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25. Februar 2014 um 16:43 Uhr #7557MarenTeilnehmer
Ich habe eine 66 Jahre alte (neue) Klientin, die sehr krank ist. Sie hat Diabetes, Osteoporose, Magen-Probleme, einen hohen Blutdruck, ein künstliches rechtes Knie und Schmerzen in dem linken, das bald operiert werden soll. Außerdem hat sie Schmerzen im unteren Rücken und den Schultern (durch Verschleiß). Deswegen steht sie auch unter Morphium. Ab und zu spritzt ihr Arzt ihr auch Botox in die Schulter. Nach einem Todesfall in der Familie, der auch Erinnerungen an den Tod ihres Mannes vor 22 Jahren wachruft (und Stress), schläft sie unruhig, hat Gleichgewichtsstörungen und seit kurzem Ohrenrauschen im rechten Ohr. Ihre Lebensfreude und ihren Elan hat sie nicht verloren. Sie arbeitet zeitweise noch, so gut es geht, körperlich (als Putzfrau, um das Gefühl zu haben, gebraucht zu werden).
Bei den Behandlungen habe ich mich an den Grundpfeilern des Shiatsu orientiert. Einfach da sein, ganz präsent und absichtslos, in Resonanz. Dabei habe ich versucht, den Parasympaticus anzusprechen, damit sie ruhiger werden kann. Ich habe sie wegen des Morphiums und der Osteoporose sehr sanft (bisher zwei Mal) u.a. Lunge und Niere behandelt. Die Verbindung zum Herzen (und der Traurigkeit) fand ich beide Male sehr wichtig. Auffällig ist ein energetischer „Bruch“ zwischen dem oberen/mittlerem und dem unteren Erwärmer, was meiner Meinung nach auch im Zusammenhang mit ihren Rückenschmerzen, ihrer Trauer und unterdrückten Gefühlen steht. Die Energie ist zu den Beinen hin deutlich abnehmend. Der Kopf, v.a. Gesicht und der Kiefer war anfangs sehr angespannt. Auch die Hände waren sehr angespannt, was für mich wiederum auf die Rolle des Herzens hinweist. Ein Teil der Spannung konnte weichen.
Beide Behandlungen taten ihr sehr gut, obwohl ich an einer Wellness-Liege improvisieren musste, da sie es nicht mehr auf die Shiatsu-Matte schafft. Ihr Gesichtsausdruck war ganz gelöst. Ihre Augen leuchteten. Auch konnte sie nach der ersten Behandlung einige Tage gut schlafen. Nach der zweiten Behandlung berichtete sie, dass zeitweise bei der Arbeit am Kopf das Ohrenrauschen weg war. Sie möchte jetzt erstmal eine 10er-Behandlungsserie im Abstand von zwei Wochen bei mir machen. Außerdem fängt sie bald eine Osteoporosebehandlung an. Den Grad konnte sie mir nicht sagen, es sei aber vermutlich fortgeschritten. Von Wirbelkörpereinbrüchen konnte sie mir aber nichts berichten.
Habt Ihr noch weitere Empfehlungen für mich, sei es einzelne Krankheitsbilder betreffend oder allgemein? Gibt es Techniken, die man gezielt für/gegen Bluthochdruck anwenden kann? Das wäre auch für eine andere Klientin interessant.
Auch wenn sie sich auf der Wellness-Liege sehr wohl gefühlt hat, bin ich am Überlegen, mir eine Massage-Liege anzuschaffen, da ich so sicherlich besser arbeiten könnte. Etwas professioneller wäre es sicherlich auch. So könnte ich ihren Rücken im Liegen behandeln. Bei bestmassage.de habe ich Angebote für 80-120 Euro (reduziert von 300 Euro) gefunden. Kann man bedenkenlos so eine Discountliege kaufen? Überwiegend würde ich ja weiter auf der Matte arbeiten. Worauf gilt es bei dem Kauf einer Massage-Liege zu achten (Breite, varbiable Arbeitshöhe von… bis, etc.)? Ich hoffe, dass meine Ausführungen nicht zu lang waren. Über eine Rückmeldung würde ich mich sehr freuen.
Herzliche Grüße
Maren6. März 2014 um 16:00 Uhr #7605Wilfried RappeneckerModeratorLiebe Maren,
danke für deine Bericht. Er liest sich so als würdest du dich verantwortungsvoll mit der Situation deiner Klientin auseinandersetzen und achtsam arbeiten. Die sanften Behandlugen scheinen aber nach ihrer Reaktion zu urteilen der richtige Weg für sie zu sein. Eine differenzierte Supervision zu der Klientin kann ich dir an dieser Stelle aber nicht geben, das wäre ggf. telefonisch möglich, falls du das wünschst.
Bluthochdruck reagiert manchmal sehr schnell auf Shiatsu, nicht selten aber auch kaum oder gar nicht. Schau, wo in ihrem Körper eine Enge oder sehr ausgeprägte Dichte ist, die du erreichen und behandeln kannst. Häufig ist das im Mittleren Wärmer im Holz- oder Magenbereich der Fall. Wichtig als Gegenpol hierzu ist häufig die Arbeit mit dem Wasser, v.a. an den Beinen und im Unteren Wärmer, ebenso auch die Region um Du/LG 20 oben auf dem Kopf und die Arbeit mit Anspannungen im Oberen Wärmer, z.B. in Nacken, Schultern und oberem Rücken. Die interessanten Punkte der Meridiane am Fußgelenk und Fußrücken können besonders wichtig sein.
All dies sind nur allgemeine Hinweise, wie man sich in der Arbeit an der Spannung im Holz und im Feuer und in dem häufigen Gegenpol Wasser orientieren kann.
Was einen Tisch betrifft, so kann ich dir keine eindeutigen Tipps geben. Da du nur gelegentlich auf der Liege arbeiten willst, ist es vielleicht nicht falsch, es erst mal mit einer preislich herabgesetzten Liege zu probieren. Allerdings erscheinen mir die beiden preiswertesten Angebote zu schmal und zu kurz zu sein. Ich persönlich ziehe eine Breite von 80 cm vor, 75 cm sind wie ich meine das absolute Minimum (es sei denn es sind noch Armstützen mit dabei) und eine Länge von 185 cm ohne Kopfstütze muss eine Liege auch in jedem Fall haben, eher mehr.
Herzliche Grüße und viel Freude in deiner Arbeit,
Wilfried
12. März 2014 um 10:02 Uhr #7651MarenTeilnehmerLieber Wilfried,
vielen herzlichen Dank für Deine Tipps, die ich beherzigen werde. Bei der letzten (dritten) Behandlung fand ich gerade die Verbindung von LG 20 zum Sternum sehr wichtig. Ich hatte das Gefühl, dass sich durch die Verbindung im Sternum etwas lösen konnte. Auch die Fesseln bzw. die Fußgelenke, in denen eine starke Enge spür- und sichtbar war, fand ich sehr wichtig. Sie teilte mir auch mit, dass dabei ihr Ohrenrauschen aufhörte. Und jetzt schreibst Du davon… Das ist eine gute Bestätigung.
Herzliche Grüße
Maren
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