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8. Dezember 2009 um 19:13 Uhr #4095Cornelia MorgenrothTeilnehmer
Hallo,
hat jemand von Euch Erfahrung mit Shiatsu mit jemandem der schlafwandelt?
Meine zukünftige Klientin (Anfang 20)wandelt Schlaf seitdem sie sich bewegen kann. Vielleicht hängt es damit zusammen, dass ihr Vater die Familie verlassen hat als sie zwei Jahre alt war.
Sie ist sehr sehr aufmerksam gegenüber den Stimmungen anderer, fragt beim kleinsten Seufzer nach. Sie hat einen fraulichen Körperbau und eine im Vergleich dazu sehr kindlich wirkende Stimme, der untere Rücken wirkt kyo.
ich hatte sie noch gar nicht unter den Fingern, aber sie hat vor ihr Problem des Schlafwandelns mit einer Shiatsu Behandlungsserie anzugehen.
Das Problem ist nicht das Wandeln an sich, sondern dass sie am nächsten Morgen nicht genügend erholt ist.
Vielleicht hat jemand von Euch Erfahrungen mit Schlafwandelnden oder es fällt ihm was zu meiner Klientin ein.
Liebe Grüße
como8. Januar 2010 um 09:29 Uhr #4268Meike KockrickMitgliedHallo Como,
scheinbar kommen nicht so häufig Personen, die unter Schlafwandeln leiden in die Shiatsupraxis, sonst hätten wir dir sicherlich schneller geantwortet. Ich habe auch keine direkte Erfahrung, würde dir aber empfehlen, das Schlafwandeln als einen Ausdruck der Klientin zu verstehen und mit dem zu arbeiten, was du in der Berührungsdiagnose und bei der Betrachtung der Person wahrnimmst, um so dieses Symptom verstehen zu lernen.Aufgrund meiner traumatherapeutischen Ausbildung halte ich auch eine posttraumatische Belastung für möglich. In der Traumatherapie gibt es die Bezeichnung der allgemeinen hohen Aktivierung, die häufig bei Bindungs- und Beziehungstraumen auftritt. Auf diese Weise wird ein beständiger innerer Erregungs- bzw. Stresszustand beschrieben. Zwischenmenschliche Kontakte werden als verunsichernd erlebt und die Person reagiert entweder mit Rückzug und dem Gefühl, dass ihr alles zu viel wird oder unterschwellig aggressiv. Die Person erlebt sich selbst als sehr emotional, während sie von außen häufig zurückhaltend oder kontrolliert, ruhig wirkt. Hinzu kommt eine Tendenz zu dissozieren. Die Kombination von einem hohen inneren Stresszustand und Dissoziationen weißt auf eine traumatische Belastung.
Sollte dies auf die Klientin zutreffen, empfehle ich dir Supervision bei einer entsprechend geschulten Person zu nehmen. Gemeinsam könnt ihr individuelle Behandlungsmöglichkeiten entwickeln.
Ich vermute, dass egal ob eine traumatische Belastung vorliegt oder nicht es sehr wichtig sein wird, in wie weit die Klientin sich auf die Behandlung einlassen und tief zur Ruhe kommen kann. Du solltest also eine Berührungsqualität finden, bei der die Klientin jegliche Schutzspannung nach und nach loslassen kann. Deine Bereitschaft dich einzulassen spielt dabei eine große Rolle, weil über deine entspannte Präsenz und eine entsprechende Berührungsqualität ein sicherer Raum entsteht, der das zur Ruhe kommen erleichtert. Auf diese Weise unterstützt du die körpereigene Selbstregulation und auch traumatisch gebundene Energie kann sich lösen.
Alles Gute.
Meike
16. Februar 2010 um 13:30 Uhr #4269Cornelia MorgenrothTeilnehmerVielen Dank für den Rat. Ich dachte zuerst auch an ein Trauma, glaube jetzt aber es ausschließen zu können. Die Behandlungen machen Fortschritte und gerade die Bereitschaft sich einzulassen steigt bei ihr von mal zu mal an, das ist sehr schön zu beobachten. Deine Mail hat mich sehr unterstützt, Merci.
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