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Schlagwörter: Kinderwunsch, Thrombopholie
- Dieses Thema hat 2 Antworten sowie 2 Teilnehmer und wurde zuletzt vor vor 8 Monaten von Birgit Susanne aktualisiert.
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8. Februar 2025 um 20:42 Uhr #19817Birgit SusanneTeilnehmer
Guten Abend,
bei einer Klientin wurden kürzlich hohes Lipoprotein sowie eine Thrombophilie diagnostiziert. Beides könnte nach Ihrer Aussage erbliche Veranlagung sein. Die Klientin ist Ende 30, sehr zierlich, sehr sportlich und isst sehr bewusst. Letztes Jahr gab es wegen Endometriose einen medizinischen Eingriff und ein paar Monate später hatte sie in der 9. Woche einen Schwangerschaftsabbruch erlitten. Nach Ihrer eigenen Aussage möchte sie nicht mehr „von einem Spezialisten zu dem nächsten rennen“ und zugleich verspürt sie großen Kinderwunsch. Da die Familie ihres Mannes nur via Langstreckenflug zu besuchen ist, achtet sie jeweils sehr darauf dass sie regelmäßig aufsteht und sich bewegt (auch bevor die Diagnose gestellt wurde).Die Behandlung richte ich weiterhin nach dem jeweiligen Anliegen aus und arbeite mit Fokus- und Resonanzbereichen; dabei achte ich nun noch mehr darauf, dass sie die Position wechselt z.B. von Rücken- in Seitenlage und dass zwei Rollen unter den Knien bereit sind (in Rückenlage). Und meine innere Haltung dabei richte ich stärker danach aus, Vertrauen ins Leben zu haben, das Leben willkommen zu heißen.
Gibt es – bei dieser kurzen Skizzierung – weitere Aspekte, die mit der Diagnose Thrombopholie sowie dem Kinderwunsch der Klientin von Bedeutung sein können?
Über einen Hinweis hierzu freue ich mich sehr.
Vielen Dank.
Birgit9. Februar 2025 um 17:22 Uhr #19818Birte Ernestus-HoltkampTeilnehmerLiebe Birgit,
vielen Dank für deine spannende Frage – bei der ich mir nicht ganz sicher bin, in welche Richtung die Frage geht.
Ich fange mal mit den Stoffwechsel-Zusammenhängen, wie sie mir geläufig sind, an.
1) Magnesium – ist bei Frauen an allen hormonellen Prozessen beteiligt – kann nicht überdosiert werden (der Körper schmeißt es dann raus – wenn es blöd kommt halt mit Durchfall) Wichtig dabei ist, ein Magnesium Komplex zu nehmen, in dem mind7, am besten 11 verschiedene Magnesium-Salze enthalten sind ( es gibt insges 12, aber Magnesium Threonat ist noch in keinen Komplexmitteln enthalten da erst seit kurzem in Europa zugelassen, kann aber spannend sein da es vor allem bei emotionalen /psychischen Spannungszuständen hilfreich ist), damit der Körper viel aufnehmen kann (Jedes MG-Salz nutzt eigene Rezeptoren im Körper – und somit werden verschiedene Muskelarten und Nervenrezeptoren versorgt). Gerade bei Endometriose hat sich dies sehr bewiesen.
2) Bei Thrombophilie gern nach sanften Blutverdünnern schauen (in Abstimmung mit nem Arzt) – hier ist Nattokinase am besten verträglich und nebenwirkunsfrei – wird mittlerweile nach OP auch gern gegeben.
3) Wenn es um Cholesterin geht – dann baut der Körper vermutlich so viel, da er mehr braucht – das meist aufgrund von stillen und unentdeckten Entzündungen – da kann die Endometriose als solche bereits ausreichend sein. Dh, der hohe Chol-Wert hat einen guten Grund. Wichtig ist, die silent inflammation gut zu unterstützen / in den Griff zu bekommen – hochwertiges Omega-3 ist wichtig, Vitamin D3 mit K2.Ernährungstechnisch sind Haferflocken etc gut.
Damit haben bereits einige meiner Klientinnen zusammen mit Shiatsu die Endometriose nach Jahren des Leidens sehr gut in den Griff bekommen.Bitte entschuldige, wenn dies nicht dein Anliegen war – da aber seitens der Ärzte hier manchmal wenig Kapazität für die Aufklärung von Zusammenhängen und der Aufklärung besteht (natürlich rein zeitlich gesprochen) gebe ich dies einfach mal mit.
Bei den Shiatsu-Sitzungen ging es vor allem darum, den Kontakt zu dem Körper und ein Vertrauen in die nicht ganz nachzuvollziehende Weisheit zu erlangen. Über tiefe Berührungen, zuweilen auch an die Grenze des angenehmen – nicht darüber hinaus! In den Behandlungen viel mit Mikrobewegungen arbeitend – dh auch während eines Tiefenkontaktes die Klientin sich bewegen lassen – wie in den Schmerz hinein oder auch hinaus zu winden. Atmend!!!
Die Berührungen im Hara und im Rücken – im Zusammenspiel waren hilfreich, wenn auch manchmal herausfordernd. Es ging viel darum, den Weg aus aushalten und ausweichen zu finden. Dann trat nach einigen Behandlungen immer das Gefühl von mehr Freiraum auf und vor allem bei dem Auftreten von Schmerzen die Wahrnehmung der Handlungsfreiheit – weniger Gefühl des ausgeliefert sein.
Den Kinderwunsch betrachtend würde ich hier ebenfalls den Weg über viszerale Techniken gehen – so dass sowohl organisch als auch energetisch hier Spiel und Bewegung, Raum und eine Wahrnehmung von Sicherheit zunimmt. Auch habe ich immer Eigenbehandlungen angeraten.
Bei den Klientinnen die ich gerade im Kopf habe war ein hoher Anspruch an sich selbst vorhanden, zusammen mit einer Portion „ich muss mich um alles selber kümmern“. Sich wirklich ablegen zu können, wirklich dem Boden vertrauen zu können, dies zu erweitern, wo gibt es in ihrem Alltag die Möglichkeiten und Angebote, sich abzulegen, anzuvertrauen, war in den Gesprächen immer wieder Thema. Gerade wenn du schreibst, dass die Gänge zu lauter Spezialisten nicht mehr gewollt ist – eine Odyssee, die viele Frauen hinter sich haben – steht das Thema Vertrauen häufig im Raum. Wie gut, dass sie dich gefunden hat und du im Vertrauen mit ihr arbeiten kannst!
Ich hoffe diese Erfahrungen geben dir ein paar Inspirationen – auch wenn es natürlich sehr theoretisch bleibt.
Sonst melde dich sehr gern wieder!
Herzliche Grüße aus Hamburg und gutes Gelingen,
Birte11. Februar 2025 um 17:12 Uhr #19819Birgit SusanneTeilnehmerLiebe Birte,
vielen vielen Dank für deine ausführliche und reichhaltige Rückmeldung zu der in Kürze skizzierten Fallschilderung. Das Thema ist – wie in so vielen Fällen – sehr komplex.
Zusätzlich wurde der Klientin vom dem Blutgerinnungsspzialisten die Entscheidung herangetragen direkt nach positivem
Schwangerschaftstest, ein Monitoring einzugehen mit Heparinspritzen wg.
Thrombose und wg. des erhöhten Lipoproteins ASS 100 zu nehmen. Sie könne beide Mittel nehmen, nur Heparin oder keines von beidem im
Falle einer Schwangerschaft und ist nun verständlicherweise überfordert mit den Fragen. Vielen Dank für deine Tipps & Hinweise zu sanften Blutverdünnern und bezügl. Magnesium, das eröffnet weitere Alternativen für sie.Was Du über Behandlungsweisen schilderst finde ich für mich sehr wertvoll! Bisher habe ich KlientInnen noch nicht explizit dazu eingeladen, sich im Tiefenkontakt zu bewegen -wenn es sich danach anfühlt. Und ich möchte das gerne tun, es erscheint mir gut und passend zu sein in Zusammenarbeit mit dieser Klientin.
Herzliche Grüße nach Hamburg,
Birgit
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