Birte Ernestus-Holtkamp

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  • als Antwort auf: Thrombopholie und Kinderwunsch #19818

    Liebe Birgit,
    vielen Dank für deine spannende Frage – bei der ich mir nicht ganz sicher bin, in welche Richtung die Frage geht.
    Ich fange mal mit den Stoffwechsel-Zusammenhängen, wie sie mir geläufig sind, an.
    1) Magnesium – ist bei Frauen an allen hormonellen Prozessen beteiligt – kann nicht überdosiert werden (der Körper schmeißt es dann raus – wenn es blöd kommt halt mit Durchfall) Wichtig dabei ist, ein Magnesium Komplex zu nehmen, in dem mind7, am besten 11 verschiedene Magnesium-Salze enthalten sind ( es gibt insges 12, aber Magnesium Threonat ist noch in keinen Komplexmitteln enthalten da erst seit kurzem in Europa zugelassen, kann aber spannend sein da es vor allem bei emotionalen /psychischen Spannungszuständen hilfreich ist), damit der Körper viel aufnehmen kann (Jedes MG-Salz nutzt eigene Rezeptoren im Körper – und somit werden verschiedene Muskelarten und Nervenrezeptoren versorgt). Gerade bei Endometriose hat sich dies sehr bewiesen.
    2) Bei Thrombophilie gern nach sanften Blutverdünnern schauen (in Abstimmung mit nem Arzt) – hier ist Nattokinase am besten verträglich und nebenwirkunsfrei – wird mittlerweile nach OP auch gern gegeben.
    3) Wenn es um Cholesterin geht – dann baut der Körper vermutlich so viel, da er mehr braucht – das meist aufgrund von stillen und unentdeckten Entzündungen – da kann die Endometriose als solche bereits ausreichend sein. Dh, der hohe Chol-Wert hat einen guten Grund. Wichtig ist, die silent inflammation gut zu unterstützen / in den Griff zu bekommen – hochwertiges Omega-3 ist wichtig, Vitamin D3 mit K2.

    Ernährungstechnisch sind Haferflocken etc gut.
    Damit haben bereits einige meiner Klientinnen zusammen mit Shiatsu die Endometriose nach Jahren des Leidens sehr gut in den Griff bekommen.

    Bitte entschuldige, wenn dies nicht dein Anliegen war – da aber seitens der Ärzte hier manchmal wenig Kapazität für die Aufklärung von Zusammenhängen und der Aufklärung besteht (natürlich rein zeitlich gesprochen) gebe ich dies einfach mal mit.

    Bei den Shiatsu-Sitzungen ging es vor allem darum, den Kontakt zu dem Körper und ein Vertrauen in die nicht ganz nachzuvollziehende Weisheit zu erlangen. Über tiefe Berührungen, zuweilen auch an die Grenze des angenehmen – nicht darüber hinaus! In den Behandlungen viel mit Mikrobewegungen arbeitend – dh auch während eines Tiefenkontaktes die Klientin sich bewegen lassen – wie in den Schmerz hinein oder auch hinaus zu winden. Atmend!!!

    Die Berührungen im Hara und im Rücken – im Zusammenspiel waren hilfreich, wenn auch manchmal herausfordernd. Es ging viel darum, den Weg aus aushalten und ausweichen zu finden. Dann trat nach einigen Behandlungen immer das Gefühl von mehr Freiraum auf und vor allem bei dem Auftreten von Schmerzen die Wahrnehmung der Handlungsfreiheit – weniger Gefühl des ausgeliefert sein.

    Den Kinderwunsch betrachtend würde ich hier ebenfalls den Weg über viszerale Techniken gehen – so dass sowohl organisch als auch energetisch hier Spiel und Bewegung, Raum und eine Wahrnehmung von Sicherheit zunimmt. Auch habe ich immer Eigenbehandlungen angeraten.

    Bei den Klientinnen die ich gerade im Kopf habe war ein hoher Anspruch an sich selbst vorhanden, zusammen mit einer Portion „ich muss mich um alles selber kümmern“. Sich wirklich ablegen zu können, wirklich dem Boden vertrauen zu können, dies zu erweitern, wo gibt es in ihrem Alltag die Möglichkeiten und Angebote, sich abzulegen, anzuvertrauen, war in den Gesprächen immer wieder Thema. Gerade wenn du schreibst, dass die Gänge zu lauter Spezialisten nicht mehr gewollt ist – eine Odyssee, die viele Frauen hinter sich haben – steht das Thema Vertrauen häufig im Raum. Wie gut, dass sie dich gefunden hat und du im Vertrauen mit ihr arbeiten kannst!

    Ich hoffe diese Erfahrungen geben dir ein paar Inspirationen – auch wenn es natürlich sehr theoretisch bleibt.
    Sonst melde dich sehr gern wieder!
    Herzliche Grüße aus Hamburg und gutes Gelingen,
    Birte

    als Antwort auf: Sexuelle Probleme #19811

    Hallo Nicola,

    du hast bereits einige Hinweise erhalten – diese unterstreiche ich, gehe daher weiter von dem Punkt aus, dass die Unterstützung für diesen Klienten für dich weiterhin angemessen ist.

    Zum einen würde ich fragen ob es ok ist den Kontakt mit dem Psychotherapeuten zu gehen. Ich vermute, dass das Anliegen mit dem er nun zu dir kommt nicht das einzige Spannungsthema ist welches er hat. Informationen zu vermeintlich anderen Themen, die hier aber sehr gut für eine Verletzung der Yin-Energie stehen können den Behandlungsansatz für dich erweitern. Sein Einverständnis natürlich vorausgesetzt.

    Der Verweis auf einen Sexual-Therapeuten finde ich dabei sehr richtig. Es kann Veränderungen in der intimen Begegnung mit seiner Frau gekommen sein, einfach weil Paare sich in manchen Fällen nach Jahren auch um neue Formen der Begegnung mit ihrer Sexualität bemühen.
    Vielleicht ist hier so viel Spannung / Druck in diesem Zusammenhang bei ihm angekommen, dass sein System so schnell nach einer Form der Entladung sucht. Das Yin scheint mir aus deiner Beschreibung heraus nicht gut genug in der Lage zu sein, die Ruhe und die Kraft halten zu können. Meine Frage wäre, ob dieses Muster einer überschießenden Reaktion ihm auch in anderen Lebensbereichen begegnet – z.B. mit erhöhtem Gefühl der (Über-)Forderung am Arbeitsplatz, aggressiverem Verhalten im Straßenverkehr. Der Ansatz mit der Spannung im oberen Erwärmer zu arbeiten, auch und gerade mit der geringeren Spannung im unteren Erwärmer in Verbindung bringen wirkt auf mich als ein wichtiger Ansatz.
    Wie sehr nimmt er selber diese Spannung überhaupt wahr? Kann er einen Bezug dazu finden und mit diesem selber aktiv außerhalb der Behandlungen arbeiten?

    Ich würde ihn in der Behandlung fragen, was ihn unterstützt die Spannung wahr zu nehmen und diese wie abzulegen – wirklich wie in den Boden zu legen, auf dem Brustkorb abzulegen, in das Becken sinken zu lassen, über die Beine in den Boden abzugeben.
    Ggf hilft tiefere, langsame Atmung ihm. Dies kann dein Klient ggf in der Begegnung mit seiner Frau dann auch für sich umsetzen.
    Vielleicht ist es gut Bereich zu finden, auf die er sich in den Momenten mit seiner Frau noch konzentrieren kann – Füße, Hände, den Bereich zwischen den Schulterblättern. Etwas was den Fokus auf ein weiteres Erleben lenkt.

    Ich hoffe einiges hiervon ist für dich hilfreich.

    Herzliche Grüße aus Hamburg,
    Birte

    als Antwort auf: Long Covid #19702

    Liebe Chiara,

    vielen Dank für deine Frage – die, wie ich vermute, in vielen Praxen auftaucht.

    Was mir bei den Menschen, mit denen ich arbeite häufig auffällt, ist das Auftreten von vergangenen Beschwerden – manchmal in verstärkter Form. Seien es Magen-Themen, Beschwerden mit der Lunge, Müdigkeit, Depressionen….
    Long-Covid hat da viele Gesichter – und toxikologisch aktiviert dieser Virus auch vorher durchgemachte Viruserkrankungen.

    Viele meiner Klienten kommen gar nicht mit der Frage nach Begleitung bei der Long-Covid-Symptomatik. Dies ergibt sich aus der Anamnese erst, dass es häufig früher durchgemachte Muster sind, mit denen der Körper oder auch die Psyche jetzt reagiert und in diesen länger stagniert.

    Das Thema Zeit ist hier häufig ein Faktor, den ich mit den Klienten gut erarbeite. Sie brauchen mehr Zeit zur Regeneration und Umsetzung von Informationen – und dies setze ich auch in den Berührungen ein. So kann der einzelne Kontakt sehr lang sein, um an eine Ebene zu gelangen, in der ich das Gefühl habe, hier bewegt sich was – hier sind wir an etwas dran, was neugierig wird und sich anfängt zu bewegen. Und diese Zeit gebe ich.

    Nicht selten arbeite ich mit Bewegung vor allem am Brustkorb. Manchmal sehr deutlich, manchmal wirklich wie wach-rüttelnd.

    Ich schaue mir an, wieviel Raum das Thema Angst bei diesem Menschen einnimmt. Die vielen Informationen, die es zu Covid gibt, legen aus meiner Erfahrung bei manchen Menschen eine Basis dafür, wie es ihnen mit diesem Virus gehen wird. Unbewusst – aber energetisch häufig spürbar. Hier mit ihnen zu erarbeiten, wo sie sich sicher fühlen – in welchen Bereichen sie ihre Kraft spüren, sodass es ok ist, wenn die Kraft an manchen Stellen/in manchen Bereichen noch nicht wieder da ist.
    Und Wasser als Ressource für Ruhe, Stabilität zu berühren ist fast immer dabei.
    Gern auch mit einem Aspekt von spielen….Leichtigkeit kann schwer erinnerlich sein, und ich biete es einfach an.

    Kleine Schritte gehen – und den Wert dieser vermitteln.

    Ich rate auch dazu sich mit weiteren Mitteln unterstützen zu lassen. So sind Bewegung, Vitamine usw sehr wichtig. Die Menschen sind in den Zustand wie Hochleistungssportler. Sie verbrauchen Unmengen an Mineralien, Vitaminen usw. Da sie sich häufig wenig bewegen ziehen die wenigsten diese Verbindung. Aber hier Unterstützung zu suchen von Seiten, die sich damit auskennen, ist häufig sehr hilfreich.
    Ich hoffe da war was Informatives bei – und wünsche dir gelingende Begegnungen!

    Herzliche Grüße aus Hamburg!

    als Antwort auf: COPD #19649

    Liebe Bettina,
    lieber Wilfried, da ich lange in einer Lungenfacharztpraxis gearbeitet habe, und dort sowie in der Shiatsu-Praxis Menschen mit COPD erleben durfte, schreibe ich hier auch nochmal meine Eindrücke dazu:
    Es ist teilweise verblüffend wie unterschiedlich sich die Einschränkungen der Atemwege zeigen – COPD und Asthma scheinbar ähnlich, da Luft holen und haben ein Problem ist. Aber vom Typus her sind PatientInnen in der Praxis sehr verschieden. COPD-Klienten und Patienten haben häufig weniger gut ein Gefühl für ihre Grenzen, und gehen sehr vorsichtig vor – gehen schneller in einer Art Resignation ob ihrer Einschränkungen und sind eher an Lösungen von außen interessiert. Das scheint bei deiner Klientin weniger der Fall zu sein, da sie aktiv ist mit QiGong und Shiatsu. Schon mal ein großer Erfolg! Dennoch vermute ich dass es sie unterstützen kann in der Behandlung mit dir noch bewusster ihr Erleben, ihre Reaktion und ihre Grenzen dessen was ihr gut tut bewusst werden zu lassen, um mehr und mehr dafür einstehen zu können.
    Neben der Arbeit am Brustkorb haben die KlientInnen viel von den intensiven Berührungen an den Handgelenken und Händen mitnehmen können. Wenn die Klientin sich mit dir darauf einlassen kann in der Behandlung zu schauen, welche Berührungen, welche Tiefe und Bereiche sich gut und lösend anfühlen, kann sie dies Stück für Stück in Morgenroutinen oder allgemein in ihrem Tagesablauf selber mit einbauen. Die Arbeit dort löst über die Arme, den Schultergürtel sowohl die Atmung, ein Gefühl von HANDlungsfähigkeit kann präsenter werden. Dies kann sie selber im sitzen tun – da sie viel Zeit im sitzen verbringen wird gibt es ihr hier das Gefühl zusätzlich für sich aktiv sein zu können.
    Der Kontakt zum Boden / zu den Füßen kann ebenfalls sehr lösend auf Zwerchfell und Brustkorb sein (wie Wilfried schrieb – manchmal sind die Bereiche die weiter entfernt sind jene die besonders wirkungsvoll sind).

    Bewegung allgemein ist ein Problem, und ja, kostet Sauerstoff. Dennoch ist die Mobilisierung der Gelenke, der einzelnen Rippen zueinander sehr wertvoll, und können sie unterstützen wieder tiefer ins Atmen zu kommen. Die Atemhilfsmuskulatur braucht enorm viel Unterstützung wenn die COPD bereits so fortgeschritten ist. Vielleicht kennt sie bereits Übungen – was viele Kassen den Patienten anbieten mit diesen Krankheitsbildern (in D). Ich habe gute Erfahrungen damit die Klientin diese Übungen machen zu lassen und dann mit Shiatsu dazu zu kommen, um die mögliche Öffnung und Erleichterung noch deutlicher spürbar werden zu lassen.
    Ich hoffe dies gibt ein paar zusätzliche Ideen und bin gespannt was du berichtest!
    Liebe Grüße aus Hamburg, Birte

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