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Madina BokoumMitglied
Lieber Clemens
Ich schliesse mich an die Rückmeldung von Gaby an, sie hat viele Facetten der Depression angesprochen.
Ein wichtiger Punkt ist unsere innere Haltung in der Begegnung mit depressiven Menschen. Die Arbeit mit ihnen kann ausgeprochen entmutigend werden, nicht nur für sie als Klienten, sondern auch für uns Therapeuten, und das ist verständlich.
Wie der Name sagt, sind die Leute niedergedrück, also dürfen wir nicht ungeduldig werden, und sie unter Zeitdruck (noch mehr Druck) setzen mit der guten Absicht, sie so rasch wie möglich wieder auf die Beine zu kriegen. Gut möglich, dass das private Umfeld bereits die Geduld mit ihnen verloren hat. Wichtig ist, dass wir sie \“aushalten\“ und an ihrer Seite bleiben, auch wenn die Arbeit manchmal frustrierend sein kann.Es ist wichtig, dass du auf jeden Fall die Person ansprichst, ob verbal od. mit deinen Händen, und nicht die Depression. Bei \“leichter\“ Depression sind die Klienten zu einer Zusammenarbeit fähig, deshalb ist es sehr hilfreich, wenn du dir die Zeit nimmst zu erfahren, wie sich die Depression zeigt, also nicht nur \“Ich bin down, ich mag nicht mehr…\“. Du darfst neugierig sein und fragen: \“Wie begleitet dich die Depression durch den Alltag? Was \“stellt sie mit dir an?\“ Was will sie, was würde IHR Freude machen …? So wirst du von den Klienten eine realitätsnahe und sehr persönliche Geschichte hören, und dies hat eine ganz andere Qualität als die Aufzählung von Symtomen wie Traurigkeit, Schlaflosigkeit etc…
Die Wortwahl, der Klang dieser Geschichte können dir wertvolle Informationen geben, welche du mit in die Behandlung nehmen kannst.Wünsche dir alles Gute und stehe dir gerne für Rückfragen zu Verfügung. Herzlich, Madina
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