Liebe Jana,
Die Diagnose blockiertes Iliosakralgelenk (ISG) ist meistens eine Verlegenheits- bzw. Verdachtsdiagnose, die zumeist keine konkrete Grundlage hat. Sie bedeutet zumeist einfach, dass es dort weh tut bzw. dass der Arzt vermutet, dass z.B. ins Bein ausstrahlende Schmerzen durch ein blockiertes ISG verursacht sind ohne dies genau zu wissen.
Du musst diese Klientin nicht zur Physiotheraie schicken, du kannst sie alleine und nur mit Shiatsu behandeln.
(Für Leser aus Deutschland: In Deutschland erhebt sich natürlich die Frage, wie das dann abgerechnet werden kann. Wenn du selber Physiotherapeutin bist, dann geht das, sonst muss die Klientin die Shiatsu-Behandlungen selber bezahlen, es sei denn sie hat eine Zusatzversicherung eine gesetzlichen Krankenkasse oder ist privat versichert. In der Schweiz ist das einfacher, Gott sei Dank.)
Was du tun musst: lass dir genau beschreiben, welche Beschwerden diese Klientin wo hat, schau dir an, was du findest, wenn du sie anschaust, untersuchst und behandelst. Mit den strukturellen Techniken, die du ja kennst, insbesondere die zum Becken, kannst du schon sehr viel erreichen. Darüber hinaus arbeite mit dem, was du in deiner Ausbildung gelernt hast, insbesondere im meridianfreien Shiatsu. Geh wirklich mit dem in Kontakt, was du dort findest, arbeite nicht oberflächlich mit der Diagnose „blockiertes ISG“, denn die bedeutet wie gesagt nicht sehr viel.
Ich wünsch dir viel Freude in der Arbeit mit dieser Klientin, und berichte bitte mal, wie es weiter ging!
herzlich, Wilfried