Gaby Falk

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  • als Antwort auf: Blackouts bei Prüfungen #13078
    Gaby Falk
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    Liebe Regula,
    Meike hat Dir einen sehr schönen Weg beschrieben, wo Deine Klientin mit ihren gesunden Anteilen in Kontakt kommen kann. Ich möchte hierzu noch etwas ergänzen, das hilfreich sein könnte: Ängste spiegeln häufig Situationen aus der Kindheit, die wir damals nicht lösen konnten. Vielleicht erlebt Deine Klientin in Prüfungssituationen ein sich wiederholendes Muster, das ihr suggeriert „hier versage ich“. Wie alt fühlt sie sich tatsächlich bei der Prüfung? Möglicherweise erlebt sie sich als kleines Kind, das dieser Situation nicht gewachsen ist. Dann achtet gemeinsam auf die Körperresonanz. Etwas im Körper wird reagieren, das Du mit Shiatsu berühren und lösen kannst. Wenn Deine Klientin diese Körperresonanz bemerkt, kommt das innere Kind nach vorne und sie kann mental üben und lernen, das innere Kind wert zu schätzen und es auf seine „Spielwiese“ entlassen, um als die kompetente Erwachsene präsent zu sein im Hier und Jetzt. Das Ganze ist eine Übungssituation, die von Mal zu Mal besser funktionieren wird. Und Deine Klientin hat die Möglichkeit, zu jeder Zeit in ihren Körper zu spüren, wahrzunehmen, ob jetzt gerade das ängstliche Kind oder die kompetente Erwachsene im Vordergrund ist. Sie wird zunehmend die Entscheidung treffen können, als Erwachsene präsent zu sein.
    Viel Erfolg Euch beiden,
    liebe Grüße
    Gaby Falk

    als Antwort auf: Weiterführende Literatur zu diversen Themeninhalten gesucht #13077
    Gaby Falk
    Teilnehmer

    Liebe Maribél,
    für Deine Themen kann ich Dir zu Psychologie und Chinesische Medizin folgende Bücher empfehlen:
    Psychologie & Chinesische Medizin, Autor: Dr. med. Leon Hammer, Joy-Verlag, ISBN: 3-928554-40-9
    und sehr gut finde ich auch folgendes Buch:
    Traditionelle Chinesische Medizin von Harriet Beinfiel – Efrem Korngold, dtv-Verlag, ISBN: 3-423-34178-5
    Zu konkrekten Fragen kann ich Dir vielleicht aus meiner Erfahrung bei der Arbeit in einer Psychosomatischen Fachklinik antworten. Bitte kontaktiere mich hierfür unter gaby.falk@gmx.de
    Viel Freude bei der Arbeit
    liebe Grüße
    Gaby

    als Antwort auf: Shiatsu bei Depression #9379
    Gaby Falk
    Teilnehmer

    Liebe Jana,
    Menschen mit Depression reagieren in der Regel sehr gut auf Shiatsu. Allein die achtsame Berührung und Zuwendung gibt Depressiven eine große Unterstützung. Die Behandlung am HKS-Meridian öffnet Wege zu mehr Lebensfreude, auch der Blasenmeridian kann die große Anspannung oder aber auch die Antriebslosigkeit auflösen. Dies sind die beiden Hauptmeridiane, die immer wieder wie ein roter Faden bei Depressiven auftauchen. Auch Mobilisieren ist sehr gut: Also Dehnungen und Lockerungen, die aus der „Lähmung“ herausführen können. Ansonsten verlaß Dich bitte auf die Hara-Befundung, hier bekommst Du immer die richtigen Hinweise auf das, was gerade dran ist. – Sollte Dein Klient schwer depressiv sein, achte bitte darauf, daß er zeitgleich in psychiatrischer Behandlung ist. Dies sollte Dich und Deinen Klienten entlasten. Wenn Suizidgedanken auftauchen, ist es sehr wichtig, daß Du die Verantwortung abgeben kannst, entweder indem Dein Klient direkt zum Psychiater geht, oder, wenn er Dir nicht mehr absprachefähig erscheint, Du selber den Notarzt verständigst. Das ist selten der Fall, in der Regel sind depressive Menschen für die Zuwendung, die wir ihnen geben können, sehr dankbar und die Stimmung hellt sich durch Shiatsu häufig auf. Shiatsu ist eine wunderbare Unterstützung für depressive Menschen!
    Dies sind meine persönlichen Erfahrungen aus 20 Jahre Klinikarbeit in Psychosomatik und Psychiatrie. Leider gibt es meines Wissens bisher keine Literatur zu diesem Thema. – Viel Freude bei Deinen Behandlungen wünscht Dir Gaby Falk

    Gaby Falk
    Teilnehmer

    Hallo Zatoishi,

     

    es ist tatsächlich nicht immer einfach, mit manisch-depressiven Menschen zu arbeiten. Ganz wichtig ist, daß Du sicher sein kannst, daß der Kontakt zum Psychiater regelmäßig stattfindet, denn es kann bei diesem Krankheitsbild sehr schnell gravierende Veränderungen geben. Deshalb schaut der Facharzt regelmäßig nach der richtigen Dosierung der Medikamente.

    Wenn dies gewährleistet ist, kannst Du Shiatsu geben. Bitte laß Euch beiden Zeit, geh nicht von Anfang an in die Tiefe, einfach um zu spüren, wie stark Dein Klient auf Shiatsu reagiert. Auf der sicheren Seite bist Du, wenn Du Blasen- und Magenmeridian regelmäßig behandelst, zusätzlich zur aktuellen Hara-Befundung.

    Wenn der Lebermeridian sehr bedürftig ist, möchte ich Dir vorschlagen, ableitend zu arbeiten, d.h. die Energie nach unten zu leiten, womit ich auch meine, nur an den Beinen zu arbeiten. Das Öffnen nach oben in die Leber-Dehnung kann zu viel Energie freisetzen, so daß ein psychotischer Schub begünstigt wird. Und wie gesagt: sehr sanft arbeiten.

    Das sanfte Arbeiten schlage ich auch deshalb vor, weil Deine Nachricht so klingt, als ob der Klient erst vor kurzem akut psychiatrisch behandelt werden mußte. Das bedeutet, er ist noch nicht stabil, möglicherweise können kleine Auslöser im Alltag eine Verschlechterung hervorrufen. Es dauert oft einige Monate, bis die medikamentöse Einstellung stabil ist, und deshalb bitte nicht viel provozieren, aber mit Magen- und Blasenmeridian das Stabilisieren unterstützen.

    Dies schreibe ich aufgrund meiner Erfahrung mit Psychotikern, die ich in vielen Jahren Klinikarbeit und ambulanter Begleitung sammeln konnte. Auch ich weiß bisher nichts über schriftliche Studien zu diesem Thema.

    Viel Erfolg und liebe Grüße

     

    Gaby

    als Antwort auf: Shiatsu bei bipolaren Störungen #6012
    Gaby Falk
    Teilnehmer

    Liebe Cynthia,

    in meiner Klinikarbeit habe ich auch mit Patienten mit bipolarer Erkrankung Erfahrung. Bei diesen Patienten wechseln depressive und manische Phasen einander ab, wobei es hier verschiedene Schweregrade gibt. Bei einfachen Störungen kann Shiatsu auf Dauer sehr stabilisierend wirken, wenn schwere depressive oder gar psychotische Symptome auftreten und auf der anderen Seite manische Phasen mit z.B. Kaufrausch oder andere exzessive Vorhaben auftauchen, wird es schwierig, die Stabilisierung mit Shiatsu aufrecht zu erhalten. Die medikamentöse Unterstützung ist auf jeden Fall sehr sehr wichtig, auch wenn unauffällige Verhaltensweisen zu beobachten sind.

    So wie Du schon erwähnt hast, sind Erde-(Ma) und Wasserelement (Bl) beim Shiatsu im Vordergrund, das wirkt ausgleichend-unterstützend, in den depressiven Phasen ist das Feuerelement (hier hauptsächlich HKS und Düd) auch hilfreich.

    Kritisch kann es werden, wenn ein Wechsel von manisch zu depressiv oder umgekehrt eintritt, weil in dieser Krankheitsphase oft das Commitement fraglich ist.  Bleib dann auf jeden Fall dran, vor allem mit Magen und Blase, das wirkt am ehesten stabilisierend. Und achte darauf, daß er Kontakt zum Psychiater aufrecht erhalten wird.

    Dauerhafte Erfolge kann es bei einem leichten Krankheitsverlauf durchaus geben, aber das erfordert eine Langzeit-Begleitung über mehrere Jahre, unabhängig davon, ob bei der Patientin belastende Ereignisse eintreten oder eher eine ruhige Lebensphase vorliegt.

    Alles Gute für Eure Arbeit, Liebe Grüße

    Gaby

    als Antwort auf: Shiatsu bei leicht depressiven Menschen #4396
    Gaby Falk
    Teilnehmer

    Lieber Clemens,
    Menschen, die zu depressiven Verstimmungen neigen, kannst du mit Shiatsu sehr gut begleiten. Achte darauf, mit was Dein Klient mitbringt: Antriebsschwäche, Lustlosigkeit, Müdigkeit? Bei diesen und ähnllichen Symptomen ist das Mobilisieren eine gute Technik, d.h. Lockern, Rotationen und Dehnungen. Häufig hilft hier auch die Arbeit am Gallenblasenmeridian, er gibt neue Antriebskraft. Auch die Perikadenergie ist häufig sehr bedürftig.
    Eine andere Ursache für eine Depression liegt in der Unfähigkeit zur Abgrenzung, z.B. bei Menschen, die in ihrem sozialen und/oder beruflichen Umfeld abgewertet werden. Der Dickdarmmeridian braucht hier viel Unterstützung. Ein anderes Thema sind Frauen in den Wechseljahren, die am ehesten über den Milzmeridian wieder in ihr Gleichgewicht kommen. Letztendlich verlasse ich mich gerne auf die Hara-Diagnose, meine Erfahrungen zeigen aber, daß o.g. Beispiele sehr erfolgreich sind.
    Es gibt auch Menschen, die aufgrund alter Traumata zu Depressionen neigen, weil das Unverarbeitete an die Oberfläche drängt. Dann kann die Arbeit mit Shiatsu zu einer Öffnung führen, durch die die Verarbeitung und Lösung alter Erlebnisse möglich wird. Dies ist ein Prozess, der möglicherweise durch eine Gesprächstherapie unterstützt werden sollte.

    Da jeder Mensch einzigartig ist, gibt es natürlich keine Standardmethode, die bei Depressionen eingesetzt werden kann – vertraue Deinen Fähigkeiten der Wahrnehmung im Sehen, Hören und Fühlen, jedes Da-sein unterstützt depressive Menschen.

    Über Depressionen gibt es sehr viele Bücher, deshalb ist eine Empfehlung schwierig. Allgemeine Informationen kannst Du auch über das Internet bekommen oder in einem Lehrbuch für angehende \“Heilpraktiker für Psychotherapie\“. Hier wäre im Elsevier-Verlag das Buch \“Psychiatrie und Psychotherapie für Heilpraktiker\“ von Jürgen Koeslin emfpehlenswert.

    Ich wünsche Dir viel Erfolg!
    Liebe Grüße, Gaby

    als Antwort auf: Shiatsu bei Psychose? #4188
    Gaby Falk
    Teilnehmer

    Die Arbeit mit Psychose-Pat. gestaltet sich sehr unterschiedlich. In der Regel sind Pat. mit einer akuten Psychose in der Psychiatrie, um dort medikamentös eingestellt zu werden. Danach sind regelmäßige Medikamenteneinnahme bei regelmäßigen Kontrollen beim niedergelassenen Psychiater sehr wichtig, da der Gehirnstoffwechsel wieder neu entgleiten kann. Häufig beginnen die Patienten wieder Stimmen zu hören, sie werden sehr ängstlich (=ein ganz wichtiges Kriterium für einen neuen Schub. Auch die räumliche und örtliche Orientierung wird verschwommen bzw. entgleitet ganz. D.h. der Patient nimmt die Dinge und Menschen in seiner Umgebung nicht mehr so wahr wie sie unserer Wirklichkeit entsprechen. – Viele Patienten, die verantwortungsvoll mit Medikamenten und regelmäßiger Vorstellung beim Psychiater umgehen, können einen erneuten Psychiatrie-Aufenthalt vermeiden und manche können die Medikamente über Jahre auch weitgehend reduzieren.
    In meiner Tätigkeit in der Psychosomatik hatte ich häufiger mit Pat. zu tun, die gerade medikamentös eingestellt wurden.
    Manche Patienten waren zu ängstlich, um sich überhaupt auf Berührung einlassen zu können. Hier war über mehrere Wochen der Beziehungsaufbau im Vordergrund. War die Sicherheit da, daß ich nicht \“übergriffig\“ werde, konnten wir darüber sprechen, wo denn überhaupt Berührung in Frage kommen könnte. Auch die Erklärung, wie Shiatsu überhaupt wirkt und wie es z.B. bei der Berührung der Füße wirken könnte, war immer ganz wichtig. Erst gegen Ende des stationären Aufenthaltes war es möglich, kurze Shiatsu-Behandlungen zu geben.
    Desto besser die Einstellung mit den Medikamenten wirkte, desto offener waren die Pat. für Shiatsu.
    Ganz Wichtig war und ist aber immer die Kontrolle:
    Verbal das Geschehen begleiten!!! Der Pat. gibt vor, wo Berührung beginnt. Der Pat. gibt vor, wie leicht oder präsent der Kontakt sein darf. Der Pat. gibt Feedback, wie es sich anfühlt – während der Behandlung! Der Pat. leitet mich weiter – ich darf zwar Vorschläge machen, aber der Pat. leitet letztendlich.
    Ein Wegdriften sollte unbedingt vermieden werden. Die Vollkommene Entspannung, die viele im Shiatsu so sehr lieben, ist hier kontraindiziert. Auch \“in die Tiefe gehen\“ bei der Behandlung sollte vermieden werden. Die Angst könnte sich verstärken und einen neuen Schub einleiten.
    Das Schönste in der Behandlung mit Psychose-Pat. ist, daß man ihnen eigentlich immer vertrauen kann. Sie stoppen von alleine, auch wenn sie nicht benennen können warum. Halt geben, präsent sein, nicht in die Tiefe gehen, verbal begleiten, dem Pat. die Führung überlassen, so kann das Vertrauen in die gesunden Anteile im Körper des Pat. wachsen und Shiatsu unendlich Gutes tun.
    Viel Spaß, Gaby

    als Antwort auf: Schwierige Fälle – schwierige Situationen #4176
    Gaby Falk
    Teilnehmer

    Was ist denn das Thema der \“schwierigen Situation\“

    als Antwort auf: Shiatsu bei Depressionen #4175
    Gaby Falk
    Teilnehmer

    Hallo Sebastian,
    seit 12 Jahren arbeite ich als Körpertherapeutin in einer psychosomatischen Klinik. Die depressiven Patienten haben häufig keinen Zugang zum Körper und dem Körpererleben. Shiatsu ist eine wunderbare Methode, den Zugang zu Gefühlen wieder zu öffnen. Es kann aber Wochen oder sogar Monate dauern, bis die Lebendigkeit über die Depression gewinnt. Das ist normal. Bei einer schweren Depression mit Antriebslosigkeit bis hin zur Arbeitsunfähigkeit oder auch bei Suizidalität muß unbedingt ein Psychiater aufgesucht werden, um den Patienten medikamentös einzustellen. Antidepressiva müssen in der Regel mindestens 1/2 Jahr, evtl. über Jahre regelmäßig (!) eingenommen werden. Trotzdem ist Shiatsu für die meisten eine große Hilfe in einer schweren Zeit.
    Sollte der Patient sich (unbewußt)gegen das Shiatsu sperren, kann es sein, daß sich eine alte traumatische Verletzung hinter der Depression verbirgt. Dann versuche bitte nicht, in eine tiefere Schicht vorzudringen, solange der Patienten keinen Psychologen für entsprechende Gespräche aufgesucht hat. Die Sperre ist dann ein unbewußter Schutz gegen überwältigende schmerzhafte Gefühle und Erinnerungen.
    Hast Du weitere Fragen? Ich stehe gerne zur Verfügung.
    Liebe Grüße, Gaby

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