Frozen Shoulder

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  • #17061
    Tanja Ru
    Teilnehmer

    Hallo,
    Könnt ihr mir vielleicht einen Tipp geben. Ein Klient hatte zunehmend Schulterprobleme und es stellte sich jetzt heraus, dass die Diagnose Frozen Shoulder ist und er sogar evtl. operiert werden soll.
    Meine Frage ist, kann ich an der Schulter arbeiten oder sollte ich da eher nicht direkt dran gehen? Gibt es sonstige Erfahrungen, die bei diesen Beschwerden helfen?
    Vielen Dank
    Tanja

    #17119

    Liebe Tanja,

    „Frozen Shoulder“ ist eine Art von Sammeldiagnose und sagt nicht viel oder auch gar nichts über die Ursache oder den genauen Ort der Beschwerden aus.

    In letzter Zeit ist die Diagnose „Frozen Shoulder“ etwas aus der Mode gekommen; jetzt schreiben Ärzte lieber „Impingement-Syndrom“. Ich möchte damit klar machen, dasss solche Diagnosen uns Shiatsu-Therapeuten / Praktikern nicht sagen können, welche Situation in der betroffenen Schulter und im Menschen vorliegt. Darum ist es auch nicht möglich, dir genaue Vorgehensweisen zu skizzieren, denn dazu müsste ich den Menschen sehen und die Schulter in meinen Händen halten.

    Grundsätzlich gilt aber, dass du zu jedem Zeitpunkt nach Auftreten der Beschwerden mit einem solchen Menschen und seiner Schulter arbeiten kannst. Ich weiß nicht, wo du Shiatsu gelernt hast. In Hamburg und in Kiental hast du das Lokale Shiatsu kennen gelernt. Wenn du den dabei gelernten Schritten und Prinzipien folgst, hast du viele Möglickeiten, auf unterschiedliche Weise mit der Schulter und dem Menschen zu arbeiten. Wenn du an einer anderen Schule gelernt hast, dann findest du unter diesem Link einen Artikel zum Lokalen Shiatsu: https://www.schule-fuer-shiatsu.de/images/pdf_deutsch/W.Rappenecker_Lokales_Shiatsu.pdf

    Wichtig ist, dass du zum einen den ganzen Menschen wahrnimmst und zu verstehen beginnst, aus welchen Gründen sein Körper sich entschieden haben könnte, diese „Frozen Shoulder“ zu produzieren. Ebenso wichtig ist es, dass du die betroffene Schulter in deine Hände nimmst und dir die Zeit nimmst, da hinein zu spüren bzw. zu „schauen“, welche Muster in der Schulter vorliegen und was sie dir sonst noch zu erzählen hat. Dann geh so vor, wie du es in deiner Ausbildung gelernt hast.

    Wie alle anderen Probleme hat auch bei Schulter-Schmerzen der energetische und physische Körper einen guten Grund, diese Beschwerden zu produzieren. Er gibt das Produzierte nur auf, wenn er überzeugt ist, dass es anders besser geht. Darum musst du – und auch dein Klient – Geduld haben, den Körper davon zu überzeugen. Menschmal geht dies sehr rasch, manchmal braucht es einen langen Atem.

    Viel Freude bei deiner Arbeit – und berichte bitte an dieser Stelle, wie es weiter gegangen ist.

    Wilfried

    #17271
    Tanja Ru
    Teilnehmer

    Lieber Wilfried,

    herzlichen Dank für deine Antwort.
    In erster Linie wollte ich wissen, ob ich mit der Schulter tatsächlich arbeiten kann. Leider kommt mein Klient nur in großen Abständen, so dass ich noch gar nicht so viel berichten kann. Es sind wohl Kalkablagerungen in der Schulter und er erwägt auch eine OP. Der schlimmste Schmerzzustand ist allerdings schon überwunden. Das Halten der Schulter/des Oberarms tut immer besonders gut. Das fühlt sich für ihn sicher und geborgen an und er kann dann auch loslassen und wird ein wenig emotional. Das Gehaltensein scheint Teil des Themas zu sein. Für mich zeigt sich eine diagonale Verbindung bis zum Bauch/zur Hüfte. Ich freue mich auf das weitere Arbeiten und die Entdeckungen.
    Viele Grüße
    Tanja

    #17275

    Liebe Tanja,

    Danke für deinen Bericht. Das Gefühl, sich sicher und geborgen zu fühlen, scheint hier besondere Bedeutung zu haben. Es gibt allerdings immer auch zusätzlich physische und energetische Muster, die du sicherlich auch ansprichst.

    herzliche Grüße, Wilfried

    #17277

    p.s.: Kalkablagerungen sind keineswegs unbedingt die Ursache seiner Schmerzen, eher sind sie Ausdruck einer langfristigen Fehlbelastung der Schulter. Auch mit Kalk in der Schulter kann der Mann völlig beschwerdefrei werden. Mach also weiter!
    Wilfried

    #17300
    Tanja Ru
    Teilnehmer

    Hallo nochmal,
    mein Klient war wieder da. Die Schmerzen lassen nach. Aber die Bewegungsenschränkung ist nach wie vor da sowie eine Schonhaltung, die nun einen kleinen Hexenschuss verursacht hat. Ich lande beim Arbeiten immer wieder an den Schultern, am Brustbein und an den seitlichen Rippen, außerdem am Magen. Aber so richtig viel lösen tut es dauerhaft nicht. Danach ist alles deutlich besser und belebter, wie er sagt, aber es bleibt nicht. Es fühlt sich für ihn immer wieder wie Porzellan an. …???
    Kann ich versuchen, intensiver zu dehnen oder ist das zu gefährlich?
    Liebe Grüße
    Tanja

    #17398

    Liebe Tanja,

    Schulterbeschwerden sind nicht selten sehr hartnäckig. Du begleitest den Prozess, der ggf. zur völligen Auflösung des Schmerzmusters führen wird. Aber es ist ein Prozess, der seine Zeit braucht. Manchmal geht der auch über mehrere Monate.

    Dehnungen kannst du gerne versuchen, immer in direkter Absprache mit deinem Klienten und der Achtung seiner Grenzen. Bist du mit dem Lokalen Shiatsu vertraut, wie ich es in meinen Seminaren unterrichte (das hatte ich dich oben bereits gefragt)? Wenn ja, arbeite in dieser Weise mit extra klarem und fokussiertem Geist. Und beachte die Bewegungen seines Ki-Feldes in seine Arme hinein. Es wäre sehr verwunderlich, wenn die Arme bei diesen Beschwerden keine besondere Rolle spielen würden.

    herzlich, Wilfried

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