Liebe Johanna,
Danke, dass du genau nachfragst. Tatsächlich ist die Aussage in dem Buch sehr allgemein. Gemeint ist folgendes:
Wenn wir etwss „besser behandeln“ können, so bedeutet das, dass der behandlungsbedürftige Zustand besser angesprochen werden kann, und dass er leichter auf die Behandlung regiert.
Wenn es also auffällige Ungleichgewichte in der Leber gibt, beispielsweise dass die Leber (und der Mensch) unter einer großen Spannung steht, vielleicht chronische Anspannung in Hüfte oder Nacken, evtl. ist sogar der Schlaf beeinträchtigt oder die Nahrungsaufnahme und Verdauung, so kann mitunter die Arbeit an Gallenblase diesen Spanungszustabnd leichter erreichen und beeinflussen als die Arbeit an Leber direkt.
Das bedeutet, dass wir nicht unbedingt mit der Leber arbeiten müssen, auch wenn beispielsweise die Hara- oder Rückendiagnose auf die Leber hinweisen. Wir dürfen ausprobieren, was besser funktioniert. Und es kann natürlich auch sein, dass die Arbeit mit Leber direkt sich als der bessere Weg erweist.
Es lohnt sich, immer auch mal auszuprobieren und zu experimentieren, besonders, wenn du in naher zukunft mehr Erfahrung in deiner Shiatsu-Praxis erworben haben wirst.
Bis dahin viel Freude in deinem Shiatsu. Und frag in deinen Kursen in der Ausbildung bitte immer nach, wenn solche Fragen auftauchen.
Herzlich, Wilfried