Polyneuropathie und Shiatsu

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  • #19653
    Margarit Maag
    Teilnehmer

    Liebes Forum
    Ein Bekannter von mir fragt mich, ob Shiatsu bei Polyneuropathie hilft. Er hat Knochenkrebs und verschiedene Chemos hinter sich. Nun hat er zum Teil gefühllose Füsse oder ein Kribbeln in den Füssen, was ihn sehr unsicher macht beim Gehen. Hat jemand Erfahrungen damit? Ich bin sehr dankbar für eine Antwort.

    Herzliche Grüsse
    Margarit

    #19655

    Liebe Margarit,

    Hier schon mal meine Antwort. Andere haben vielleicht andere Antworten.

    Ich habe keine Erfahrungen mit Klienten mit genau diesen Problemen, wohl aber mit Patienten mit Polyneuropathie anderer Ursache. Shiatsu ist sicherlich keine Methode, um beispielsweise durch Chemotherapie irreversibel geschädigte Nerven zu heilen. Aber: die Frage ist doch, ob diese störenden sensiblen Empfindungen durch eine irreversible Schädigung der Nerven verursacht sind oder vielleicht zum Teil auch durch eine Störung der Nervenfunktion bei prinzipiell weiterhin gesunden Nerven. Auch können Stress und nervliche Anspannung u.U. das Erleben dieser Nervenreaktionen deutlich verstärken, was bedeutet, dass im Shiatsu erlebte Entspannung und positive Körpererfahrungen die Beschwerden mindern könnten.

    Fazit: du musst es ausprobieren, ob Shiatsu in diesem konkreten Fall eine positive Wirkung entfalten kann und auch, welche sonstigen Wirkungen hier möglich sind. Für Menschen mit Krebs und während oder nach einer Chemotherapie ist Shiatsu sehr oft eine wirkliche Wohltat, die sie entspannen lässt und wieder Hoffnung und einen positiven Ausblick entwickeln lässt. Wir sollten In solchen Fällen jedoch immer ehrlich sein, nichts versprechen, was wir mit Shiatsu nicht bewirken können und ihm vorschlagen, es auszuprobieren.

    Bitte berichte uns, wie es weiter geht.

    herzlich, Wilfried

    #19656
    Charlotte Engel
    Mitglied

    Liebe Margarit,
    Shiatsu ist immer eine gute Wahl, wenn es darum geht, einen Menschen in einer schwierigen Lage zu unterstützen und wenn dieser Mensch sich der Berührung öffnet. So sage ich zu deiner Frage grundsätzlich Ja. Die diversen Chemos haben sicher sein System geschwächt, besonders die Nerven leiden unter dem meist darin erhaltenen Platin und anderen Giften sehr. Polyneuropathie kann daraus entstehen, oder vielleicht hatte dein Bekannter dies vor den Chemotherapien schon? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Berührung unter oder nach der Chemo nicht immer angenehm sein muss, da sich sowohl eine Berührungs-Hypersensibilität einstellen kann oder auch eine Sensibilitätsminderung (Empfindungseinschränkung) entstehen kann. Es ist jedenfalls eine Chance für ihn, auf deine Berührung zu reagieren und Nervernfasern im Zentralnervensystem und im peripheren Nervensystem könnten sich erholen!
    Bei Polyneuropathie ohne Krebs habe ich auch einige Erfahrung. Hier sind die Füsse meist nach Shiatsu wesentlich klarer im Bewusstsein und das Laufen auch viel sicherer. Das hielt allerdings häufig nur ein paar Tage! Nur nicht zu viel Ehrgeiz! Und keine Erwartungen! Empfehlung: Lasse dich auf die Begegnung ein, ich würde 3 Termine ansetzten, um für den Klienten erfahrbar zu machen, ob Shiatsu eine Unterstützung sein kann und ob er weiter von dir begleitet werden möchte. Die Wassermeridiane mit Blase und Niere und dementsprechend der Unterer Erwärmer würden mich interessieren im Shiatsu und ansonsten kann sich sein persönliches Muster natürlich überall im Körper zeigen. Lass deine Hände laufen…. Viel Freude! Und berichte mal, ob es zu Behandlungen kommt und wie sie waren!
    Herzliche Grüße aus dem Norden
    Charlotte Engel

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