Liebe Petra,
Franziska von Schinckel von der ISS Kiental hat mir diese Antwort auf deine Frage zugeschickt, die ich für sie ins Forum stelle. Herzliche Grüße, Wilfried
Liebe Petra,
Bei dieser Thematik ist es wichtig, dass Du Dir genügend Informationen von Deiner Klientin und aus der Fachliteratur holst.
Was sind die Gründe, dass ihr ein Herzschrittmacher mit Defibrillator eingesetzt wurde. Wann war die Operation?
Wie kommt sie damit zurecht – gibt es irgendwelche Nebenerscheinungen?
Was an Medikamenten nimmt sie ein?
Ist sie sportlich aktiv?
Wie gestaltet sich ihr Alltag?
Zum Behandeln:
Befrage Deine Klientin welche Lagerungspositionen für sie angenehm sind. Gerade wenn die Operation erst vor kurzem war, ist Bauchlage auch mit Body-Cushion oft unangenehm, daher nur bei Einverständnis wählen und auch nur für einen Moment.
Ich habe bisher die Erfahrung gemacht, dass im Brustkorbbereich, Herzseite, nach Operationen dieser Bereich sehr berührungsempfindlich
ist und teilweise auch nicht immer berührt werden möchte. Daher eignet es sich sehr gut in Seitenposition, zu Beginn erst in rechter Seitenlage
um den Rücken zu behandeln, vielleicht erst mit Haltetechniken, bevor Du mehr Kontakt in der Tiefe aufnimmst.
Die Arbeit in Rückenlage im Hara um das Wasser zu nähren ist sehr unterstüzend und vorallem die Berühung an den Beinen und Füssen
ermöglicht, dass die Person sich wirklich gut entspannen kann. Mit zu starken Dehnungen des linken Armes solltest Du aufpassen, eher
mit Fazienzug arbeiten, aber erst wenn Deine Klientin sich auch dafür öffnet.
Setzte nicht zuviele Impulse, sondern gib‘ Dir und dem Menschen Zeit, Euch gemeinsam mit dieser Thematik vertraut zu machen und welche Reaktionen ihr System Dir zeigt. Wenn Du achtsam und präsent bist mit und in Dir, wirst Du die adäquate Berührungsqualität für Ihre Bedürfnisse finden.
Mit liebem Gruss
Franziska