Stefan

    Beitrag geändert von: matameko, am: 2011/11/10 22:20

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