Schmerzen in Beinen vor Regel

[Olivia]

Schönen guten Vormittag,

ich habe eine Klientin, die hat sehr starke Regelkrämpfe, sie sind so stark, dass sie oft nicht zur Arbeit kann. Endometriose hat sie keine (wurde durch OP festgestellt), die Ärtzte meinen, sie hätte einen sehr schmalen Ausgang und die Schmerzen entstehen, weil sich das Blut durchpressen muss.

Hinzu kommt – und hier wäre ich bei meiner Frage – starke Schmerzen in den Beinen, sodass sie kaum gehen kann. Und zwar auf der Außenseite, ca. beim Magenmeridian. Es zieht den ganzen Oberschenkel hinunter.

Was kann das sein? Habt Ihr eine Idee? Laut TCM hätte ich eher angenommen, dass der Zug bei Leber oder Milz wäre!

Wenn ich die Beine kräftig durcharbeite wird es besser. Die Oberschenkel sind deutlich angespannt.

Liebe Grüße aus Wien,
Olivia

• Dieses Thema wurde geändert vor 8 Jahren, 11 Monaten von Olivia.

[Meike Kockrick]

Liebe Olivia,
ich vermute, dass die Schmerzen mit einer Leber Ki Stagnation zu tun haben, weil Schmerzen häufig eher einen energetischen als einen physischen Hintergrund haben.Ist die Klientin kälteempfindlich, dann könntest du mit Moxa arbeiten und ihr eine erwärmende Ernährung empfehlen.

Hinweise für eine Beteiligung der Leberenergie an den Beschwerden kannst du daran erkennen, dass sich die Leberenergie in der Hara- Diagnose zeigt oder dass der rechte Oberbauch auffällig ist. Eventuell kannst du dir die Zunge der Klientin anschauen. Wenn die Adern unter der Zunge dunkel sichtbar sind, ist das auch ein Hinweis auf eine Leber Ki Stagnation.

Wie geht die Klientin mit Ärger oder Frustration um, bzw. wieviel inneren Druck baut sie auf.

Wie fühlt sich das Hara an? Eventuell können intensive Harabehandlungen sehr hilfreich sein, um die Energie des Beckens zu bewegen.

Ich gebe dir Recht, dass die starken Schmerzen in den Beinen nicht häufig vorkommen. Die typischen Beschwerden werden als ziehender Schmerz auf der Innennseite der Oberschenkel beschrieben. Deine Vorgehensweise mit der kräftigen Behandlung der Spannungsmuster in den Oberschenkeln gefällt mir gut. Damit würde ich weitermachen.

Natürlich wünschen wir niemandem Schmerzen, aber vielleicht kannst du mit ihr darüber sprechen, ob die Situation auch etwas Gutes hat. Ist der Rückzug von den aktiven Seiten im Leben auch entlastend oder hilfreich für sie? Könnte sie sich vorstellen an diesen Tagen liebevoll und nährend mit sich zu sein? Was tut ihr gut? Sind Wärme, Bewegung oder Ausruhen lindernd?

Solche Fragen können den inneren Druck entspannen und haben ebenfalls eine Wirkung auf ihr energetisches System. Auf welche Weise kannst du die Beschwerden der Klientin als einen kreativen Ausdruck auf einen inneren Konflikt verstehen? Was fehlt ihr,was ist zu wenig, was versteckt sich?

Herzliche Grüße aus Hamburg
Meike

[Olivia]

Liebe Meike,

danke für deine vielschichtigen Anregungen! Die Klientin kommt heute zu mir, da werde ich mich – wenn es passt – auf die Leber „stürzen“.

Wo genau würdest du moxen?

Liebe Grüße aus Wien,
Olivia

[Meike Kockrick]

Liebe Olivia,
ich würde moxen, wenn die Zunge blass ist. Bei einer roten Zunge würde ich nicht moxen, da dann schon ein Hitzezustand vorliegt.
Falls deine Klientin also eher eine blasse Zunge hat und auch das Gefühl, dass ihr Wärme gut tut würde ich MP6 und Le3 moxen und den Bauchnabel.
Dazu fühlst du etwas Salz in ihren Bauchnabel und verbrennst Moxakegel darauf. wenn du möchtest kannst auch noch eine dünne Ingwerscheibe unter den Moxakegel legen. Grundsätzlich kannst du solange moxen, bis die Wärme unangenehm wird. Um das Salz wieder aus dem Bauchnabel heraus zu bekommen, gibst du ihr ein kleines Gefäß. das sie über den Nabel legt und sich dann auf den Bauch dreht. Der Rest lässt sich leicht auswaschen.
Auch der untere Rücken und das Kreuzbein eignen sich gut zum Moxen. Hier würde ich nach Punkten suchen, die auf Berührung schmerzhaft sind und dann mit der Moxa-Zigarre arbeiten.
Viel Spaß!

Liebe Grüße.
Meike

[Olivia]

Liebe Meike,

vielen lieben Dank! Welch für ein Luxus, dass Fragen so prompt und gleich auch so kompetent und ausführlich beantwortet werden!!

Habe meiner Klientin erzählt, dass ich ihren „Fall“ hier besprochen habe, anonym natürlich und ihre deine Gedanken dazu zur Verfügung gestellt. Sie war sehr begeistert, hatte ich das Gefühl, dass wir uns so viel Mühe gaben.

Ich habe das letzte Mal den Bauch durchgearbeitet (sehr achtsam, da eine Schwangerschaft nie auszuschließen ist, ist eine Kinderwunschklientin) und Leber und Milz (obwohl ja die Schmerzen auf der Bein Außenseite sind). Moxa habe ich keines gemacht, da ihr eher immer heiß ist. Wir haben das Thema Gewicht thematisiert, sie hat PCO und da wäre eine Abnahme um 5% gut. Tatsächlich hatte sie, als sie das erste Mal schwanger war (Fehlgeburt) 8 Kilo weniger. Ich habe ihr auch nochmals die TCM ans Herz gelegt gegen den Blutstau (blaue „Adern“ unter der Zunge“)

Sie schrieb mir folgendes heute per Mail:

####Liebe Frau Wollinger,
Wollte Ihnen auch kurz berichten, wie es mir nach dem letzten Besuch ergangen ist.
Habe das Sommerfest im Kindergarten gut überstanden hatte auch keinerlei “Vorregelschmerzen”.
Am Samstag habe ich dann meine Tage bekommen (gutes Timing Smiley), konnte die Schmerzen mit Parkemed gut abfangen und hatte dieses Mal keinerlei Beinschmerzen.
Wehmut war natürlich auch ein bisschen dabei, aber ich habe mich gefreut, dass ich während des Kindergartenfestes keine Schmerzen hatte, das war mir wichtig. Liebe Grüße und bis bald ####

Vielleicht ist es in manchem Fällen einfach ausreichend, wenn der Schmerz alltags-handbar ist. Früher nämlich war der so arg, dass sie selbst mit Schmerzmittel nicht arbeiten gehen konnte. Wenn sie nun mit Hilfe von Parkemed arbeiten gehen kann, ist das ja schon mal ein Fortschritt!

Danke nochmals und liebe Grüße aus Wien,
Olivia

[Autor]

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