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Schlagwörter: Shiatsu bei Krebs
- Dieses Thema hat 1 Antwort sowie 2 Teilnehmer und wurde zuletzt vor vor 7 Jahren, 8 Monaten von Wilfried Rappenecker aktualisiert.
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21. August 2017 um 11:24 Uhr #14575caroTeilnehmer
Guten Morgen lieber Wilfried
Ich habe eine Klientin, welche ihrem Vater eine Behandlung bei mir
geschenkt hat. Er kommt das erste Mal in 10 Tagen zu mir.
Er hat Krebs und wünscht eine Begleitung/Unterstützung nebst der
Schulmedizin. Er ist aktuell unter Chemotherapie und ob er unter
Nebenwirkungen leidet, weiss ich noch nicht.
Laut ihrer Aussage ist es ein Papillom der Gallenblase mit 2 Metastasen in
der Leber. Ein Papillom wäre ja gutartig, deswegen bin ich bezüglich der
Diagnose etwas verwirrt.
Aber nun zu meiner eigentlichen Frage: Darf ich den Mann überhaupt
behandeln?
Ich möchte einfach sicher gehen und Deine Meinung dazu hören, da man in
der Literatur unterschiedliches dazu liest.
Gibt es etwas was ich speziell beachten sollte?
Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass grundsätzlich die Arbeit mit
onkologischen Patienten mir vertraut ist, da ich lange im Krankenhaus aus
Onkologiepflegefachfrau gearbeitet habe und ich diese Arbeit spannend
finde.
Ich kann mir gut vorstellen, dass Shiatsu eine grossartige Unterstüzuung
für krebskranke Menschen sein könnte und habe auch schon mit dem Gedanken
gespielt auf irgend eine Art und Weise meinen früheren Beruf mit dem
Shiatsu zu verbinden, da im Krankenhaus oft zu wenig Raum und Zeit war, um
die Sachen, welche eine Krebserkrankung mit sich bringen kann
(Ängste/Fragen über Nebenwirkungen/Körperbild/Sterben und Tod usw.)
aufzufangen.Vielen lieben Dank und Herzliche Grüsse
Caro21. August 2017 um 12:40 Uhr #14577Wilfried RappeneckerModeratorLiebe Caro,
Ja, du darfst diesen Mann behandeln, wenn er das möchte. Krebs an sich ist definitiv keine Kontraindikation für Shiatsu, und es gibt keinen wissenschaftlich fundierten Hinweis darauf, dass Shiatsu-Behandlungen sich bei Krebserkrankungen negativ auf den Verlauf auswirken würden oder könnten.
Da du bereits Erfahrung in der Arbeit mit krebskranken Menschen hast, wird es dir leicht fallen, den richtigen Zugang zu finden. Du kannst alles machen, was du auch sonst bei deinen Klienten tust, insofern es für diesen Mann in Ordnung ist.
Bei einigen schwer kranken Menschen mit Krebs kann ebenso wie bei anderen stark geschwächten und /oder terminal kranken Menschen eine normale Shiatsu-Behandlung zu stark sein, so dass sie sich danach schwächer und instabiler fühlen. Solche Menschen kommen in der Regel auch gar nicht zum Shiatsu bzw. man merkt an der Reaktion der ersten Behandlung bereits, dass Shiatsu hier anders und viel sanfter und zurückhaltender angewendet werden muss.
Ich habe in diesem Forum schon ein oder zwei mal zur Frage Shiatsu bei Krebs geantwortet. In meinen früheren Antworten findest du vielleicht auch noch einige interessante Aspekte. Leider funktioniert die Suchfunktion hier im Forum nicht. Du musst dafür darum alle Themen durchscrollen. Geht schneller als man denkt:-))
Außerdem war „Shiatsu mit krebskranken Menschen“ ein Thema des 2. Europäischen Shiatsu-Kongresses 2007. Im Reader dieses Kongresses von 2007 findest du Beiträge von Patrizia Stefanini und Thea Bailey dazu. Den Reader kanst du im Kientalerhof bestellen.
herzliche Grüße,
Wilfried
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