Charlotte Engel

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  • als Antwort auf: Polyneuropathie und Shiatsu #19656
    Charlotte Engel
    Mitglied

    Liebe Margarit,
    Shiatsu ist immer eine gute Wahl, wenn es darum geht, einen Menschen in einer schwierigen Lage zu unterstützen und wenn dieser Mensch sich der Berührung öffnet. So sage ich zu deiner Frage grundsätzlich Ja. Die diversen Chemos haben sicher sein System geschwächt, besonders die Nerven leiden unter dem meist darin erhaltenen Platin und anderen Giften sehr. Polyneuropathie kann daraus entstehen, oder vielleicht hatte dein Bekannter dies vor den Chemotherapien schon? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Berührung unter oder nach der Chemo nicht immer angenehm sein muss, da sich sowohl eine Berührungs-Hypersensibilität einstellen kann oder auch eine Sensibilitätsminderung (Empfindungseinschränkung) entstehen kann. Es ist jedenfalls eine Chance für ihn, auf deine Berührung zu reagieren und Nervernfasern im Zentralnervensystem und im peripheren Nervensystem könnten sich erholen!
    Bei Polyneuropathie ohne Krebs habe ich auch einige Erfahrung. Hier sind die Füsse meist nach Shiatsu wesentlich klarer im Bewusstsein und das Laufen auch viel sicherer. Das hielt allerdings häufig nur ein paar Tage! Nur nicht zu viel Ehrgeiz! Und keine Erwartungen! Empfehlung: Lasse dich auf die Begegnung ein, ich würde 3 Termine ansetzten, um für den Klienten erfahrbar zu machen, ob Shiatsu eine Unterstützung sein kann und ob er weiter von dir begleitet werden möchte. Die Wassermeridiane mit Blase und Niere und dementsprechend der Unterer Erwärmer würden mich interessieren im Shiatsu und ansonsten kann sich sein persönliches Muster natürlich überall im Körper zeigen. Lass deine Hände laufen…. Viel Freude! Und berichte mal, ob es zu Behandlungen kommt und wie sie waren!
    Herzliche Grüße aus dem Norden
    Charlotte Engel

    als Antwort auf: Wie kann ich mit dem Rückenmark arbeiten? #18886
    Charlotte Engel
    Mitglied

    Liebe Isabelle,
    das Rückenmark liegt im Liquor, dem Rückenmarkswasser, das im Gehirn in den Hirnkammern den Ventrikeln produziert wird. Es ist ein verbundener Raum vom Kopf – zwischen den Hirnhäuten – über den Rückenmarkskanal zum Lendenbereich. Das Gehirn und das Rückenmark werden mit diesem Wasser umspült und es dient als Schutz und zur Ernährung für die nervalen Strukturen.
    So kannst du mit diesem Raum arbeiten, in dem sich der Liquor bewegt. Das ist meiner Erfahrung nach noch leichter als mit dem Rückenmark selbst zu arbeiten, geht aber auch. Prima geht es von der Schädelbasis oder vom Kreuzbein aus mit diesem Schwingungsfeld in Kontakt zu gehen. Halten, entspannen, präsent sein und mit der Welle/Schwingung des Wassers in Kontakt kommen, sie spüren, damit sein, es unterstützen, etwas mitgehen mit der Bewegung. Vorstellung von Ebbe und Flut, hell und dunkel, einatmen ausatmen, die Welle dieses Wassers. Die Bewegung kannst du bis in alle Körperbereiche spüren. Die Aufmerksamkeit auf den Liquor zu legen kann viel bewirken bei MS und/oder Syrinx. Besonders auf die Fähigkeit des Schutzes und der Regulation des Liquors. Du bist dicht mit den neuronalen Strukturen in Verbindung und kannst in deiner Vorstellung Raum und Weite anbieten. Helfen kann auch sich das Ganze im Internet noch einmal anzuschauen, wie es anatomisch aussieht. Wolle nicht zu viel, sein einfach da und lass die Bilder entstehen, die dabei kommen. So mache ich das. Viel Freude beim Ausprobieren damit und berichte mal in diesem Forum, wie es dir in den nächsten Behandlungen ergangen sein wird.
    Ganz liebe Grüße
    von Charlotte Engel

    als Antwort auf: Shiatsu und Arthritis #18665
    Charlotte Engel
    Mitglied

    Liebe Judith,

    Arthritis ist ein Thema des Holzes (Gelenke) und des Feuers (Entzündung) in erster Linie. Das Holz entfacht die Hitze im Körper. Die Frage ist, was das Holz so angespannt macht im Leben dieser Person? Wo ist der Stress, der Druck, die unterdrückte Wut, fehlt Bewegung? Die Ernährung sollte nicht zu scharf und Hitze erzeugend sein, trotzdem warme Mahlzeiten einnehmen, auch ein warmes Frühstück um das Nieren-Ki zu schonen. Zu dem Öle und Ghee. Das Wasser hat viel zu halten, es muss dem Feuer und dem Holz eine Balance bieten, so sind auch die Meridiane Blase und Niere interessant.
    Mit diesen Gedanken hast du vielleicht eine weitere Idee, wenn du mit den Meridianenergien von Holz, Feuer und Wasser arbeitest. Nichtsdestotrotz würde ich mich ganz auf die (Hara-)Diagnose verlassen und schauen, was dir entgegen springt.
    Die arthritischen Gelenke lieben Traktion, also ein leichtes Ziehen des Gelenkflächen auseinander. Dann kann sich der Druck im Gelenk entspannen und die Entzündung hat Platz. Die Gelenkflüssigkeit kann besser resorbiert werden. Unter Traktion bewegen ist ein weiteres Tool, unter Beachtung der Schmerzgrenze selbstverständlich. Du kannst ihm mit etwas Kreativität auch zeigen, wie er selbst die entsprechenden Gelenke ziehen kann.
    Insgesamt wird ihm Shiatsu gut tun, da die Energien angeregt werden sich zu regulieren und das entspannt auch die Gelenke. Viel Wasser Trinken!!!

    So weit aus dem hohen Norden, ich hoffe du kannst mit meiner Antwort etwas anfangen, viel Freude bei der weiteren Behandlung!

    Liebe Grüße
    Charlotte Engel aus Ahrensburg

    als Antwort auf: Trigeminusneuralgie und MS #16984
    Charlotte Engel
    Mitglied

    Hallo, lieber Till,

    bei MS ist es möglich, dass auch der Trigeminusnerv irritiert oder entzündet ist. Und in einigen Fällen drückten die Blutgefäße auf den Nerv, besonders bei Arteriosklerose. Oder andere Ursachen, da hast du vielleicht schon recherchiert.
    Ich empfehle dir, im virtuellen Anatomieatlas genau nachzuschauen, wo der Trigeminusnerv mit seinen 3 Ästen entlang läuft und wo im Hirn.
    Nerven werden dem Element Wasser zugeordnet, also dem Blasen- und Nierenmeridian, Basisenergie, Urkraft, Schlaf. Bei Arteriosklerose wäre eine Knoblauch-Zitrone-Kur sehr hilfreich, um die Arterien zu entschlacken und entkalken. Hier ist eher mit Druck auf und Verstopfung in den Gefäßen zu rechnen. MS hat oftmals mit Wut auf eine andere Person zu tun oder mit mangelnder Selbstliebe. Kombiniert mit Hirnnerv 5 auch mit Druck und Verstecken, wo zeigt er kein Biss im Alltag, wo will er seine Mimik nicht zeigen. Nächtliches Zähneknirschen kann dabei sein. Feuer und Holz sind die Entsprechungen. Ich würde ins Gespräch gehen und offene Fragen in diese Richtung stellen. Ihn unterstützen wieder mehr auf seinen Seelen- und Herzensweg zu kommen, falls er etwas davon ab ist und seinen Körper wahrzunehmen. Je präsenter und klarer das aktuelle Thema dem Klienten ist, desto eher kann sich seine Energie bewegen und verändern.
    Ich habe 5 oder 6 Klienten mit Trigeminusneuralgie gehabt. Es gibt für mich keine besonderen Punkte. Ich arbeite bei akuten Trigeminusneuralgien gern mit „Off-body-Techniken“ im Gesicht. Das heißt Shiatsu ohne taktile Berührung ca. 3-5 cm über der Körperoberfläche, je nach Energiefeld. Dabei mit ausgerichteter Ki-Projektion in Kontakt mit dem Nerv gehen. Die Mutterhand kann, muss aber nicht, im taktiken Kontakt sein dabei. Die Idee und die Vorstellung ist, mit dieser fokussierten Ausdehnung am lokalen Ort Weite und Raum anzubieten. Dadurch kann Entspannung am Nerv entstehen. Das geht sowohl mit direktem Kontakt oder mit o.g. „Off-body-Techniken“. Es braucht Übung und hat viel mit eigener Körperpräsenz zu tun.
    Ansonsten, Shiatsu machen, das tut einfach gut, schauen was die Körperdiagnose sagt und schauen welche Körperbereiche mit dem Gesicht in Resonanz gehen. Dann macht es Sinn an diesen entfernten Bereichen zu berühren und zu entdecken was sich verändert.
    Ich würde auf keinen Fall am Kopf enden und wenn ich so hinein spüre mit Erdung, Erdung, Erdung arbeiten.

    Soweit vorerst, ich hoffe, dass du mit ein paar Gedanken von mir etwas anfangen kannst.
    Herzlichen Gruß
    Charlotte Engel aus dem Norden

    als Antwort auf: Morbus Bechterew #14697
    Charlotte Engel
    Mitglied

    Hallo Frohes Herz,

    Menschen mit Morbus Bechterew lieben Shiatsu! Mit Shiatsu werden die vielen Ki-Stagnationen an den betroffenen Gelenken und Knochen in Wirbelsäule und Becken, vielleicht auch am Brustbein und an den Fersen berührt und wahrgenommen. Manchmal gibt es entzündliche Schübe, da gilt es besonders achtsam zu behandeln und mit direktem verbalen Feedback zu arbeiten.
    Der Brustkorb fühlt sich meist starr an, hier gilt es nichts zu wollen, nichts verändern zu wollen, sondern dem zu begegnen, was du berührst. Du kannst mit strukturellen Techniken zur Thorax- und Wirbelsäulenmobilisation arbeiten und eine intensive Harabehandlung einflechten, neben anderen gewohnten Behandlungsweisen.
    Holz und Wasser sind die Elemente die im Vordergrund stehen.
    Du kannst dich fragen: Was sagt die Festigkeit und Enge, wenn es sie überhaupt gibt bei diesem Klienten, über den Menschen aus? Wo finden sich ähnliche Schwingungen in seinem Leben?
    Ansonsten gilt es, dich individuell auf den Menschen einzulassen und nicht die „Krankheit“ in den alleinigen Vordergrund zu stellen. Vielleicht gibt es ganz andere Aspekte, z.B. im Potential, die berührt werden möchten.

    So musst du keine besonderen Dinge beachten, als die die du auch sonst beachtest. Viel Freude bei den Behandlungen.

    Liebe Grüße aus Ahrensburg bei Hamburg
    Charlotte Engel

    als Antwort auf: Epilepsie – Kontraindikation? #12406
    Charlotte Engel
    Mitglied

    Liebe Cindy,

    im Shiatsu habe ich keine Erfahrung mit Epilepsie.

    Vor 20 Jahren hatte ich einmal einen Klienten in der Physiotherapie, der in meiner Behandlung einen epileptischen Anfall bekam. Den Klienten zum Boden begleiten, Ruhe bewahren und spitze, kantige Gegenstände wegräumen. Wenn man sich drauf vorbereiten kann, ist es gut einen Korken griffbereit zu haben und ihn ggf. zwischen die Zähne stecken, damit sich der Klient nicht auf die Zunge beißt. Während des Anfalls gilt es den Klienten zu schützen, damit er sich nicht verletzt, sonst konnte ich nichts machen. Im Shiatsu ist der Klient gewöhnlich auf dem Futon, das ist eine gute Eben. Wichtig ist natürlich die regelmäßige Medikamenteneinnahme, danach würde ich den Klienten vor jeder Behandlung fragen. Ansonsten würde mich interessieren, ob er Körperarbeit, in welcher Form auch immer, kennt. Und immer vorbereitet sein auf einen eventuellen Anfall.

    Ich empfehle unbedingt den Arzt anzurufen und mit ihm über Shiatsu zu sprechen, seine Einschätzung zu hören und sein Einverständnis einzuholen. Als Schülerin mit noch nicht so viel Erfahrung würde ich wahrscheinlich Abstand nehmen von der Behandlung. Als erfahrene Shiatsupraktikantin oder -schülerin könnte ich mir Shiatsusitzungen gut vorstellen.

    Hierbei keine zu schnelle Behandlung geben, langsam an die Tiefe herantasten, kein Stress verursachen, innere Entspanntheit ist oberwichtig. Ansonsten denke ich an Holz und Wasser bei MuskelKrämpfen und Nervensystem. Haaradiagnose machen, scannen und los geht´s.

    Das in aller Kürze, vielleicht hilft es ein wenig.

    Liebe Grüße
    Charlotte
    Lehrerin an der Schule für Shiatsu Hamburg

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