Endometriose

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  • #19789
    Birgit Susanne
    Teilnehmer

    Liebe Shiatsu-Praktiker*innen im Forum,

    gestern kam eine Klientin (Mitte 30) zu mir in die Praxis nach einem gynäkologischen Eingriff vor ca. 2 Wochen. Es wurde Endometriose bei ihr festgestellt. Nach einer Bauchspiegelung wurden ihr Polypen am Gebärmutterhals und Gebärmutterschleim entfernt. Sie berichtete von starken Schmerzen und Krämpfen während der Periode, die nach dem Eingriff nun gemäßigter zu sein scheinen, zumindest nach der ersten Regelblutung nach der OP. Die Klientin ist der Überzeugung, dass der Eingriff für sie gut und richtig war, auch wenn sie eine starke emotionale Wirkung hatte. Sie hat viel geweint nach dem Eingriff.
    Die selbe Klientin hatte Ende letzten Jahres eine belastete Leber und Galle – das wurde klinisch festgestellt und ich habe in Le und Ga Zone eine große Anspannung wahrgenommen. Das Holz bei ihr ist stark ausgeprägt, so die Kontrolle über die Feuermeridiane (Bsp: sie hält die Arme und Schultern bei der Behandlung). Die Klientin hatte mit der Pille verhütet, seit ein paar Monaten abgesetzt und wünscht sich Kinder. Sie hat mit Ihrem kürzlich Partner ein Haus gekauft, welches gerade saniert wird. Dafür investieren beide derzeit viel Zeit und Geld.
    Bei der Behandlung habe ich auf den emotionalen und körperlichen Heilungsprozess fokussiert, habe am Oberkörper,Schultern/-Schulterblätter, Nacken behandelt sowie Gb an Becken und Beinen; Unterleib und Steißbein in meinen Händen gehalten. Nach der Behandlung meinte die Kleintin sie sei sehr tief abgetaucht und die Arbeit an Schultern/ Brustkorb habe sie als befreiend erlebt.
    Bei der Schlagwortsuche zu Endometriose bin ich im Forum nicht fündig geworden und würde mich über 1) Rückmeldung oder Ergänzung zu meinem kurzen Bericht freuen. Gibt es Hinweise, wohin ich bei der nächsten Behandlung hinschauen kann? Welche Fragen ich stellen oder Anregungen ich noch geben kann? 2) Praxisberichte zum Thema sehr willkommen!
    Danke für das (Mit-)Teilen,
    Birgit

    #19801

    Liebe Birgit,

    Meike Kockrick hat mir ihre Antwort af deine Fragen zugeschickt. Gerne stelle ich sie hier ins Forum:

    Liebe Birgit.

    Vielen Dank für deine Frage. Du hast die Situation der Klientin gut beschrieben, so dass ich dir aus meiner Erfahrung antworten kann.
    Endometriose kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein und die starken Schmerzen im Zusammenhang mit der Menstruation sind ein zentraler Hinweis. Dem entsprechend kann die OP erst einmal die beste Vorgehensweise sein. Häufig berichten Frauen nach dem Eingriff davon, weniger Schmerzen zu haben. Dies ist eine gute Basis für eine weitere Behandlung mit Shiatsu.

    Aus Sicht der Chinesischen Medizin können wir die Verwachsungen im Gewebe als
    Ki- Stagnationen verstehen. Auch TCM- Praktizierende würden daher mit dem Bauchraum arbeiten. Meine Empfehlung besteht darin, achtsam mit der Situation des Hara zu arbeiten ohne zu vorsichtig zu sein. Je nach Empfindlichkeit kannst du die Verklebungen im Gewebe und die umgebenden kyo- Zustände deutlich berühren. Bitte die Klientin, dass sie sich aktiv in den Schmerz hineinentspannt. Dadurch sollte das Schmerzempfinden nachlassen. Der Schmerz wird vielleicht weniger, weniger spitz oder flächiger, also weniger fokussiert. Sollte der Schmerz so stark sein, dass die Klientin gegenhalten möchte, dann solltest du weniger tief arbeiten. Eine aktive Zusammenarbeit wäre aber besser, als ein reines Wohlfühl- Shiatsu.

    Den Hintergrund für die Ki- Stagnationen versteht die TCM in zu viel innerer Feuchtigkeit. Daran sind Magen- und Milzenergie beteiligt. Über Kräuter, Akupunktur und Ernährung würde die Feuchtigkeit ausgeleitet werden und die Mitte gestärkt. Diese Sichtweise kannst du nutzen, um deine energetische Einschätzung zu interpretieren. Es könnte also sein, dass die Klientin eine starke Dysbalance im mittleren Erwärmer hat, da du von der hohen Anspannung in der Holzenergie geschrieben hast.

    Mich würde interessieren, wie die Holzenergie auf die Behandlung von Magen oder Milz reagiert und umgekehrt. Beide Elemente bilden zusammen den mittleren Erwärmer. Wie kannst du dieses Miteinander oder dieses Spannungsfeld bei der Klientin verstehen?
    Die Erdenergie hat etwas mit dem Umgang mit Bedürfnissen zu tun. Wie gut kann die Klientin ihre Bedürfnisse spüren, kommunizieren und dazu beitragen, dass sie erfüllt werden? Wie sehr kontrolliert dabei die Anspannung im Holz ihr Verhalten? Hält sie ihre Impulse zurück? Wie geht sie mit Ärger und Unzufriedenheit um, und was bedeutet dies für ihren Umgang mit ihren Bedürfnissen?

    Die Arbeit mit den Ki-Stagnationen im Hara und dem Spannungsfeld des mittleren Erwärmers wären für mich die zentralen Elemente in einer Behandlungsserie. Diese würde ich durch die anderen wichtigen energetischen Wahrnehmungen von der Person ergänzen.

    Herzliche Grüße aus Hamburg.
    Meike

    #19802
    Birgit Susanne
    Teilnehmer

    Vielen Dank, Meike für das Teilen deiner wertvollen Hinweise!

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